Glauben heißt “Nichts wissen”!

Glauben heißt nicht “Nichts wissen”, sondern glauben bedeutet vertrauen! Beispiel: Weißt Du wer Deine Eltern sind? Fast jeder stimmt spontan zu und sagt: “Klar, der Papa und die Mama”. Aber ganz streng genommen weißt du es nicht in dem Sinn, dass du Beweise hättest. Du hast natürlich die Geburtsurkunde, aber die könnte gefälscht sein. Du hast Babyfotos, aber was beweisen Fotos eines Neugeborenen schon. Also glaubt Du Deinen Eltern, dass sie Deine Eltern sind, wenn du ihnen vertraust. Es ist dann nicht nötig, nach Beweisen zu fragen, Vertrauen genügt. Du darfst aber aus diesen Gründen mit Recht sagen, dass du weißt, wer deine Eltern sind. Analog ist es mit dem Glauben an Gott. Wer Gott vertraut, der weiß im Herzen dass Gott ein guter Vater für ihn ist, auch wenn er zwar keine Beweise, sehr wohl aber gute Erfahrungen vorzuweisen hat. Wenn das “Wissen des Herzens” zum “Wissen des Verstandes” hinzukommt, ist es ja ein Mehrwert. Glauben heißt nicht: Ich bastle mir meinen Glauben so zureicht, wie ich es meine, sondern ich höre auf das was Gott uns offenbart. Glauben heißt: Ich habe das Vertrauen, dass Gott mich nicht in die Irre führen will, sondern dass er die Wahrheit offenbart. Glauben bedeutet: Sich mit seinem Verstand und seinem Willen Gott unterzuordnen. Glauben bedeutet: mit seinem ganzen Wesen JA zu sagen zu Gott. Glauben ist daher eine persönliche Bindung des Menschen an Gott.
Wie kann man an Gott glauben wenn man ihn nicht sieht?
Kann man Verstand sehen?
Kann man Radioaktivität sehen?
Kann man Schallwellen sehen?
Kann man Wärme sehen?
Kann man Liebe, Gefühle sehen?
Kann man Strom oder Spannung sehen?
Kann man Sauerstoff sehen?
Es gibt so vieles, das man nicht sehen kann und trotzdem ist es da.
Beweise mir erst, dass der Glaube wahr ist!
Man kann den Glauben nicht wie einen mathematischen Beweis wie z.B. 2+2=4 belegen. Genauso wenig lässt sich beweisen, dass ein Gemälde von Picasso schön ist, ein Gedicht von Rilke mich im Innersten berührt oder Mohnkuchen gut schmeckt. Derartige Beweisforderungen sind unsinnig, weil die besondere Art von wissenschaftlichen Beweisen in der Naturwissenschaft funktioniert, nicht aber im Bereich des Geschmacks, der Schönheit, des Gefühls und der Liebe. Beweise mir, dass Du mich liebst ist oft der Anfang vom Ende einer Liebesbeziehung. Was kann ein Mann tun, wenn seine Frau dies von ihm fordert? Es kann seine Liebe mit Worten ausdrücken, große Blumensträuße bringen, aufs geliebte Fußballspiel verzichten aber einen Beweis im Sinne von 2+2=4 kann er nicht erbringen. Die Frau kann nur entscheiden: Ich glaube (=vertraue) diesem Mann. Ich glaube daran (=vertraue), dass er ehrlich ist. Zur Liebe gehört existenziell das Vertrauen. Und dieses Vertrauen entsteht dann, wenn der Geliebte für mich glaubwürdig ist. Gleiches gilt für den Bereich des Glaubens. Ich glaube nicht deshalb, weil mir ein cleverer Theologe “beweist”, dass der Glaube wahr und richtig ist. Ich glaube deshalb, weil ich Gott vertraue. Wie oft ist im Alltagsleben Vertrauen nötig? Ich weiß nicht, ob der Zahnarzt der gerade meine Zähne aufbohrt, wirklich kompetent ist. Ich habe vielleicht das Praxisschild gesehen und glaube anderen, die bei ihm zur Behandlung waren, aber in den seltensten Fällen habe ich seine Kompetenz als Zahnarzt geprüft. Ähnliches gilt für den Piloten, der gerade mein Flugzeug fliegt, für den Automechaniker, der mein Auto repariert oder den Ingenieur, der die Brücke auf der ich gerade fahre berechnet hat. Gott und der Kirche vertrauen, das hört sich fremd an. Warum eigentlich? Warum sollte Gott weniger glaubwürdig sein, als mein Zahnarzt?
Die Wissenschaft beweist: Glauben ist unvernünftig!
Oft wird behauptet, dass sich Glaube und Wissenschaft widersprechen. Dies stimmt aber gar nicht. Naturwissenschaft beschäftigt sich per Definition gar nicht mit der Frage, ob es Gott gibt. Sie kann ihre Aussagen immer nur innerhalb ihrer Grenzen machen. Außerdem sind viele Theorien noch gar nicht bewiesen, z.B. von der Entstehung der Welt durch den sog. Urknall. Aber selbst, falls die Welt durch einen Urknall entstanden sein sollte, sagt das noch nicht darüber aus, ob Gott als Schöpfer sich eines “Urknalls” hätte bedienen können. Die beiden Schöpfungsberichte der Bibel widersprechen dem nicht, es handelt sich nicht um naturwissenschaftlich zu lesende Protokolle, sondern um theologische, religiöse Texte. Sie geben keine naturwissenschaftliche Erklärung über die Entstehung der Welt, sondern eine des Glaubens: Gott ist der Schöpfer des Alls, der Welt und des Menschen. Auch wenn der Glaube die Vernunft übersteigt, so widerspricht er ihr nicht. (Pro Leben)

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