„Die Zahl der Christen in der Welt hat sich in den letzten 100 Jahren fast vervierfacht, von etwa 600 Millionen im Jahr 1910 auf mehr als 2 Milliarden im Jahr 2010. Aber auch die Gesamtbevölkerung der Welt ist rasch gestiegen, von schätzungsweise 1,8 Milliarden im Jahr 1910 auf 6,9 Milliarden im Jahr 2010. Infolgedessen machen die Christen heute etwa den gleichen Anteil an der Weltbevölkerung aus (32 %) wie vor einem Jahrhundert (35 %).
Hinter dieser scheinbaren Stabilität verbirgt sich jedoch eine bedeutsame Verschiebung. Obwohl in Europa und Amerika immer noch die Mehrheit der Christen lebt (63 %), ist dieser Anteil viel geringer als im Jahr 1910 (93 %). Und der Anteil der Europäer und Amerikaner, die Christen sind, ist in Europa insgesamt von 95 % im Jahr 1910 auf 76 % im Jahr 2010 und in Amerika insgesamt von 96 % auf 86 % gesunken.
Gleichzeitig hat das Christentum in Afrika südlich der Sahara und im asiatisch-pazifischen Raum, wo es zu Beginn des 20. Der Anteil der Christen an der Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara stieg von 9 % im Jahr 1910 auf 63 % im Jahr 2010, während er in der asiatisch-pazifischen Region von 3 % auf 7 % anstieg. Das Christentum ist heute – anders als vor einem Jahrhundert – wirklich ein globaler Glaube.“ (pewresearch.org)
„Wie werden sie nun den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen Prediger?“ (Römer 10,14) Schon oft hat man folgenden Satz gehört: „Nach 2000 Jahren Mission gibt es mittlerweile doch kaum noch Unerreichte.“ Ist das so? Folgende dramatische Zahlen rütteln ziemlich wach:
– Von knapp 7.400 Sprachen weltweit haben nur knapp 700 eine komplette Bibel vorliegen.
– Daraus ergibt sich, dass knapp ein Fünftel aller Menschen weltweit keinen Zugang zu einer kompletten Bibel in ihrer Muttersprache haben – das sind mindestens 1.500.000.000 Menschen!
– Von knapp 17.500 Bevölkerungsgruppen weltweit gelten 7.413 als unerreicht – das sind 3.230.000.000 Menschen! Nur eine Bibel zu übersetzen, reicht eben leider nicht.
– Die Zahl der Christen nimmt immer weiter ab – Schätzungen zufolge wird 2070 die Zahl der Muslime höher sein.
– Alleine 2020 sind in Deutschland eine halbe Million Menschen aus der Kirche ausgetreten – ein weiteres Symptom eines sich weiter ausbreitenden Atheismus.
– Von den Menschen im sogenannten 10/40-Fenster (das sind Längen- und Breitengrade; der Bereich erstreckt sich über Nordafrika, den Mittleren Osten und Süd- sowie Ostasien) sind 70%, also mehr als 3.000.000.000 unerreicht .
– In insgesamt 18 Staaten weltweit macht die Anzahl der (offiziellen) Christen weniger als 1% aus.
– Selbst viele derjenigen, die sich noch als Christen bezeichnen, begründen dies lediglich mit ihrer offiziellen Kirchenzugehörigkeit, haben aber kein Leben aus Gott. Die Namenschristenheit ist groß, besondere auf den ersten Blick attraktive Strömungen wie das Wohlstandsevangelium generieren viele Nachfolger, jedoch mit einem unvollständigen oder falschen Evangelium. Ob die Bekehrungen dort immer echt sind, weiß nur der Herr.
– 81% aller Hindus, Muslime und Buddhisten haben noch nie einen Christen getroffen.
– Nirgendwo gibt es einen höheren Prozentsatz von Atheisten (52 Prozent) als in Ostdeutschland, nirgendwo außer in Japan glauben weniger Menschen an einen persönlichen Gott (acht Prozent) .
– Die Bevölkerung nimmt rasend schnell zu (besonders in Ländern der Dritten Welt), dass momentan die Hälfte aller Menschen auf der Erde sind, die seit Adam gelebt haben. Jeden Tag werden weltweit 433.000 Menschen geboren, jede Stunde mehr als 18.000. Die Anzahl derjenigen, die das Evangelium hören müssen, wächst stetig.
Nun müssen wir uns bewusst machen, dass jeden Tag weltweit 150.000 Menschen sterben. Jede Sekunde gehen also zwei Menschen in die Ewigkeit. Alleine während des Lesens der letzten zwei Sätze haben also ungefähr acht von ihnen ihren letzten Atemzug getan. Und wieder zwei. Und weitere zwei Menschen. Wenn wir die obigen Zahlen als Maßstab nehmen, müssen wir leider annehmen, dass für einen Großteil von ihnen Lk 16,23 zutrifft: „Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war.“
Alexander Schneider/ Bibelstudium.de