Eine der überzeugendsten Aussagen über die Sicherheit der ewigen Errettung des Gläubigen finden wir in Johannes 10,27–29. Jeder, der diese Stelle liest, wird einen guten Grund dafür haben,wenn er glaubt, dass einem Wiedergeborenen das ewige Leben sicher ist. Es ist wirklich schwierig zu verstehen, wie jemand bei diesem Vers zu einer anderen Anschauung gelangen kann. Wir wollen diese Passage Satz für Satz untersuchen und uns an der Gewissheit erfreuen, die sie gibt:
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben (Joh 10,27–29).
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Das ist eine eindeutige Feststellung. Sie teilt uns mit, wer die Schafe Christi sind. Es sind Menschen, die Sein Wort hören, die auf Seine Stimme im Evangelium antworten und gerettet sind. – Er kennt sie. – Er betrachtet sie als Sein Eigentum. – Er unterscheidet sie von den Ungläubigen und von falschen Lehrern. – Er kann feststellen, ob der Glaube echt ist, auch wenn niemand von uns das erwarten würde, wie im Fall von Lot (2Petr 1,17) und Simson (Hebr 11,32) – Sie folgen Ihm. Das ist keine Bedingung. Er sagt nicht, dass sie Seine Schafe sind, falls sie Ihm folgen, oder so lange sie Ihm folgen. Vielmehr ist das Nachfolgen das, was einen wahren Gläubigen kennzeichnet. Üblicherweise folgt er Christus nach (siehe Joh 10,4–5).
Ich sage »üblicherweise«, denn niemand erfüllt diesen Anspruch vollkommen. Wir alle »neigen zum Irrtum … neigen dazu, den Gott, den wir lieben, zu verlassen«. Aber der Hirte übernimmt die Verantwortung und bringt die irrenden Schafe zurecht.
Ich gebe ihnen ewiges Leben.
Wieder handelt es sich hier um eine Verheißung, die an keine Bedingung geknüpft ist. Es ist nichts Kleingedrucktes hinzugefügt. Ewiges Leben ist ein Geschenk. Ein Geschenk, das an Bedingungen geknüpft ist, ist überhaupt kein Geschenk! Jeder, der sein Leben dem Herrn Jesus Christus zur Errettung seiner Seele anvertraut hat, kann auf Grund der Autorität des Wortes Gottes wissen, dass er ewiges Leben h a t.
Sie gehen nicht verloren ewiglich. Bedenke einen Augenblick lang die Folgen, wenn ein Schaf Christi jemals verloren ginge. Christus hätte dann sein Versprechen gebrochen! Er wäre nicht länger Gott. Die Dreieinheit wäre zerbrochen. Die Bibel wäre unzuverlässig. Wir wären noch in unseren Sünden. Das kann nicht sein, denn das Einhalten der Verheißungen ist allein die Sache Christi – und nicht die Seiner Schafe.
Und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Jesus Christus, der ewige Sohn Gottes, garantiert, dass Seine Schafe in Seiner Hand bleiben und dass niemand sie mit Gewalt wegnehmen kann. Arminianer argumentieren: »Niemand anderer kann sie wegreißen, aber der Gläubige selbst kann das tun.« Das ist bizarr – dass ein wahrer Christ mehr Macht haben soll als jeder andere im Universum. Niemand – und das schließt das Schaf mit ein – kann ihn dem starken Griff des Schäfers entreißen.
Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle. Um die Gewissheit für einen Christen noch mehr zu betonen, stellt Jesus fest, dass wahre Gläubige des Vaters Geschenk an den Sohn sind. Wenn ein Gläubiger sich selbst aus der Hand Christi herausreißen könnte, dann ist es auch vorstellbar, dass all Seine Schafe das tun könnten. Sie könnten nicht nur; höchstwahrscheinlich würden sie es tun. In diesem Fall würde das Geschenk Gottes an Seinen Sohn sich in Nichts auflösen. Welche Art von Geschenk wäre das dann? Natürlich wäre eine solche Vorgangsweise unwürdig für den Vater. Nein, der Vater ist größer als alles, das heißt, größer als alle anderen Mächte im Universum und selbstverständlich auch größer als die Kraft eines Schafes. »Alle« umfasst auch die Schafe.
Niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ist es im Licht einer so wunderbaren Zusicherung nicht abwegig, was Leute einem wahren Schaf Christi unterstellen, dass es beschließen könnte, nicht länger ein Schaf sein zu wollen und sich selbst aus der Hand des Vaters entfernen möchte? Das Argument ist nicht stichhaltig. Das Wort »niemand« ist umfassend. Es erlaubt keine Ausnahme. Der inspirierte Text sagt nicht »niemand außer dem Schaf Christi selbst« – und wir sollten das auch nicht sagen.
William MacDonald