Heute wäre Falco 64 Jahre alt geworden.

Der Grabstätte des Musikers Falco
Bild: © picture alliance/dpaDer Grabstätte des Musikers Falco auf dem Zentralfriedhof in Wien. Sein bürgerlicher Name war Johann Hans Hölzel.

“In manchen Liedzeilen könne man meinen, einen christlichen Mystiker mit einer bemerkenswerten spirituellen Tiefe zu hören. Es heißt da zum Beispiel: “Wann kommst du meine Wunden küssen? Nenn mir den Preis, dann schließt sich der Kreis.” Das sind mystisch-religiöse Motive. Bei den Mystikern findet man dieses Gedankengut auch. Der Kuss wird oft als Motiv in der mittelalterlichen Todesmystik verwendet. Dort wird die “unio mystica” beschrieben, das Einswerden mit Gott wie es Meister Eckhart oder Mechthild von Magdeburg auch beschreiben. Es heißt in Falcos Lied an einer anderen Stelle: “Ich bin bereit, denn es ist Zeit für unseren Pakt über die Ewigkeit. Du bist schon da, ganz nah, ich kann dich spüren.” Aus diesen Worten spürt man regelrecht eine tiefe Todessehnsucht. Falco war sein ganzes Leben lang ein Suchender, der durchaus religiös war. Er war getrieben von seiner Sehnsucht nach Gott und dem Tod.”

“Er war ein echtes Wiener Kind, eine verlorene Seele und ein gebrochener Star. Er hatte in seiner Lebensgeschichte viele Brüche erfahren. In seinem kurzen Leben schaffte er es zwar den Pop-Olymp zu erklimmen, privat stand er aber immer wieder vor einem Scherbenhaufen. Er hat viel an sich gezweifelt und war sehr verletzlich. Alkohol und Drogen standen bei ihm manchmal an der Tagesordnung. Es gelang ihm einfach nicht, dem permanenten Erfolgsdruck des Musikgeschäfts standzuhalten. Er war von der Sucht getrieben, über sich selbst hinauszuwachsen. Er ist in seiner Sehnsucht abgesackt, würden wir Wiener sagen. Trotzdem war er der erfolgreichste Popstar Österreichs.”

“Nach Falcos Tod wurde das Album veröffentlicht und entwickelte sich zu einem großen Erfolg. Dies lag in erster Linie an der darin enthaltenen Textzeile: “Muss ich denn sterben, um zu leben?” Das Lied entstand zwar einige Jahre vor Falcos Tod und wurde auch nicht von ihm geschrieben, aber er hat sich diese Zeilen quasi zu eigen gemacht. Es geht in dem Lied um Drogen und um eine unglückliche Liebe. Doch Falco wollte mit seiner Musik über sein Leben hinaussteigen, das Sichtbare überwinden.” Pfarrer Toni Faber

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