George Frederic Händel. Mit seinem Tod am 14. April 1759 endet das Barockzeitalter.

1701 machte der damals 20-jährige Komponist Georg Philipp Telemann in Halle Station, um den, wie Telemann in seiner Autobiographie schreibt, „damals schon sehr wichtigen Herrn Händel“ kennenzulernen. Aus dem Besuch ergab sich eine dauerhafte Künstlerfreundschaft. 1702 als Student der Jurisprudenz an der Universität Halle immatrikuliert, wurde er Organist am dortigen reformierten Dom, gab dieses Amt aber ein Jahr später auf und reiste nach Hamburg, wo gerade das 1678 eröffnete erste deutsche Opernhaus aufblühte.

Im dortigen Orchester spielte Händel Violine und später Cembalo.Er freundete sich mit dem Tenor, Dirigenten und Komponisten John Mattheson an und unternahm mit ihm im August 1703 eine Künstlerfahrt nach Lübeck, dem eigentlichen Mittelpunkt des damaligen norddeutschen Barocks, zu Dietrich Buxtehude, dem hochangesehenen Organisten und Komponisten an der dortigen Marienkirche. Die ihm angetragene Amtsnachfolge Buxtehudes schlug Händel aus, weil er nicht gewillt war, dessen Tochter zu heiraten. Im Hamburger Opernorchester unter der Leitung von Reinhard Keiser wurde Händel zweiter Violinist, später Cembalist. In der Karwoche 1704 gelangte „Das Leiden und Sterben Jesu Christi“, Händels sogenannte Johannespassion, zur Aufführung.Zur Vervollkommnung seiner musikalischen Ausbildung reiste Händel im Winter 1706/07 über Halle nach Italien, wo er sich in Florenz, Rom, Venedig und Neapel mit dem dortigen Musikstil vertraut machte und u. a. Arcangelo Corelli, Alessandro und Domenico Scarlatti, Bernardo Pasquini und Agostino Steffani kennenlernte.

In Rom schrieb Händel u. a. die lateinische Vertonung des 110. Psalms „Dixit dominus“ und die Bearbeitungen des 127. Psalms „Nisi dominus“ und des 113. Psalms „Laudate pueri dominum“, ferner zwei Oratorien und weltliche Kantaten.1710 verließ Händel Italien und wurde am 10. Juni 1710 als Nachfolger Steffanis zum Kapellmeister des Kurfürsten von Hannover gewählt. Ende 1710 reiste er nach London. Er vollendete in zwei Wochen die Oper Rinaldo, die erste italienische Oper, die für eine Londoner Bühne geschrieben wurde. Im Sommer 1711 kehrte Händel nach einem Besuch in Düsseldorf nach Hannover zurück, unternahm aber im Herbst 1712 mit Urlaub auf unbestimmte Zeit seine zweite Londoner Reise. Abgesehen von einigen Aufenthalten auf dem Kontinent, blieb er seitdem bis zu seinem Lebensende in England.

Durch finanzielle Sorgen und Überarbeitung erschöpft, erlitt Händel am 13. April 1737 einen Nervenzusammenbruch und einen Schlaganfall, der seinen rechten Arm lähmte.Am 15. April 1738 gelangte Händels Oper Serse zur Aufführung, die als erste Nummer eine Cavatina enthält, die mit den Worten „Ombra mai fù“, Händels „berühmtes Largo“, beginnt. Vom 22. August bis 14. September 1741 schuf Händel sein berühmtestes Werk, den Messias; die Uraufführung fand am 13. April 1742 in der Music Hall in Dublin statt.1751 begann Händel zu erblinden.

Trotzdem leitete er seine Oratorien bis zum Ende seines Lebens selbst vom Cembalo aus. Am 6. April, zwei Tage vor Palmsonntag, leitete Händel den „Messias“ in Covent Garden, erlitt aber nach Schluss der Aufführung einen Schwächeanfall und wurde bewusstlos nach Haus gebracht.

Händel fühlte, dass sein Ende herannahte: „Ich möchte am Karfreitag sterben, in der Hoffnung, mit meinem guten Gott, meinem gnädigen Herrn und Heiland, am Tage seiner Auferstehung vereint zu werden.“ Händel starb am Karsamstagmorgen, dem 14. April 1759 und wurde am 20. April 1759 auf seinen Wunsch in der Westminster Abbey beigesetzt.Händel, dessen künstlerisches Schaffen sich auf alle musikalischen Genres seiner Zeit erstreckte, war gleichzeitig als Opernunternehmer tätig.

Er gilt als einer der fruchtbarsten und einflussreichsten Musiker überhaupt. Händels Werke gehören seit mehr als 250 Jahren ununterbrochen zum Aufführungsrepertoire, länger als die jedes anderen Komponisten. (erzbistum-koeln.de)

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