Das christliche Hilfswerk Open Doors hat am 17. Januar 2024 den neuen Weltverfolgungsindex veröffentlicht.

Die zehn Länder mit der stärksten Christenverfolgung sind Nordkorea, gefolgt von Somalia, Libyen, Eritrea, Jemen, Nigeria, Pakistan, Sudan, Iran und Afghanistan. Die bevölkerungsreichsten Länder der Welt, Indien und China, belegen die Ränge 11 und 19. Berichtszeitraum des Weltverfolgungsindex 2024 ist der 1.10.2022 bis 30.09.2023.

4’998 Christen weltweit wurden wegen Ausübung ihres Glaubens getötet. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, doch zahlreiche Konflikte erschweren die Dokumentation.

Von physischer Gewalt oder Todesdrohungen waren 42’849 Christen betroffen (2023: 29.411).

Angriffe auf Häuser von Christen nahmen gegenüber 2023 um 371 Prozent zu: von 4’547 auf 21’431.

278’716 Christen wurden aus ihren Häusern vertrieben oder mussten abtauchen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr mit 124’310.

365 Millionen Christen weltweit sind wegen ihres Glaubens mindestens in hohem Masse Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. Die meisten Morde an Christen geschahen wie in den Vorjahren in Ländern südlich der Sahara. Allein in Nigeria (# 6) wurden mindestens 4’118 Christen aufgrund ihres Glaubens getötet. In Äthiopien (# 32) stieg die Zahl der Angriffe auf Kirchen, kirchliche Einrichtungen und Schulen von 22 im Vorjahr auf 284. In Burkina Faso (# 20) und der Zentralafrikanischen Republik (# 28) wurden jeweils weit mehr als 1’000 Geschäfte von Christen gebrandschatzt, geplündert oder beschlagnahmt, eine Steigerung um das Zehnfache gegenüber dem Vorjahr.

Weiteren afrikanischen Ländern auf dem Weltverfolgungsindex droht eine ähnliche Entwicklung. Islamistische Gruppen nutzen instabile politische Verhältnisse in der Region. Sie und autokratische Regime nehmen Christen gezielt ins Visier. Der doppelte Druck führte zur Vertreibung aus ihren Dörfern und ganzen Regionen. Davon waren in den letzten Jahren rund 16,2 Millionen Christen südlich der Sahara betroffen. In China (# 19) liess das Regime von Xi Jinping mittels alter und neuer Massnahmen mehrere Tausend Kirchen schliessen oder zerstören. In Pakistan (# 7) und Indien (# 11) sind es dagegen aufgewiegelte Volksmengen, die Kirchen attackieren. Im indischen Bundesstaat Manipur wurden im Mai 2023 laut Angaben des Erzbischofs von Imphal bei Ausbrüchen von Gewalt gegen Christen in nur 36 Stunden 249 Kirchen zerstört, insgesamt etwa 400. Mehr als 100 Christen wurden dabei ermordet, Zehntausende vertrieben. Die UN zeigte sich in einer Erklärung entsetzt über die Gewalt, insbesondere gegen christliche Mädchen und Frauen. In Indien wurden mindestens 160 Christen wegen ihres Glaubens von Hindunationalisten ermordet, gegenüber 17 im Vorjahr. Weltweit nahmen die Angriffe auf Kirchen und ihre Einrichtungen stark zu, von 2’110 auf 14’766.

In Nicaragua (# 30) und Kuba (# 22) stehen kommunistische Diktaturen der Kirche zunehmend feindlich gegenüber. Die Regierung von Präsident Ortega liess in Nicaragua Kirchen, Radiostationen sowie Universitäten schliessen, Priester und Nonnen des Landes verweisen. Bischof Rolando Álvarez – wie etlichen anderen – wurde die Staatsbürgerschaft entzogen. Er wurde wegen Landesverrats zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt.

Open Doors setzt sich in über 70 Ländern durch Hilfsprojekte für verfolgte Christen ein und untersucht jedes Jahr das Ausmass an Gewalt, staatlicher Unterdrückung sowie gesellschaftlicher und behördlicher Feindseligkeit gegenüber Christen in rund 100 Ländern. Die Daten dafür liefern betroffene kirchliche Netzwerke, regionale Menschenrechtsanwälte, Analysten sowie Experten von Open Doors International. Jesus.ch/opendoors.ch

Kommentar

  1. Nutellaloeffler

    Schlimm ist auch das es in den Medien bei uns kaum bis gar nicht thematisiert wird. Die meisten Bürger werden von dieser Christenverfolgung gar nichts wissen. In Gespräche mit Menschen sind viele immer verwundert darüber

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