Die Bekehrung des Predigerfürsten Charles H. Spurgeon

“Ich glaube, ich würde noch heute in Finsternis und Verzweiflung sitzen, wenn nicht Gottes Barmherzigkeit eines Sonntagmorgens in Colchester, als ich auf dem Weg zur Kirche war, einen fürchterlichen Schneesturm gesandt hätte. Unfähig, weiter dagegen anzukämpfen, bog ich in eine ziemlich abgelegene Straße, ging durch einen Hof und stand vor einer kleinen Kapelle. Ich wollte ja irgendwohin zum Gottesdienst gehen. Aber diese Kapelle war mir bis dahin unbekannt geblieben. Sie gehörte den Methodisten. Ich hatte schon viel von diesen Leuten gehört, unter anderem, dass sie so laut sängen, dass man Kopfschmerzen davon bekomme. Aber das hielt mich nicht zurück. Ich wollte ja gern wissen, wie ich gerettet werden könne. Und wenn mir ihr Gesang auch noch so viel Kopfschmerzen verursachen würde, was kümmerte mich das? Ich ging also hinein und setzte mich. Es waren nur 12 bis 15 Leute anwesend.

Der Gottesdienst begann, aber kein Prediger ließ sich blicken, bis endlich ein sehr hagerer Mann auf die Kanzel kam, ein armer, unstudierter Mann aus dem Volk, der nicht einmal richtig sprach. Er schlug die Bibel auf und las die Worte: ‘Gott spricht: Blickt auf mich, so werdet ihr gerettet, aller Welten Enden.’ Der Prediger behandelte diese Worte etwa folgendermaßen: ‘Dieser Text ist sehr einfach. Er sagt: Blickt auf Gott! Das ist keine große Anstrengung. Ihr braucht auch keinen Fuß anzusetzen, keinen Finger zu rühren. Ihr braucht auch keine Universität besucht zu haben. Ihr braucht nur hinzublicken.’Nachdem er noch einiges zu diesem Punkt gesagt hatte, richtete er seine Augen gerade auf mich, als ob er mein ganzes Herz durchschaut hätte, und sagte:

‘Junger Mann, du siehst sehr elend aus. Und elend wirst du bleiben im Leben und im Sterben, wenn du nicht dem Wort des Propheten gehorchst.’ Dann erhob er seine Stimme, dass sie dröhnte, und rief: ‘Junger Mann, blicke auf Jesus Christus und tue es jetzt!’ Ich fuhr auf meiner Bank zusammen. Zugleich aber schenkte ich Jesus mein Vertrauen – und war gerettet. Es war das Werk eines Augenblicks. Die finstere Wolke, die mich jahrelang umschattet hatte, war verschwunden – ich sah die Sonne.”

Heinz Schäfer

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