Stellvertretung – Jesus wurde unser Zwilling.
Es waren einmal zwei eineiige Zwillinge. Einer von beiden kommt als Jugendlicher auf die falsche Bahn, macht kriminelle Sachen, hat keinen Kontakt zur Familie mehr. Schließlich wird er zum Mörder: Bei einem Überfall erschießt er einen, der sich ihm in den Weg stellt. Vor dem Gericht sieht er zum ersten Mal seit Jahrzehnten seinen Bruder wieder: Er ist der Richter! Er freut sich erstmal: „Er ist mein Bruder, er hat mich doch lieb! Er wird mich hier rausholen.“
Es ist ein Land, in dem es die Todesstrafe gibt. Schließlich verkündigt der Richter (der Bruder) die Strafe: Todesstrafe! Der Zwilling ist wütend: Warum das denn?! Das ist doch nicht liebevoll. Aber der Richter muss sich an die Gesetze halten.
Der verurteilte Zwilling wartet nachts in der Todeszelle. Plötzlich, mitten in der Nacht, öffnet sich die Tür: Sein Zwillingsbruder! Zuerst ist er sauer: „Warum hast du mich zum Tod verurteilt?!“ „Ich kann nicht anders, ich bin gerecht. Aber jetzt hab ich einen Vorschlag für dich: Wir sehen beide gleich aus. Lass uns die Kleider tauschen, ich bleibe hier und du gehst.“
„Okay, super!“ Der Zwilling geht aus dem Gefängnis und feiert die ganze Nacht, weil er so begeistert ist. Irgendwann morgens denkt er: Moment, um 9 Uhr sollte doch die Erschießung sein. Er geht an die Gefängnismauer und hört plötzlich einen Schuss! Da realisiert er, dass sein Bruder tatsächlich seine Strafe bekommen hat! Er ist ganz verzweifelt, geht zu seinem Haus und findet dort einen Brief von seinem Bruder: „Du bist jetzt frei. Ich habe die Strafe für dich gezahlt. Ich möchte, dass du ab jetzt mein Leben lebst, ehrlich bist und dich daran erinnerst, was ich für dich getan habe.“