Jeremia-Bibeltext durch Keilschrift-Tafel bestätigt

Auf einer Tontafel im Britischen Museum wurde der Name eines Mannes entdeckt, der in der Bibel im Buch Jeremia auch erwähnt wird.
Ohne speziell danach gesucht zu haben, machte der Wiener Altorientalist Michael Jursa im Britischen Museum in London einen Jahrhundertfund: Auf einer Tontafel entdeckte er den Namen eines Mannes, der im Buch Jeremia erwähnt ist.
Im Londoner Museum lagern Zehntausende von 3000 Jahre alten Tontafeln aus dem Irak, dem einstigen Babylonien. Sie sind längst noch nicht alle entziffert. Altorientalist Jursa, der sich mit der Erforschung der Wirtschaftsgeschichte Babyloniens im ersten Jahrtausend vor Christus befasst, forschte nach Daten und Fakten über die Wirtschaft aus jener Zeit.
Beim Sichten der Tontafeln stiess er auf einen Namen, den er schon aus dem Alten Testament kannte: Nabu-Sharrussu-Ukin. Gemäss dem Text auf dem Täfelchen hat dieser Mann im Jahr 595 v. Chr., im zehnten Regierungsjahr von König Nebukadnezar II., drei Viertel Kilo Gold für einen babylonischen Tempel gespendet.
In der Tat: Nabu-sharrussu-ukin wird in der Bibel erwähnt! Professor Jursas Fund untermauert die historische Zuverlässigkeit der Bibel. Im Buch Jeremia, im 39. Kapitel, wird in Vers 3 ein «Samgar-Nebu-Sar-Sechim» erwähnt. Es handelt sich um exakt denselben Namen in anderer Schreibweise.
«Dieser Nabu-Sharrussu-Ukin war einer der obersten babylonischen Heerführer und hat unter Nebukadnezar bei der Belagerung Jerusalems im Jahr 587 v. Chr. eine wichtige Rolle gespielt», erklärt Michael Jursa gegenüber der Zeitung «Standard».
Nach anderthalb Jahren Belagerungszeit war es den babylonischen Truppen gelungen, eine Bresche in die Stadtmauer zu schlagen. Nebukadnezars Heerführer, darunter Nabu-Sharrussu-Ukin, drangen in die Stadt ein, der jüdische König Zedekia floh. Eine Katastrophe traf sein Volk: Die Babylonier verschleppten die Juden und zerstörten den Tempel in Jerusalem. Durch die neu übersetzte Tontafel wissen wir nun zusätzlich, dass Nabu-Sharrussu-Ukin als «oberster Eunuch» bezeichnet wurde. Es sei damals üblich gewesen, hohe Hofbeamte zu kastrieren, erklärt Michael Jursa, da Männer ohne eigene Nachkommen gegenüber dem Herrscher als loyaler galten.
Jursas Fund ist eine eigentliche Sensation. Denn bis zu seiner Entdeckung sind im Alten Testament erwähnte Personen, ausser denen die nicht Könige waren, in keiner einzigen ausserbiblischen Quelle nachgewiesen worden. Nabu-Sharrussu-Ukin ist der Erste.
 www.factum-magazin.ch 

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