Der große Spötter Heinrich Heine tat spät Buße. Im Nachwort zu seiner
Gedichtsammlung „Romancero“ (30.9.1851) schrieb er: „Wenn man auf dem
Sterbebett liegt, wird man sehr empfindsam und möchte Frieden machen mit
Gott und der Welt … Gedichte, die nur halbwegs Anzüglichkeiten gegen
Gott enthielten, habe ich mit ängstlichem Eifer verbrannt. Es ist
besser, daß die Verse brennen als der Versemacher … Ich bin zu Gott
zurück gekehrt wie ein verlorener Sohn, nachdem ich lange bei den
Hegelianern die Schweine gehütet habe …“
Kurz vor seinem Lebensende soll Heine noch gedichtet haben (ist unsicher):
„Zerschlagen ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt!
Die Leier, dir zur bösen Feier bewegt ward von einem bösen Geist.
Die Leier, die zum Aufruhr klang,
die Zweifel, Spott und Abfall sang.
Oh Herr, o Herr, ich knie nieder,
vergib, vergib mir meine Lieder!“