Daniel Behle – O Heiland, reiß die Himmel auf.

Wenn es so war, ging es damals 1622 um die himmelschreiende Ungerechtigkeit der Hexenprozesse und -verbrennungen, eine besonders niederträchtige Ausformung des bösen Urwunsches des Menschen, wie Gott zu sein. Christus hat in der Demut und Niedrigkeit seiner Menschwerdung ein für alle Mal gezeigt, wie wir stattdessen miteinander umgehen sollten. Die Demut Christi in seiner Menschwerdung, seinem Leben und seinem Sterben ist Gottes Antwort auf all das Elend, dessen Schauplatz diese Welt war und ist. All ihre Kriege und ihr Blutvergießen unter den Nationen, all ihr Egoismus und ihr Leid, all ihr Ehrgeiz und ihre Eifersucht, all ihre gebrochenen Herzen und verbitterte Leben, all ihr tägliches Unglück, haben ihren Ursprung in dem, was uns der verfluchte, höllische Stolz, entweder unser eigener oder derjenige anderer, wie Gott sein zu wollen, gebracht hat. Chr. Beese

1) O Heiland, reiß die Himmel auf,
herab, herab vom Himmel lauf;
reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für.

2) O Gott, ein’ Tau vom Himmel gieß,
im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
den König über Jakobs Haus.

3) O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd,
daß Berg und Tal grün alles werd.
O Erd, herfür dies Blümlein bring,
o Heiland, aus der Erden spring.

4) Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
darauf sie all ihr Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
komm, tröst uns hier im Jammertal.

5) O klare Sonn, du schöner Stern,
dich wollten wir anschauen gern;
o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein
in Finsternis wir alle sein.

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