Joseph sagt, wegen seines Tumors hätten die Leute Angst vor ihm.
Schon seit
Joseph Jones ist 32 Jahre alt und er hatte bis jetzt kein leichtes Leben. Als Joseph noch klein war, begann an seinem Hals eine Geschwulst zu wachsen. Jahre später stürmten Soldaten der Rebellen in sein Dorf und töteten seine Eltern und Freunde.
„Gott hat mein Gebet erhört“
Jahre später stürmten Soldaten der Rebellen in sein Dorf und töteten seine Eltern und Freunde. Es gelang Joseph gerade noch, in den dichten Regenwald zu fliehen. Dort wartete er, bis der Angriff vorüber war. Als er in sein Dorf zurückkam, wehte ihm der Geruch des Todes entgegen. Joseph ließ seinen Tränen freien Lauf.
Wenn Joseph spricht, überläuft ihn ein Schauer. Seine Gesichtsmuskeln spannen sich an, die Augen werden zu Schlitzen und seine Lippen zittern. Wie sehr Joseph gelitten hat, das kann wohl kaum jemand nachempfinden. Joseph wohnt in einem Dorf namens Korkordavidtown, rund sechs Stunden von Monrovia entfernt. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit dem Verkauf von Palmöl. Sieben Tage ist er jeweils unterwegs, um die Palmfrüchte zu sammeln. Dann braucht er zwei bis drei Tage, um daraus Öl zu gewinnen. Nach zehn Tagen hat er etwa 20 Liter Öl produziert, die er für 4 Dollar verkauft. Er verdient also 40 Cent am Tag oder 144 Dollar pro Jahr. Mit dem Geld kauft er Seife, Kleider und Nahrungsmittel.
Joseph sagt, wegen seines Tumors hätten die Leute Angst vor ihm. Schon seit Jahren wusste er, dass ihm nur in einem richtigen Krankenhaus geholfen werden konnte. Aber selbst in seinen kühnsten Träumen war nicht daran zu denken, dass er genug Geld für eine Operation zusammenbekommen würde. Deshalb betete er. Rund 20 Jahre.
Aber das ist noch nicht alles. Joseph erzählte auch jedem in seinem Dorf, dass Gott seine Gebete erhören würde. Er sagte, er sei sicher, dass er irgendwann und irgendwie in ein Krankenhaus gehen würde. Dort würde man seinen Tumor entfernen. Darum war Joseph gar nicht überrascht, als er letztes Jahr im Radio hörte, dass ein Schiff von Mercy Ships nach Liberia kommen würde, voller Ärzte, die kostenlose Operationen durchführen würden. Und er war auch nicht überrascht, als er erfuhr, dass man auf dem Schiff gerade auf die Entfernung gutartiger Geschwülste spezialisiert war.
Letzten Monat konnte Joseph wieder nach Hause, glücklich und zufrieden. Die Mitarbeiter vom Schiff hatten ihm sogar Geld für eine Mitgift gegeben (rund 10 Dollar), so dass er nun seine Verlobte heiraten kann. Beim Verlassen des Schiffs grinste er im Gedanken daran, was er all den Leuten sagen wollte, die immer an seinen Worten gezweifelt hatten. “Ich bin so glücklich. Ich werde ihnen allen sagen, dass Gott mein Gebet erhört hat.”
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