Bobby Charlton und München.

„Früh in seiner Karriere erlebte der junge Charlton mit dem Team seine schlimmsten Stunden. Im Februar 1958 war Man United auf dem Heimweg von einem Europapokal-Spiel in Belgrad. Nach einer Zwischenlandung in München hatte die Maschine bei schlechtem Wetter Startprobleme. „Wir sind gar nicht erst abgehoben“, erinnerte sich Charlton Jahrzehnte später sichtlich bewegt. „Wir sind in ein Haus gekracht und ich glaube in ein paar andere Hindernisse. Es war einfach ein Albtraum.“

23 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben, Charlton war einer von 21 Überlebenden. „Ich hatte einfach Glück, dass ich auf dem richtigen Platz saß“, sagte er später. Irgendwie musste es mit United auch nach dem Unglück weitergehen. „Wir mussten uns besonders anstrengen“, sagte der frühere Mittelfeldspieler. Das sollte sich lohnen.Mitte der 1960er begannen die besten Jahre für Charlton. 1965 gewann er mit dem Klub die englische Meisterschaft. Ein Jahr später bejubelte er den größten Erfolg seiner Karriere, als er im Wembley-Stadion vor den Augen von Königin Elisabeth II. mit dem 4:2 gegen Deutschland den bislang einzigen Weltmeister-Titel der Three Lions holte. „Es war das Paradies, einfach nur das Paradies“, schwärmte Charlton. Im selben Jahr wurde er zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

1968, zwei Jahre nach dem WM-Triumph und zehn Jahre nach dem Unglück von München, folgte der Europapokal-Sieg mit Manchester United. „Es wäre einfach nicht richtig gewesen, wenn Man United nie den Europacup gewonnen hätte“, sagte Charlton der BBC. „Aber dann wurde das ja Standard.“ Das 4:1 gegen Benfica Lissabon war der vielleicht emotionalste Moment seiner Karriere. Im Finale erzielte er zwei Tore.

1973 beendete Charlton seine aktive Laufbahn – als Rekordtorschütze für England (49 Tore) und Manchester United (249), als Rekordspieler für den Klub (758 Pflichtspiele). Erst Jahrzehnte später wurden diese Rekorde von Wayne Rooney und Ryan Giggs übertroffen. Rekordtorschütze für England ist mittlerweile Bayern-Profi Harry Kane mit 61 Toren.„Er war immer erfolgreich – aber vor allem darin, anderen Menschen zu helfen“, lobte England-Star David Beckham, der von Charlton entdeckt wurde, zu dessen 80. Geburtstag. „Das ist es, was ihn so besonders macht. Er wird auf dem Spielfeld verehrt, aber noch mehr daneben.“

2020 wurde bekannt, dass die Fußball-Ikone an Demenz erkrankt war. Sir Bobby war bereits der fünfte Spieler aus der Weltmeister-Elf von damals, bei dem Demenz diagnostiziert wurde. Auch seine bereits gestorbenen Teamkameraden Nobby Stiles, Ray Wilson, Martin Peters und sein Bruder Jack Charlton litten darunter. Auch der britische Premierminister würdigte Charlton. Die Nachricht über seinen Tod sei traurig. „Er hat einen Platz in der Geschichte als einer der größten Spieler des Sports und war sehr beliebt“, teilte Sunak beim Kurznachrichtendienst X mit. Dort veröffentlichte er ein Schwarz-Weiß-Bild und schrieb: „Ruhe in Frieden, Sir Bobby.“ FAZ

Hat er auch die Ewigkeit gewonnen? Diese gewinnt nur der, der sich dem Sieger Jesus anvertraut hat.

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