Fastnacht und die “christlichen” Wurzeln.

“Auch wenn manche schwäbische Gegenden ihre Fastnacht auf uralte germanische Bräuche und Fruchtbarkeitsriten zurückführen, so liegt die Wurzel des Faschingsfestes doch im Christentum. Schon die  Namen „Fast-Nacht“ (die Nacht bzw. letzten Nächte vor der Fastenzeit) , sowie „Karne-Val“ (von lateinisch Carnem levare – Fleischwegnehmen) zeugen von dem engen Zusammenhang mit der vierzigtägigen Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt. Die ersten Nachrichten über Fastnachtsfeiern stammen aus dem 12. oder 13. Jahrhundert als Gegensatz zur nachfolgenden Fastenzeit. Bevor nicht nur dem Fleisch, sondern allgemein Fett und Milchprodukten bis hin zur Sexualität vierzig Tage lang entsagt wurde, herrschte eine Zeit der Völlerei, der Maßlosigkeit, der derben Scherze und der sexuellen Ausschweifungen. Mancherorts wurde der Berufsgruppe, die am meisten unter dem Fasten zu leiden hatte, den Metzgern, besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In Nürnberg beispielsweise ließen die Metzger in einem Tanz zum letzten Mal „die Sau raus“. ekd.de

“Wir finden in Verbindung mit Fasching ausgelassene und hemmungslose Freudenfeste, begleitet durch eine Geist und Ohren betäubende Musik mit beherrschenden Rhythmen. Alkohol, heute häufig auch Drogen und übermäßige Genusssucht sind hier nur Beispiele. Es wird wohl jedem Christen klar sein, dass das nichts mit der christlichen Freude zu tun hat, die wir genießen dürfen. Petrus schreibt in seinem zweiten Brief: „Die die Schwelgerei bei Tage für Vergnügen erachten – Flecken und Schandflecke, die in ihren eigenen Betrügerein schwelgen und Festessen mit euch halten; die Augen voll Ehebruch haben und von der Sünde nicht ablassen, wobei sie unbefestigte Seelen anlocken; die ein Herz haben, in Habsucht geübt, Kinder des Fluches“ (Kapitel 2,13-14).
Und der Enkelsohn des großen Königs Nebukadnezar, Belsazar, sollte uns in Daniel 5 eine große Warnung sein. Für ihn war das ausgelassene Fest die letzte Mahlzeit in seinem Leben – nun tritt er vor Gott, dem er Rechenschaft schuldig ist für sein Leben.!
Übrigens ist solche Schwelgerei häufig auch mit dem Lästern göttlicher Personen Das war bei Belsazar so (Daniel 5,4). Und Judas macht das in seinem Brief ebenfalls sehr deutlich: „Doch ebenso beflecken auch diese Träumer das Fleisch und verachten die Herrschaft und lästern Herrlichkeiten… Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was irgend sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie sich… Diese sind die Flecken bei euren Liebesmahlen, indem sie ohne Furcht Festessen mit euch halten und sich selbst weiden“ (Verse 8-12).
Ist es nicht wahr, dass die Beschreibung dieser Menschen als Tiere gerade in der Faschingszeit besser nicht sein könnte? Damit spiele ich nicht nur auf die Verkleidungsvarianten an. Und wie viel wird in den Faschingsreden auch über göttliche Personen gelästert. Damit kann ein Christ nichts zu tun haben!
In 2. Petrus 3 haben wir schon gesehen, dass von Ehebruch die Rede ist. Es gibt wohl kaum eine Zeit, in der Ehen und Beziehungen so sehr in Gefahr stehen wie beim Karneval. Durch die Verkleidung kann man den Gegenüber nicht sehen – und ist frei, mit demjenigen zu tanzen, mit dem man will. Und nicht selten landen dann zwei wildfremde Menschen miteinander im Bett. Vielleicht nur für eine Nacht, vielleicht auch für eine längere Zeit.
Die Bibel hat dazu eine klare Sprache: „Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mördern und Hurern [hierin ist der „allgemeine“ Ehebruch eingeschlossen] und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern – ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist“ (Offenbarung 21,8). Auch das macht klar, dass sich ein Christ bei Karnevalfeiern nicht wohl fühlen und auch nicht teilnehmen kann. Sonst kann es passieren, dass du an solchem sündigen Treiben Gefallen findest und selbst in Sünde fällst.
Bei dem letzten Punkt ist schon die Verkleidung zur Sprache gekommen. Auch in der Bibel finden wir Menschen, die sich verkleidet haben. Und man kann nicht sagen, dass es ein positives Beispiel darunter gäbe. Saul verkleidete sich, als er zur Wahrsagerin ging – und wurde entdeckt (1. Samuel 28). Tamar war die Schwiegertochter von Juda – aber sie verkleidete sich als eine Hure (1. Mose 38). War es richtig, dass Jakob sich verkleidete, um Esau zu spielen (1. Mose 27)? Und wie war es mit Ahab und Josia, die sich im Krieg verkleideten (1. Könige 22; 2. Chronika 35)? Selbst der Teufel „verkleidet“ sich und kommt als Engel des Lichts daher (2. Korinther 11,14). Und auch seine Nachfolger, falsche Propheten, kommen in Schafspelzen daher (Matthäus 7,15).
Zudem werden gerade durch die karnevalistischen Verkleidungen manche Personen und Kräfte bedenklich verharmlost (Teufel, Hexen). Ob ein Christ nach Beschäftigung mit diesen Beispielen noch an solchen Verkleidungen mitwirken kann? Wenn man sich verkleidet, dann will man eine Person darstellen, die man in Wirklichkeit nicht ist. Das haben wir als Kinder sicher alle das ein oder andere Mal gerne getan. Hängt mit diesem Verkleiden aber nicht häufig die Sehnsucht zusammen, dass ich gerne jemand anderes wäre, bestimmte Eigenschaften gerne hätte, die der Herr mir nicht verliehen hat?
Schließlich möchte ich noch die sogenannte „Altweiberfastnacht“ ansprechen. An diesem speziellen Donnerstag haben die Frauen das Sagen – und können sich der ganzen Autorität der Männer entledigen. Letztlich ist ja der ganze Karneval ein Abstreifen von sonstigen Normen und Gesetzmäßigkeiten. Jeder kann tun und lassen, was er will. Er kann seine persönliche „Freiheit“ ausleben (und merkt nicht, dass es letztlich nichts anderes ist als Gefangenschaft durch den Teufel).” Manuel Seibel/bibelpraxis.de

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