Chaotisch war die Situation in Israel zu den Zeiten, die zur Geburt Jesu Christi hinführten. Da herrschte beispielsweise Antiochus Epiphanes. “Epiphanes” ließe sich übersetzen mit “Wahnsinniger”. Das Daniel-Buch berichtet über ihn in Kapitel 11. Je mehr Widerstand die Juden unter ihm leisteten, desto mehr forcierte Antiochus die Ausrottung des Judentums. Die regulären Opfer, auch der Sabbath, wurde verboten. Ein gottesfürchtiges Leben schien schier unmöglich.Dann wurde Antiochus besiegt. Doch trotz einiger Lichtblicke in der Zeit danach, war Israel gespalten, keine nationale Einheit mehr. Denken wir an die Pharisäer und an die Sadduzäer oder die Zeloten. Zu dieser Spaltung kamen immer wieder Kriege und Konflikte. 63 vor Christus eroberten die Römer das Land. Sie brachten Priester um, und Pompeius, unter dessen Führung der Feldzug lief, drang in das Allerheiligste, was die Juden ihm niemals vergeben konnten. Durch die enormen Gebietszuwächse kam es in der römischen Republik auch immer wieder zu Bürgerkriegen. Schließlich verordnete der Kaiser Augustus die Volkszählung seines Reiches, was die vollständige Angabe des Besitzes und Geldes beinhaltete. Es ging dabei um Steuern. Eine Art totale Kontrolle im Kleinen gab es also schon damals, kurz bevor Christus geboren wurde. Es war eine Zeit des Abfalls von Gott. Dunkelheit, Unsicherheit, Menschenverluste, Kriegswirren und Gemeinheiten prägten die Zeit Israels vor dem ersten Kommen des Herrn. Hinzu kam, dass Gott Seinem Volk Israel schon sage und schreibe 400 Jahre lang keine einzige Botschaft mehr vermittelt hatte. Die 400 Jahre Schweigen Gottes – So nennen wir die Zeit zwischen dem Propheten Maleachi und den Evangelien. Ein dunkler, flächendeckender Schleier lag über dem ganzen Land. Hoffnungslosigkeit war an der Tagesordnung. Geistlich und heilsgeschichtlich gesehen, befand Israel sich in der tiefsten Nacht ohne ein kleines Licht. Was dachten damals die Juden, die an Gott festhielten? Die Gottesfürchtigen? – “Gott hat uns vergessen.” Alle Hoffnung auf den Messias, den Retter, schien sich zu zerschlagen. Zweifel kamen hoch. “Gibt es Gott überhaupt?” Wie sieht es in unserem Land aus? Kriegstreiben, Streit in der Familie, finanzielle Nöte, keine Ahnung, wie die Steuern bezahlt werden sollen, Angst vor Kontrolle und Überwachung, die bange Frage, ob wir weiterhin versorgt sein werden mit allem, was wir brauchen, ob der Strom reicht. Und dann gibt es da auch das böse Treiben von Menschen, Ungerechtigkeiten, die einen im tiefsten Innern einfach traurig stimmen. Ja, wir haben vielleicht den Eindruck, Gott schweige auch in unserem Leben – gefühlt seit hunderten von Jahren! Aus der Zeitschrift: “Nachrichten aus Israel” von Philipp Ottenburg