Das größte Problem unseres Lebens ist unsere Schuld vor Gott! Wilhelm Busch. Heute ist der “Tag der Vergebung 2021”.

Was Vergebung ist:
Das Wort, das im Neuen Testament häufig mit „vergeben“ oder „Vergebung“ übersetzt wird, bedeutet eigentlich, dass etwas weggeschickt wird.
Man lässt etwas los oder wird von etwas entlastet.
Wenn Gott uns vergibt, dann rechnet Er uns die Sünden nicht an. Er nimmt sie uns weg. Die Schuld ist erlassen. Nur so ist es möglich, dass ein Mensch, der Sünden begangen hat, ungestraft vor Gott bestehen kann.
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Was vergeben wird:
Die Bibel zeigt deutlich, dass Sünden (Vergehungen) vergeben werden. In Epheser 1,7 schreibt Paulus: „ … in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade“ (vgl. Lk 24,47; Kol 1,14; 1. Joh 2,12 u. a.). Sünden sind böse Taten, durch die ein Mensch das Gericht Gottes auf sich zieht.
Wenn es um die alte und sündige Natur in uns geht („Sünde“ oder „Fleisch“ genannt), so lesen wir nicht von Vergebung.
Eine sündige Natur kann Gott nicht vergeben.
Er muss sie richten.
Genau das hat Er getan.
Das Problem der Wurzel (der in uns wohnenden Sünde) wird durch den Tod gelöst.
Das Problem der schlechten Früchte (der Sünden) wird durch göttliche Vergebung gelöst.
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Wer vergibt:
Wenn es um die Annahme eines Sünders bei Gott geht, geht die Vergebung von Gott aus.
Selbst die Pharisäer und Schriftgelehrten wussten, dass nur Gott Sünden vergeben kann
(Lk 5,21). In Nehemia 9,17 lesen wir die bemerkenswerten Worte: „Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Güte.“
Es ist das einzige Mal, dass Gott der „Gott der Vergebung“ genannt wird. Das zeigt, dass es Gott ein Anliegen ist, Menschen zu vergeben. Es ist wahr, dass Gott heilig ist und den Sünder strafen muss.
Doch es ist ebenso wahr, dass dieser heilige Gott Liebe ist und selbst einen Weg gefunden hat, Sünden zu vergeben.
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Auf welcher Grundlage Gott vergibt:
Gott ist Licht und Gott ist Liebe. Deshalb kann Er Sünden nicht ungestraft lassen.
Wenn Gott sündigen Menschen Vergebung schenkt, ist dazu eine gerechte Grundlage nötig. Die Grundlage hat Er in dem vollbrachten Werk von Golgatha gefunden.
In Hebräer 9,22 wird sehr deutlich gesagt: „… ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung“. Das ist ein wichtiger Grundsatz.
Epheser 1,7 verbindet die Vergebung der Sünden mit der Erlösung, die wir durch sein Blut haben. Nur auf dieser Grundlage kann Gott vergeben. Vergebung kann uns nur geschenkt werden, weil ein anderer als Stellvertreter unsere Sünden getragen hat.
Das geschah am Kreuz, als der Herr Jesus unsere Sünden „an seinem Leib auf dem Holz getragen hat“ (1. Pet 2,24). Da lag die Strafe zu unserem Frieden auf Ihm und durch seine Striemen (die Wunden, die Gott Ihm schlug) ist uns Heilung geworden (Jes 53,5).
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Welche Sünden uns vergeben sind:
Diese Frage ist gar nicht so unwichtig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.
Viele Kinder Gottes quälen sich mit dem Gedanken, dass nur die Sünden vergeben worden seien, die sie bis zu ihrer Bekehrung getan haben. Doch was ist mit den Sünden, die wir als Gläubige – leider – immer noch tun?
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Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass alle unsere Sünden vergeben sind. Ohne Frage beeinträchtigen Sünden im Leben eines Gotteskindes die tägliche Gemeinschaft mit dem Vater, und deshalb müssen sie bekannt werden.
Wenn es hingegen um unsere Annahme bei Gott im Blick auf die Ewigkeit geht, dann sind alle Sünden vergeben.
Wäre das nicht so, würde das Werk des Herrn Jesus nicht ausreichend sein.
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Deshalb sagt der Hebräerbrief: „Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken.
Wo aber eine Vergebung derselben ist, da ist nicht mehr ein Opfer für die Sünde“ (Heb 10,17.18).
Zu dem Zeitpunkt, als Christus Sühnung für unsere Sünden getan hat, lebten wir noch gar nicht. Doch in dem Moment, als wir uns zu Ihm als unserem Retter gewandt haben, sind uns alle Sünden vergeben worden. Deshalb schreibt Paulus den Kolossern: „Und euch … hat er mitlebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat“ (Kol 2,13).
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Wie Gott uns vergeben hat:
Es ist eine Sache, was Gott getan hat. Es ist eine andere Sache, wie Gott es getan hat. Die Tatsache, dass Er uns die Sünden vergeben hat, ist unfassbar.
Die Art und Weise, wie Er das getan hat, ruft ebenfalls Bewunderung hervor.
Paulus fordert uns auf, einander so zu vergeben „wie auch Gott in Christus euch vergeben hat“ (Eph 4,32).
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Das regt zum Nachdenken an, wie Gott uns vergeben hat.

a) Gott hat uns von Herzen vergeben. Wir haben gesehen, dass Gott ein „Gott der Vergebung“ ist, gnädig und barmherzig (Neh 9,17). Die Gnade Gottes beschenkt Menschen, die Vergebung nicht verdient haben.
Die Barmherzigkeit Gottes zeigt uns, dass unser Sündenelend Ihn dabei tief berührt hat. Gott vergibt nicht, weil Christus sich vermittelnd zwischen einen zürnenden und strafenden Gott und einen sündigen Menschen wirft, sondern Gott hat selbst das Heilmittel gegeben.
Er will nicht den Tod des Sünders.
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b) Gott hat uns vollständig und für immer vergeben.
Er wird keine einzige Sünde mehr hervorholen und sie uns noch einmal vorhalten. Das Alte Testament beschreibt das in eindrucksvollen Bildern.
Unsere Ungerechtigkeiten sind hinter seinen Rücken und in die Tiefe des Meeres geworfen worden (Jes 38,17; Mich 7,19). Gott hat unsere Sünden getilgt wie einen Nebel und wie eine Wolke (Jes 44,22).
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Wem das noch nicht genügt, dem sagt das Neue Testament: „Denn ich werde ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken“ (Heb 8,12).
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Wem die göttliche Vergebung gilt:
Auf diese Frage gibt es zwei Antworten.
Die erste Antwort lautet, dass Gott allen Menschen Vergebung ihrer Sünden anbietet.
Das Werk des Herrn Jesus ist so groß, dass jetzt „in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden sollten allen Nationen“ (Lk 24,47).

Die zweite Antwort lautet, dass nur denjenigen tatsächlich die Sünden vergeben werden, die den Herrn Jesus als ihren persönlichen Retter annehmen.
Ohne Glauben an Ihn wird niemand Vergebung der Sünden bekommen.
Petrus sagt: „Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen“ (Apg 10,43).
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Was ein Mensch tun muss, um Vergebung der Sünden zu bekommen:
Die Hand, die das Geschenk Gottes annimmt, ist der Glaube.
Zu glauben bedeutet, Gott beim Wort zu nehmen und sich an den Retter Jesus Christus zu wenden, um so Vergebung der Sünden zu bekommen.
Der Glaube zeigt sich in drei Schritten:
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-Erstens in Buße.
Die Buße wird einige Male mit der Sündenvergebung verbunden (z. B. Apg 2,38; 5,31; 8,22). Buße ist Sinnesänderung.
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-Zweitens in Bekehrung.
„… damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen“ (Apg 26,18).
Bekehrung hat es mit der Änderung des Verhaltens und der Wege zu tun.
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-Drittens in einem Bekenntnis.
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1. Joh 1,9).
Bekenntnis hat es damit zu tun, dass wir unsere Schuld vor Gott aufdecken und Ihm sagen, was wir gesündigt haben.
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Sündenvergebung ist eine gewaltige Segnung, für die wir nie dankbar genug sein können.
Diese Dankbarkeit beschränkt sich nicht auf Worte, sondern findet ihre Erfüllung darin, dass wir unseren Herrn lieben.
Je größer das Empfinden für die Schuld ist, die uns vergeben worden ist, umso größer wird unsere Liebe für unseren Herrn sein.
Das sagt der Herr Jesus selbst über eine Frau, die als große Sünderin bekannt war: „Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig“ (Lk 7,47).
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Zusammenfassung:

Es ist ein unbeschreiblich großes Glück, um die Vergebung der Sünden zu wissen.
Gott ist ein Gott der Vergebung, der jedem Menschen Vergebung anbietet.
Jeder, der das Angebot Gottes im Glauben annimmt, darf wissen, dass der Herr Jesus seine Sünden im Gericht getragen hat und dass er deshalb frei ausgehen kann.
Wer so von der Last seiner Schuld befreit ist, genießt den Frieden mit Gott.
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Ernst-August Bremicker

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