Ist Blaise Pascal der Philosoph des Lockdown?

Blaise war ein scharfsinniger Mathematiker und Philosoph, geb. 19. Juni 1623 zu Clermont in der Auvergne, gest. 19. Aug. 1662 in Paris, kam mit seinem Vater 1631 nach Paris und widmete sich hier, anfangs als Autodidakt, der Mathematik mit solchem Erfolg, daß er schon in seinem 12. Jahr ein selbsterfundenes, ungefähr das erste Buch des Euklid umfassendes System aufstellte und im 16. Jahr ein Werk über die Kegelschnitte schrieb. Daneben beschäftigten ihn Philosophie und Physik. Wiewohl kränkelnd, setzte er doch seine Studien bis zum 31. Jahr unablässig fort, und aus dieser Zeit datieren seine hauptsächlichsten Entdeckungen und Erfindungen im Gebiete der Mathematik und Physik, wie die einer auf den scharfsinnigsten Kombinationen beruhenden Rechenmaschine, der Anwendung des Barometers zum Höhenmessen und zu meteorologischen Zwecken, der Theorie vom Gleichgewicht der Flüssigkeiten, der Wahrscheinlichkeitsrechnung, des arithmetischen Dreiecks, der Eigenschaften der Zykloide.

Einer seiner berühmtesten Sprüche lautet: „Das ganze Unglück der Menschen rührt aus einem einzigen Umstand, nämlich, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer bleiben können.“

Weitere wichtige Sprüche und Gebete von ihm: “Nichts ist dem Menschen so unerträglich, als wenn er sich in vollkommener Ruhe befindet, ohne Leidenschaften, ohne Beschäftigungen, ohne Zerstreuungen, ohne Betriebsamkeit. Dann fühlt er seine Nichtigkeit, seine Verlassenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere.”

“Das einzige, das uns über unser Elend hinwegtröstet, sind die Zerstreuungen. Und doch sind sie unser größtes Elend. Denn gerade sie sind das Haupthindernis, wenn wir über uns selbst nachdenken wollen. Sie stürzen uns unmerklich ins Verderben. Ohne Zerstreuungen litten wir an Langeweile, und diese Langeweile würde uns drängen, ein zuverlässigeres Mittel zu suchen, um uns davon zu befreien; die Zerstreuungen aber unterhalten uns und lassen uns unmerklich dem Tode anheimfallen.”

“Die Stoiker sagen: Haltet Einkehr in euch selbst, dort werdet ihr eure Ruhe finden. Das ist nicht wahr. Die anderen sagen: Geht nach außen und sucht das Glück in einer Zerstreuung. Auch das ist nicht wahr: Die Krankheiten kommen. Das Glück ist weder außerhalb von uns noch in uns; es ist in Gott und dadurch sowohl außerhalb von uns als auch in uns.”

Nach eigenen Aussagen war Pascal seit seinem18. Lebensjahr nie ohne Schmerzen. Man vermutet, dass er viele Jahre an Tuberkulose litt; hinzu kamen starke nervliche Spannungszustände. Pascal konnte jedoch die Krankheit als Gabe Gottes annehmen, als ein Mittel, wodurch Gott das menschliche Herz zu sich zieht. Er nannte seine Meditationen „Gebet zu Gott um den rechten Gebrauch der Krankheit”.

“Zu wem soll ich rufen, Herr, zu wem meine Zuflucht nehmen, wenn nicht zu dir? Alles, was nicht Gott ist, kann meine Hoffnung nicht erfüllen. Gott selbst verlange und suche ich; an dich allein, mein Gott, wende ich mich, um dich zu erlangen.”

“Du allein hast meine Seele erschaffen können ,du allein kannst sie aufs neue erschaffen; du allein hast ihr dein Bildnis einprägen können, du allein kannst sie umprägen und ihr dein ausgelöschtes Antlitzwieder eindrücken, welches ist Jesus Christus, mein Heiland, der dein Bild ist und das Zeichen deines Wesens.” “Vater im Himmel, ich bitte weder um Gesundheit noch um Krankheit, weder um Leben noch um Tod, sondern darum, dass du über meine Gesundheit und meine Krankheit, über mein Leben und meinen Tod verfügst zu deiner Ehre und meinem Heil.” “Du allein weißt, was mir dienlich ist. Du allein bist der Herr, tue, was du willst. Gib mir, nimm mir, aber mache meinen Willen dem deinen gleich.” “So gib denn, Herr, dass ich, wie ich auch sei, mich in deinen Willen einordne; und dass ich als Kranker dich verherrliche in meinen Leiden. Vereinige mich mit dir; erfülle mich mit dir und deinem heiligen Geiste. Gehe ein in mein Herz und in meine Seele, um meine Leiden darin zu tragen, damit ich, ganz erfüllt von dir, nicht mehr selbst es bin, der lebt und leidet, sondern damit du es bist, der lebt und leidet in mir, o mein Heiland! „Spiritual Classics”

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