Hier werden Babies ermordet

Und das mitten in Europa. Wer regt sich darüber auf?

ali

In den Niederlanden soll künftig auch an Babys Sterbehilfe geleistet werden können. Die Pläne dazu arbeitet gerade das Justizministerium aus, meldete das „NRC Handelsblad“. Babys, die an einer unheilbaren oder „unerträglichen“ Krankheit leiden, sollen legal getötet werden können.

Experten haben im „Protokoll von Groningen“ entsprechende Empfehlungen gegeben. Ärzte, die Babys durch Sterbehilfe töten, müssen sich nicht mehr vor der Justiz verantworten, sondern vor einer Kommission aus Kinderärzten, Gynäkologen und Richtern.

Das Gesetz folgt auf eine bereits bestehende Praxis, von der die Öffentlichkeit lange nichts wusste. Von 1997 bis 2004 wurden in den Niederlanden insgesamt 22 Babys durch Sterbehilfe getötet, wurde vor einem Jahr bekannt.  Ende Januar 2005 veröffentlichte die Fachzeitschrift „Nederlands Tijdschrift voor Geneeskunde“ eine Studie über diese Fälle.

Die Staatsanwaltschaft stellte in allen Fällen ihre Ermittlungen ein, da die Ärzte die erforderlichen Kriterien eingehalten hätten, um ein Einschreiten der Justiz zu verhindern, hieß es. Das Leiden der Kinder sei aussichtslos und ohne Linderungsmöglichkeit gewesen, lautete die Begründung der Ärzte. Die Eltern hätten außerdem eingewilligt. Die 22 betroffenen Kinder litten an Spina bifida und Hydrozephalus.

Seit dem Jahr 2002 sind in den Niederlanden aktive Sterbehilfe und Beihilfe zum Selbstmord unter bestimmten Bedingungen straffrei gestellt: Der Patient müsse „freiwillig und nach reiflicher Überlegung“ um Sterbehilfe bitten, seine Lage müsse „aussichtslos“ und sein Leiden „unerträglich“ sein. Außerdem muss ein zweiter Mediziner konsultiert werden. Aktive Sterbehilfe darf nur für über 16-Jährige geleistet werden, in Ausnahmefällen ab Zwölf. Überwacht werden die Ärzte von regionalen Kontrollkommissionen. Sie registrierten im Vorjahr insgesamt 1886 Euthanasie-Fälle.

Die niederländische Entwicklung zeige, „dass die Dammbruchtheorie stimmt“, meinte der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe im Januar 2005, nachdem bekannt wurde, dass auch an Babys aktive Sterbehilfe geleistet wurde. Hier seien keine Mitleids-, sondern vielmehr materielle Aspekte entscheidend, sagte Hoppe dem „Deutschen Ärzteblatt“.

   

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