„Gestern, am Dienstag, traf sich die Familie mit Verwandten und Freunden zu einer Trauerfeier in der Evangeliums-Christen-Baptisten-Gemeinde. Im Altarraum war ein Holzsarg mit einem Gesteck aus weißen Rosen, Gerbera, Nelken und lilafarbenen Hyazinthen aufgebahrt. Dazu stand im Altarraum ein Foto des toten Jungen.
Zuerst sprach Pfarrer Georg Zimmermann tröstende Worte. Dann ergriff Filipps Vater Alexander S. das Wort: „Drei Tage vor der Tat ging ich ins Zimmer meines Sohnes, weil er sich verändert hatte. Als ich fragte, was los sei, antwortete Filipp: ,Ich habe eine schwere Zeit, es läuft nicht so gut.‘ Ich tröstete meinen Sohn, wir haben gebetet.“
Danach richtete der tapfere Vater seine Worte an den Schläger, nachdem jetzt die Polizei fahndet: „Auch wenn er nicht da ist: Wir vergeben diesem Menschen.“
Seine Tochter und sein Schwiegersohn erzählten den Trauernden auf Russisch und Deutsch, was für ein Mensch Filipp S. war. Er habe gern gekocht und gemalt, Gitarre spielen gelernt. Filipps Schwager Arthur T.: „Mit 13 Jahren kam er nach Deutschland. Er hat nie Anschluss gefunden. Die Gemeinde gab ihm Halt.““. Bild.de