Die Geschichte des Tempelbergs und das Handeln Gottes in der Geschichte.

Kürzlich stand ich auf dem Tempelberg in Jerusalem und dachte über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieser erstaunlichen Stätte nach. Die Geschichte der Nation Israel ist sehr eng mit der Geschichte des Tempelberges verbunden, und jeder Gläubige sollte sich dafür interessieren, denn sie hat mit dem Zentrum biblischer Prophetie zu tun, und unsere eigene Geschichte ist damit verbunden.
Die Bibel sagt, dass Gott Jerusalem zum Zentrum der Nationen gemacht hat, um ein Licht für die Welt zu sein (Hes 5,5). Israel hat versagt, dieser Berufung nachzukommen, was viel Unheil über die Nation und die Stadt, die für Israel eine so zentrale Hoffnung ist, gebracht hat.
Die jüdische Tradition besagt, dass Adam und Eva auf dem Berg Moriah geschaffen wurden, aber die Bibel bestätigt dies nicht. Tatsächlich befindet sich der Garten Eden nach biblischem Bericht weiter im Norden am Tigris und Euphrat.
Die biblische Geschichte des Tempelberges beginnt im Jahre 1870 v. Chr., als Abraham das Gebot erhielt, seinen Sohn, den verheißenen Erben, auf dem Berg Moriah zu opfern (1Mo 22,2). Gott schenkte einen Widder anstelle von Isaak, ein Bild auf den kommenden Messias, der ein vollkommenes Opfer für die Sünden der Menschen ist (1Mo 22,11-14). Abraham nannte die Stätte Jahweh-Jireh, der Herr wird ersehen, und an diesem Ort bestätigte Gott erneut seinen Bund mit Abraham (1Mo 22,15-18), der Bund, den er mit Jakob oder Israel und seinen 12 Söhnen der Stämme Israels schloss.
957 v. Chr. ließ König Salomo den Ersten Tempel auf dem Berg Moriah errichten (2Chr 3,1). Er wurde nach den göttlichen Plänen erbaut, die sein Vater David empfangen hatte (1Chr 22,5-6; 28,11-19), und die Herrlichkeit Gottes erfüllte den Tempel (1Kö 8,10-11).
586 v. Chr. wurde der Erste Tempel von den babylonischen Armeen unter Nebukadnezzar zerstört (2Kö 25,9). Grund hierfür war Israels Sünde gegen Gott (2Chr 26,15-21). Vor der Zerstörung verließ gemäß Hesekiels Vision die Herrlichkeit Gottes den Tempel (Hes 10,18; 11,23).
572 v. Chr. gab Hesekiel im babylonischen Exil und vierzehn Jahre nach der Zerstörung des Ersten Tempels eine lange Prophetie wieder, die über den Zweiten und Dritten Tempel hinaus den Tempel im Tausendjährigen Reich beschrieb; Letzterer wird errichtet werden, wenn der Messias in seinem Königreich regiert (Hes 40-48).
534 v. Chr. prophezeite Daniel in der Babylonischen Gefangenschaft, dass ein „Verachter“ den Juden schmeicheln und den Tempel (offensichtlich den Zweiten Tempel, der noch gebaut werden sollte) entweihen werde; die Juden würden keine Opfer mehr darbringen und Verfolgung erleiden (Dan 11,30-35). Daniel prophezeite ferner, dass einige der Juden “fest bleiben und handeln“ werden, aber schließlich werden auch diese besiegt.
Der Zweite Tempel wurde von Esra im Jahre 516 v. Chr. erbaut, nachdem die Juden aus der 70-jährigen Gefangenschaft zurückgekehrt waren. Die Bibel berichtet nichts darüber, dass sie göttliche Pläne für den Bau erhielten, und die Herrlichkeit Gottes erfüllte ihn nicht.
Im Jahre 168 v. Chr. ließ der syrische König Antiochus Epiphanes, ein unglaublich stolzer Mann, eine Münze prägen, die die Inschrift trug „Antiochus, Gott geoffenbart.“ Nachdem Antiochus die Sympathie der Juden durch Schmeichelei für sich gewonnen hatte, plünderte er den Tempel und entweihte ihn, indem er ein Schwein auf dem Altar opferte und eine Zeusstatue (Jupiter) im Heiligtum aufstellen ließ. Antiochus verbot den Sabbat und die Beschneidung, verbrannte jüdische Schriften und zwang die Juden, Saturn und Bacchus, dem Gott der Ausschweifung, Opfer darzubringen. Er tötete über 80.000 Juden und verkaufte 40.000 von ihnen als Sklaven. Er verübte furchtbare Grausamkeiten; eine Mutter beispielsweise musste mit ansehen, wie ihre sieben Söhne auf einem flachen Eisen geröstet wurden. Mütter, die ihre Söhne beschnitten, wurden mitsamt ihren Kindern von der Mauer Jerusalems in die Tiefe gestürzt. Der Makkabäeraufstand tapferer Juden war für eine Zeit erfolgreich, scheiterte jedoch am Ende und eine große Zahl Juden musste sterben. Diese Ereignisse sind ein Schatten des kommenden Antichristen.
63 v. Chr. eroberte die römische Armee Jerusalem, und Kaiser Pompeji ritt mit seinem Pferd in den Tempel.
Mit dem Jahre 19 v. Chr. wurde der Zweite Tempel durch Herodes den Großen erweitert und verschönert. Herodes befürwortete die Verunreinigung des jüdischen Gottesdienstes durch heidnische Praktiken. Er ließ einen goldenen Adler, das Symbol der Macht Roms, am östlichen Eingang des Tempels aufstellen und ignorierte Gottes Gebot, Bildnisse dort aufzustellen. Ferner ist der Adler nach jüdischem Gesetz ein unreiner Vogel. Es war Herodes, der die Ermordung der jüdischen männlichen Kinder unter zwei Jahren anordnete, um den neugeborenen Jesus zu töten.
33 n. Chr. prophezeite Jesus, dass der Tempel von einer Armee umzingelt und zerstört werden würde. Er sagte auch voraus, dass die Bewohner Jerusalems getötet werden würden. „Und als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn doch auch du erkannt hättest, wenigstens noch an diesem deinem Tag, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde einen Wall um dich aufschütten, dich ringsum einschließen und von allen Seiten bedrängen werden; und sie werden dich dem Erdboden gleichmachen, auch deine Kinder in dir, und in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast!“ (Lk 19,41-44)
33 n. Chr. trieb Jesus die Geldwechsler zum zweiten Mal in seinem Dienst aus dem Tempel; kurz darauf wurde er von den jüdischen und römischen Autoritäten verhaftet und außerhalb der Stadt auf Golgatha gekreuzigt. Jesus starb als das verheißene Passah-Lamm.
An dem Tag, an dem Jesus starb, zerriss der Vorhang, der das Allerheiligste vom Heiligtum trennte, in zwei Stücke (Mt 27,51) und symbolisierte so den Weg des Sünders in die Gegenwart Gottes durch Glauben an die Erlösung Christi. Drei Tage später stand Jesus von den Toten auf und gebot seinen Jüngern, in alle Welt zu gehen und das Evangelium jeder Kreatur zu verkündigen (Mk 16,15).
70 n. Chr. wurde der Zweite Tempel von der 10. Römischen Legion unter General Titus zerstört, nachdem Jerusalem fünf Monate belagert worden war. Der jüdische Historiker Josephus berichtete, dass über eine Million Juden getötet wurden, einschließlich Tausender Kinder. Etwa 100.000 Juden wurden gefangen genommen, Tausende wurden gekreuzigt, bei lebendigem Leib verbrannt oder gezwungen mit Tieren oder Gladiatoren zu kämpfen. Der Zweite Tempel wurde am gleichen Tag dem Erdboden gleich gemacht, an dem auch der Erste Tempel 656 Jahre zuvor zerstört worden war; und er wurde aus dem gleichen Grund zerstört.
71 n. Chr. wurde eine erste Serie von Münzen Vespasians in Silber, Bronze und Gold geprägt. Einige mögen mit dem Gold, das aus dem Jerusalemer Tempel geraubt wurde, geprägt worden sein. Der Kopf des Kaisers Vespasian erschien auf einer Seite. Er war es, der die römischen Armeen gegen Israel anführte, bis sein Sohn Titus die Befehlsgewalt übernahm, als Vespasian im Jahre 69 n. Chr. in Cäsarea zum Kaiser gekrönt wurde. Die Worte Iudaea Capta – Juda ist erobert worden – war auf dem Münzenrand eingraviert. Israel wurde als eine trauernde Frau dargestellt, die mit gefesselten Händen hinter ihrem Rücken oder vorne unter einer Palme sitzt oder gelegentlich auch steht. Auf einigen Münzen wacht der römische Kaiser in Kampfmontur und in Siegerpose über sie, indem ein Fuß des Kaisers auf einem Helm eines gegnerischen Soldaten ruht. Diese Münzen des römischen Staates stellen die Erfüllung einer alten Prophetie Jesajas dar, der weissagte, dass das Volk Israel aufgrund seiner Sünde gerichtet wird: „Ja, [Zions] Tore werden klagen und trauern, und sie wird ausgeplündert auf der Erde sitzen“ (Jes 3,26). Zwei weitere Kaiser (Vespasians Söhne) ließen die Münzen bis in das Jahr 96 n. Chr. prägen. Eine andere Münze zeigte die Hinrichtung des jüdischen Rebellen Simon, Sohn des Giora. Er wurde nach Rom gebracht, öffentlich zur Schau gestellt und schließlich hingerichtete. Die Münze zeigt Vespasians Haupt auf der einen Seite und einen römischen Triumphzug auf der anderen Seite, wo Vespasian auf einem Kampfwagen, der von vier Pferden gezogen wird, gezeigt wird, wie er Simon zu seiner Hinrichtung leitet.
Seit der Zerstörung des Zweiten Tempels gedenken die Juden dieses Ereignisses am Tisha B´Av (der Neunte des Av – Av: Mitte Juli – Mitte August) als ein Trauertag über diesen Verlust. Dieser Tag wurde nach der Zerstörung des Ersten Tempels eingeführt und im Jahre 71 n. Chr. wieder belebt. Der Tag wird im Juli oder August des Gregorianischen Kalenders gefeiert. Am Tisha B´Av wird die Thora in ein schwarzes Tuch verhüllt. Es wird gefastet und getrauert und das Buch der Klagelieder gelesen sowie jüdische Poesie namens kinnot. Orthodoxe Juden glauben, dass Tisha B´Av gefeiert wird, bis der Messias wiederkommt und es ein großes Fest geben wird.
82 n. Chr. wurde in Rom der Triumphbogen des Titus eingeweiht, um die Zerstörung Jerusalems zu feiern. Sie wurde von Kaiser Domitian zu Ehren seines älteren Bruders Titus errichtet, der die 10. Römische Legion gegen Jerusalem anführte und später Kaiser wurde. Eine Inschrift auf dem Triumphbogen bezeichnet Titus als einen „Gott.“ Innerhalb des Triumphbogens findet man Abbildungen von Gegenständen aus dem Tempel, einschließlich der Menora und der silbernen Trompeten.
Von 132-135 n. Chr. führte Simon ben Kosiba die Zweite Jüdische Revolte an, um Jerusalem zurückzuerobern und den Tempel wiederaufzubauen. Als er Jerusalem eroberte, wurde er von Rabbi Akiba ben Josepf als Messias bezeichnet und erhielt den neuen Namen Bar Kochba (Sohn eines Stern) auf der Grundlage der messianischen Prophetie aus 4Mose 24,17. Die Juden prägten die Münze von Bar Kochba mit dem Tempel und der Bundeslade und einem messianischen Stern auf dem Dach. Auf der anderen Seite war die Aufschrift „Für die Freiheit Jerusalems“ aufgeprägt. Die Revolte wurde von den Römern brutal niedergeschlagen und endete mit dem Tod und der Sklaverei von über einer halben Million Juden. Judäa wurde dem Erdboden gleichgemacht und 50 befestigte Städte und fast 1000 Dörfer wurden ausgelöscht. Jüdische Kinder wurden in Thorarollen eingewickelt und lebendig verbrannt, aber es muss auch gesagt werden, dass die Juden ihre eigene Brutalität gegen Christen richteten, weil diese sich weigerten, Jesus zu verfluchen und Kosiba als Messias anzuerkennen.
135 n. Chr. errichtete der römische Kaiser Hadrian einen heidnischen Tempel auf dem Tempelberg. Er weihte ihn den drei Göttern Jupiter, Juno und Minervo. Hadrian betete Jupiter inbrünstig an, dem er den berühmten Jupitertempel auf dem Olymp in Athen erbauen ließ. Aber er ließ sich auch von seinen Untertanen anbeten. Auf dem Tempelberg ließ er eine Reiterstatue von sich errichten und sie anbeten. Zur gleichen Zeit wurde ein Tempel der Aphrodite über dem Grab gebaut, das Christen als das Grab Jesu verehren. Hadrian verbot das Studium und die Unterweisung in der Thora und erklärte die jüdische Religion zu einem Kapitalverbrechen.
325 n. Chr. ließ der “christliche” Kaiser Konstantin den Jupitertempel niederreißen und baute an dieser Stelle die achteckige Kirche mit dem Namen Grabeskirche (Kirche des Heiligen Grabes).
614 wurde Jerusalem von den Persern erobert und Christen und Juden wurden nach Persien weggeführt.
629 wurde Jerusalem vom byzantinischen Kaiser Herodius von den Persern zurückerobert und neue Kirchen wurden errichtet.
638 wurde Jerusalem erneut von Moslems erobert, und im Jahre 691 wurde die Moschee, der Felsendom, an der Stätte der konstantinischen Kirche erbaut.
715 wurde die Al-Aqsa Moschee am südlichen Ende des Tempelberges erbaut gemäß dem Mythos, dass Mohammed von dort aus in den Himmel auffuhr, um den Segen der Propheten zu empfangen. Der Tempelberg wurde von den Moslems als Haram el-Sharif (das "Edle Heiligtum") bezeichnet.
1099 eroberten die römisch-katholischen Kreuzritter Jerusalem und massakrierten sowohl Juden als auch Muslime. Sie machten aus dem Felsendom eine Kirche und nannten sie Templum Domini („Tempel des HERRN“), indem sie ein Kreuz auf dem Dach des Felsendoms anbrachten, und die Al-Aqsa Moschee wurde zum Hauptquartier der Tempelritter.
1187 besiegte Feldherr Saladin die Kreuzritter und unterstellte Jerusalem erneut islamischer Herrschaft. Er verbot jeglichen Zutritt von Nicht-Moslems zum Tempelberg.
1229 wurde Jerusalem von den katholischen Kreuzrittern erneut erobert. Die Moscheen auf dem Tempelberg wurden wieder als Kirchen genutzt.
1250 eroberten die Moslems die Stadt zurück und hielten sie bis in die moderne Zeit.
1517 war der Beginn des Ottomanischen Reiches und der türkischen Herrschaft über Jerusalem, die über 400 Jahre andauerte.
1541 ließ Sultan Suleiman das Osttor Jerusalems (auch das Goldene Tor genannt) zumauern, um den jüdischen Messias daran zu hindern, die Stadt zu betreten. Ein islamischer Friedhof wurde vor dem Tor eingeweiht, der noch heute besteht. Dies soll den Messias hindern, diesen Weg zu benutzen, da er als Jude nicht über einen Friedhof in die Stadt Jerusalem gehen würde.
1700 erreichte eine Gruppe von 500 asketischen Juden aus Europa unter Führung von Rabbi Juda he-Hasid Jerusalem, um die Wiederkunft des Messias vorzubereiten. Judah he-Hassid starb einige Tage später, und die Gruppe verschwand erst nach zwanzig Jahren.
Zwischen 1808 und 1812 reiste eine weitere Gruppe messianischer, asketischer Juden aus Litauen, die als die Perushim bekannt waren, in das Heilige Land ein, um die zerstörten Orte wieder aufzubauen und den Dritten Tempel zu errichten. Einer ihrer Führer, Rabbi Abraham Salomon Zalman Zoref, sandte sogar einen seiner Söhne in die Welt, um die verlorenen “zehn Stämme” Israels ausfindig zu machen und sie zu bewegen, nach Israel zurückzukehren; der Rabbi wurde schließlich von den Arabern umgebracht. (Mir ist nicht bekannt, was mit seinem Sohn geschah). Diese ersten Versuche, Israel wiederherzustellen, schlugen kläglich fehl, weil es nicht Gottes Zeit war.

1866 wurden die Juden zum ersten Mal seit 1200 Jahren zu einer Mehrheit, und das südliche Ende der Westmauer wurde verändert, damit die Juden beten konnten, aber sie durften lediglich einen schmalen Weg an der Mauer benutzen. Die Amoraim, rabbinische Lehrer (des Talmud) aus dem 2.-5. Jahrhundert n. Chr., hatten gelehrt, dass die Shekinah-Herrlichkeit den Tempelberg nie verlassen hatte, sondern auf der Westmauer ruhte (Price, The Battle for the Last Days Temple, S.68). Dies ist bis heute die Grundlage für das Gebet an der Klagemauer.
Während dem britischen Mandat, als die Briten Jerusalem in den Jahren 1917 – 1948 kontrollierten, war den Juden untersagt, den Tempelberg zu betreten. Sie durften lediglich leise an der Westmauer beten. Sie mussten sich leise verhalten, durften keine lauten Gebete sprechen oder das Schofarhorn blasen.
1931 übergaben die Briten den Tempelberg dem Islamischen Waqf (Islamische Behörde) zur Verwaltung.
Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel ausgerufen. Die offizielle Erklärung der Staatsgründung lautete: “Wir verkünden hiermit die Gründung des jüdischen Staates in Palästina, unter der Bezeichnung Medinath Yisrael (Der Staat Israel)… Der Staat Israel wird für die Zuwanderung von Juden aus allen Nationen ihrer Zerstreuung offen sein… Unser Ruf ergeht an alle jüdische Menschen überall in der Welt, um die Aufgabe der Einwanderung und Entwicklung des Landes an unserer Seite zu erfüllen und um uns im großen Kampf um die Erfüllung des Traumes von Generationen, die Wiederherstellung Israels, beizustehen." US-Präsident Harry Truman, ein Baptist, erkannte den Staat Israel trotzt heftiger Widerstände aus seinem eigenen Außenministerium an. Die Juden feierten in der ganzen Welt. In Rom marschierten sie durch den Triumphbogen desTitus. Vor dem Jahre 1948 weigerten sich die Juden, durch diesen zu gehen.
Am 25. Mai 1948 wurden der Tempelberg und die Altstadt Jerusalems (Ostjerusalem) von Jordanien eingenommen. Den Juden wurde weiterhin der Zugang zum Tempelberg verweigert. Unter jordanischer Kontrolle wurden in den nächsten 19 Jahren 58 jüdische Synagogen zerstört; jüdische Stätten wurden entweiht und die Westmauer wurde in eine Müllhalde verwandelt.
Am 7. Juni 1967 wurden die Altstadt Jerusalems und der Tempelberg von den Israelis zurückerobert; damit hatten die Israelis seit 1897 Jahren zum ersten Mal wieder die Kontrolle über diese Stätte. Colonel Motta Gur, ein Paramilitär, kündigte in Hebräisch an: „Der Tempelberg ist in unserer Hand! Ich wiederhole, der Tempelberg ist in unserer Hand!“ Lt. Col. Uzi Eilam blies das Schofarhorn und die Soldaten sangen: “Jerusalem of Gold” und rezitierten den Schehechejanu-Segen: „Gesegnet bist du, HERR, Gott, König des Universums, der uns erhalten und bewahrt hat und bis zum heutigen Tag durchgetragen hat!“ [Der Schehechejanu-Segen ist Teil des Chanukka-Segens, der untrennbar mit der Wiederbelebung der nationalen Identität und Befreiung Israels zusammen.] Der Davidsstern war kurz über dem Felsendom zu sehen. General Shlomo Goren, Kaplan der Israelischen Armee und später der Oberrabbiner Israels, kündigte an: „ Wir haben die Stadt Gottes eingenommen. Wir treten in das messianische Zeitalter für das jüdische Volk ein.” Er trug eine Thora und blies das Schofarhorn und führte die Soldaten an der Klagemauer im Gebet. Einige Tage nach dem Krieg wurde die erste bedeutende Versammlung von Juden seit 69 n. Chr. auf dem Tempelberg abgehalten; es feierten 200.000 Juden – eine Feier, die von kurzer Dauer sein sollte, wie sich bald herausstellte.
Am 17. Juni 1967 übergab Moshe Dayan, ein „säkularer Jude“ ohne Liebe für Gottes Wort, die Kontrolle des Tempelberges wieder an den palästinensischen Wafq zurück, um die Moslems zu beruhigen und interreligiöse Harmonie zu schaffen. Die israelische Knesset stimmte dieser Entscheidung zu. Dayan sagte in seiner Autobiographie, dass die Juden „den Tempelberg als eine historische Stätte der Vergangenheit“ betrachten sollten. Die Wafq ist die gleiche Organisation, die den Tempelberg kontrollierte, seit die Moslems die Kreuzritter im Jahre 1187 besiegt hatten. Es überrascht daher nicht, dass sie sich weigerten, die Juden auf dem Tempelberg anbeten zu lassen. Tatsächlich haben sie die gesamte Stätte zu einer Moschee erklärt.
Im August 1967 warnte das Oberste Rabbinat Israels die Juden davor, “irgendeine Stätte des Tempelbergs zu betreten.” Das folgende Zeichen steht noch immer am Eingang zum Tempelberg und stammt von höchster rabbinischer Stelle: „WARNUNG: Zutritt zum Tempelberg ist nach jüdischem Gesetz aufgrund der Heiligkeit der Stätte untersagt.“ Dies basiert auf der Grundlage ihres Aberglaubens, dass jemand einen Ort betreten könne, an dem ehemals das Allerheiligste stand. Sie sagen auch, dass es gegenwärtig unmöglich ist, die Stätte zu reinigen, da es kein Reinigungswasser gibt, das mit der Asche einer roten Kuh gemacht werden kann. Diesbezüglich besteht jedoch kein Konsens. Andere Rabbiner haben die Juden ermutigt, gewisse Orte des Tempelbergs zu besuchen, nachdem sie eine Mikvah (rituelle Reinigung in einem Tauchbad) vollzogen haben.
In den späten 1960er Jahren wurde die Organisation Temple Mount Faithful gegründet, um den Tempel wieder aufzubauen. Ihr Leiter, Gershon Salomon, ist ein Nachkomme des oben erwähnten Rabbi Abraham Zoref, der Anfang 1800 einer der Pioniere der modernen Bewegung war, die Wiedererrichtung des Tempels voranzutreiben. Salomon ist ein Armeeoffizier, der in den meisten Kriegen Israels gekämpft hat, angefangen mit dem Unabhängigkeitskrieg. Während einer Schlacht im Jahre 1958 auf den Golan Höhen, bei der 120 Israelis von Tausenden von syrischen Soldaten angegriffen wurden, wurde Salomon von einem Panzer überrollt und schwer verletzt. Als die Syrer in erschießen wollten, um sicher zu gehen, dass er tot ist, rannten sie plötzlich weg und überließen das Schlachtfeld den Händen einer kleinen Schar israelischer Soldaten. Die Syrer berichteten später UN-Offizieren, dass sie Tausende von Engeln um Salomon gesehen hatten. Salomon berichtet, dass er bei diesem Ereignis das Licht Gottes sah und wusste, dass er noch eine Aufgabe hatte – die Wiedererrichtung des Tempels und die Vorbereitung für das “Kommen des Messias ben Davids.” Salomon gehörte auch zu den Soldaten, die 1967 den Tempelberg eroberten.
1986 wurde das Temple Institute gegründet mit dem Ziel, in Israel “den heiligen Tempel auf dem Berg Moriah in Jerusalem wieder zu erbauen.” Sie fertigen die Tempelgegenstände an, die im neuen Tempel Verwendung finden sollen. Mit großen Kosten (20 Millionen Dollar bis heute) und auf der Grundlage intensiver Forschung haben sie die Gewänder des Hohepriesters angefertigt, einschließlich einer goldenen Krone und der Brustplatte mit seinen 12 wertvollen Steinen, auf denen die Namen der zwölf Stämme Israels eingraviert sind; ferner existieren bereits ein kupferner Behälter, ein Räucheraltar, silberne Trompeten, goldene und silberne Schofarhörner, Harfen und viele andere Dinge. Sogar levitische Priester werden ausgebildet. Von besonderem Interesse ist die große Menora, die aus 95 Pfund reinem Gold angefertigt wurde und 2 Millionen Dollar wert ist. Im Dezember 2007 wurde die Menora unter freiem Himmel an einem Platz an der Westmauer gegenüber dem Tempel aufgebaut. Zuvor stand sie weiter weg in der alten Cardo (Römische Prachtstraße – die Hauptdurchgangsstraße in Jerusalem). Es ist die Absicht, die Menora näher am Tempel zu positionieren, um sie schließlich im wiedererrichteten Tempel aufzustellen. Das Temple Institute verglich den Transport der Menora an ihre neue Stätte mit der Einweihung des Triumphbogens des Titus in Rom vor 1900 Jahren. Doch der Unterschied ist dramatisch. Damals wurde die Menora vom Tempel weg bewegt, während sie sich heute auf den Tempel zubewegt.
1996 baute der islamische Wafq eine sehr große Moschee innerhalb des Tempelbergs und zerstörte in diesem Zuge Beweise des ehemaligen jüdischen Tempels. Zehntausende von Quadratmetern Boden von archäologisch großer Bedeutung wurden entfernt. Alle Steine mit hebräischen Inschriften wurden zerstört und die Steine wurden zum Bau neuer Häuser verwendet.
Im Januar 2005 traf sich der Jüdische Sanhedrin zum ersten Mal seit 1600 Jahren. Im Juni des Jahres wurde berichtet, dass der neu formierte Sanhedrin, alle Gruppen, die sich für den Wiederaufbau des Tempels einsetzen, dazu aufforderte, detaillierte architektonische Pläne für den Bau des Jüdischen Heiligen Tempels anfertigen zu lassen (WorldNetDaily, New Sanhedrin Plans Rebuilding of Temple, 8. Juni 2005.)
Nach der Wiederkunft Christi wird der herrliche Tempel des Tausendjährigen Reiches erbaut werden, von dem in folgenden Prophetien gesprochen wird: Jesaja 2,2-3; 56,6-7; 60,7, 13; Jeremia 33,17-18; Hesekiel 37,26-28; 40-48; Haggai 2,7-9; Sacharja 6,12-15; 14,20; Maleachi 3,1-5. Auch einige der Psalmen sprechen prophetisch vom Tempel im Tausendjährigen Reich (Psalm 68,29; 100,4; 132,13-17). Tatsächlich werden in diesem herrlichen Tempel die Psalmen gesungen werden  David Cloud
siehe auch: Mitternachtsruf Juni/2010: Der Kampf um den Tempelberg

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