Agogo steckt sie alle in die Tasche! Lynchmobs in sozialen Netzwerken und selbst die aufhetzenden Journalisten.. Dafür: beide Daumen hoch! Tolle Reaktion von Herrn Aogo: Rassismus benennen, aber im Gespräch bleiben. Fehler anmahnen, aber auch verzeihen können, wenn Hoffnung auf Besserung besteht. Ein gläubiger Mensch eben.
“Als Aogo 2008 aus Freiburg nach Hamburg kam, fiel er in die Kategorie „hoffnungsvoller Nachwuchsspieler“. Das ist Vergangenheit. Mit der U21-Nationalmannschaft gewann er 2009 den Europameister-Titel. Klar, dass er sich den Titel auch in diesem Sommer wünscht. Mit dem A-Team. Und mit ihm im Kader, auch wenn das aktuell nach seiner Nichtnominierung unwahrscheinlicher denn je ist. 10 A-Länderspiele unter Bundestrainer Jogi Löw stehen inzwischen in seinem Lebenslauf. Höhepunkt bisher: Das kleine Finale bei der WM 2010 gegen Uruguay (3:2). Der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter ist ein typischer Vertreter der bunt gemischten Gesellschaft, wie es sie heute vielfach gibt in der deutschen „Multikulti“-Elf der Özils, Khediras, Kloses, Podolskis oder Boatengs.
Im Nationaldress und im Abstiegskampf mit dem HSV hat Dennis Aogo auch auf eine höhere Macht vertraut: „Der Glaube gibt mir Kraft“, sagt er, überzeugter Christ, der täglich die Bibel studiert. Sein Vater ist regelmäßiger Kirchgänger, sein Großvater war Pastor in Nigeria. „Der Glaube und Gott“, sagt Aogo selbst, geben seinem Leben „Tiefgang“ im schnellen und oft oberflächlichen Fußballgeschäft. Das hilft, die richtige Perspektive zu behalten. Auch da ist sein Vater ihm ein Vorbild: „Er sagt mir immer: ‚Gott wird alles so leiten, wie es für dich am besten ist.’ Wenn Gott meint, ich bin reif dafür, ein Turnier zu spielen, dann wird es so sein. Und wenn nicht, dann geht die Welt nicht unter.“ Jesus.de