Kassel: Jesus-Karikatur-Kontroverse.”Ey… du… Ich hab deine Mutter gef….”

Die Karikatur des Künstlers Mario Lars zeigt Jesus am Kreuz. Aus dem Himmel kommt eine Sprechblase, in der zu lesen ist: „Ey… du… Ich habe deine Mutter gef….“. Mit dem Plakat, das an der Fassade des Kulturbahnhofs zu sehen ist, wirbt die Galerie für komische Kunst – Caricatura – für ihre aktuelle Ausstellung. Der Caricatura-Geschäftsführer meint dazu: Karikaturen müssen nicht allen gefallen. (idea.de)

Da können wir als Christen wieder mal wenig dagegen machen. Jesus Christus ist vor 2000 Jahren verspottet worden, er wurde in den folgenden 2000 Jahre immer wieder verhöhnt und er wird auch weiterhin verhöhnt werden.
Er hat sich nicht gewehrt. Christus hat den Spott ertragen.
Doch wollen wir dazu sagen, dies ist keine Karrikatur und schon gar keine Kunst.
Das ist einfach primitiv und vulgär! Wie kann diese Vulgarität und Grobschlächtigkeit als Kunst oder Satire angesehen werden? „Ey, du, ich habe mit deiner Mutter geschlafen.“ wäre doch schon beleidigend und lächerlich genug. Aber das ist unseren spöttischen Schmierfinken wohl noch nicht provokant genug.
Stell dir vor, dein Vater würde zu dir sagen, er hätte deine Mutter gef****, während du isterbend am Kreuz hängst …brutalst  pietätlos!
Ja, der christliche Glaube erscheint manchen lächerlich, manchen unverdaulich, also muss man ihn am laufenden Band beleidigen, sich über ihn lustig machen, ihn brutal auf die menschlich physiologische Realität herunterbrechen. Blasphemie wird zum Volkssport dummer Scheinkünstler.
Sich über den einen oder anderen Mittmenschen kann sich ja wer will lustig machen. Ist ja gerade noch erträglich. Das ist Karrikatur eben. Sie beleidigen aber mit ihrer Aktion in Kassel nicht nur gläubige Menschen,nein, sie lästern den lebendigen Gott und machen sich über den absoluten Kerninhalt des Glaubens lustig. … Menschheit – quo vadis?
Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten! denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten.

Kommentare

  1. ali

    Gott redet schon lange durch folgende Ereignisse zu uns Menschen:
    (Aus: Gott greift ein – von A.M.Weigl)

    “Weg mit dem Kruzifix!”
    In einer bayerischen, an der Donau gelegenen Stadt hat es sich zugetragen. Dort wurde die Frau eines höheren Parteifunktionärs der NSDAP in ein Krankenhaus eingewiesen, wo sie jenem Ereignis entgegensah, dem eine schwere Stunde vorausgeht. Die Frau wurde von den Ordensschwestern mit viel Liebe aufgenommen, trotzdem man wußte, wes Geistes Kind sie war. Auch von den Ärzten wurde die angehende Mutter aufs sorgfältigste betreut. Ein Grund zur Beschwerde lag nicht vor. – Und doch: Gleich nach ihrem Zugang stellte die Frau an die Schwester die Bitte, das große, kunstvoll geschnitzte Kruzifix, das über ihrem Bett im Krankenzimmer erster Klasse hing, zu entfernen. Dies Bitte wurde rundweg abgeschlagen. Da alles nichts nutzte, trug sie ihre Bitte dem Chefarzt vor. Aber auch dieser vertrat die Meinung seiner braven, pflichttreuen und verläßlichen Schwestern. Das Kruzifix blieb auf seinem Platz. Inzwischen war die Geburtsstunde des sehnlichst erwarteten Kindes gekommen. Alles verlief in schönster Ordnung. Die Freude der Mutter kannte keine Grenzen, nur die Ärzte und Schwestern blieben merkwürdig ernst. “Ich muß das Kind erst einer genauen Untersuchung unterziehen, bevor ich es ihnen überlasse”, sagte der Chefarzt und ging mit der Schwester, die das Kind trug, weg. – Nun sagte die Mutter zu der bei ihr weilenden Schwester von neuem: “Weg mit dem Kruzifix!” – “Ich will nicht, dass mein Kind dieses widerliche Zeichen jemals zu Gesicht bekommt”.
    Eine Flut von Lästerungen ergoß sich über ihre Lippen. Die Schwester schwieg. – Kurz darauf kam der Chefarzt mit der zweiten Schwester und dem Kind zurück. Aufs neue stellte die junge Mutter die heftige Forderung auf Entfernung des Kruzifixes. “Mein Kind soll dieses Zeichen des Aberglaubens nie und nimmer zu Gesicht bekommen”, war die Begründung. Arzt und Schwester sahen sich vielsagend an und als die Frau von neuem mit Schmähungen und Lästerungen begann, sagte der Arzt in ernstem Ton: “Meine Dame, beruhigen sie sich, ihr Kind wird dieses Zeichen nie zu Gesicht bekommen:
    Ihr Kind ist blind geboren und wird es zeitlebens bleiben.”
    Ein jäher Aufschrei der jungen Mutter hallte durchs Zimmer. Dann sank sie gebrochen in die Kissen zurück und weinte bitterlich. Tiefernst entfernte sich der Arzt, die beiden Schwestern trösteten die Wöchnerin so gut es ging und beteten ein Vaterunser für das arme Kind und seine verblendete Mutter. – Helle Aufregung herrschte im Krankenhaus und die Wucht dieses Geschehens lastete noch lange auf Ärzten und Schwestern. – Die damals geknebelte Presse aber schwieg.

    Das Paintner Kreuz
    Am Sonntag, den 14. Mai 1899, erscholl kurz nach Beendigung des Pfarrgottesdienst der Ruf “Feuer!”. In einem Nebenhause zum Anwesen “Beim Bräu”, bewohnt vom Schneider Göckler, hat der gefährliche Funken gezündet. Unter den ersten vom verheerenden Feuer ergriffenen Gebäuden war die Kirche. Gegen 1/2 12 Uhr mittags fing das Dach der Sakristei Feuer. Gleiichzeitig, von einer benachbarten Scheune aus, die mit Schindeln bedeckte Spitze des Kirchturms, der wie eine Kerze niederbrannte. Das rasende Feuer flog zündend über das Kirchdach hinweg. Um 2 Uhr stürzten Dachstuhl und Gewölbe der Kirche in sich zusammen. Nun loderte aus dem Innern der Kirche ein Feuermeer über die hohen Mauern. Durch das ovale Kirchenfenster schlugen züngelnd die Flammen und versengten Haupt und Arme des Gekreuzigten, der an der Außenseite unter diesem Fenster hing.
    26 Wohnhäuser, 16 Scheunen und viele Nebengebäude lagen in Schutt und Asche. Viele Neugierige stellten sich ein, um dann daheim und an den Arbeitsstätten von diesem furchtbaren Großbrand erzählen zu können.
    So saßen tags darauf, in der Kantine der Kelheimer Zellstofffabrik, die Arbeiter zur abendlichen Arbeitspause vor der um 9 Uhr abends beginnenden Schicht und sprachen eifrig vom so furchtbaren Paintner Brand, der auch die Kirche zerstört und den Herrgott am Kreuz so zugerichtet hatte. Da höhnte einer: “Ist eh kein Gescheiter gwen, sonst wär er net verbrennt!” Als die anderen, ungefähr 20 Männer, entsetzt auf den frivolen Spötter sahen, schrie er noch mehrmals nacheinander dieselben bösen Worte. Der so höhnte, war der 35-jährige ledige Fabrikarbeiter Johann Weickl aus Kelheim, geboren zu Regensburg.
    Nach der Pause ging jeder wieder an seinen Arbeitsplatz, J.W. in die Holzputzerei zur Hakmaschine. Er wollte den Riemen auf das Schwungrad legen und geriet dabei in die Transmission.
    Den linken Arm hatte es ihm weggerissen, dass er davonflog. Den Kopf drehte es ihm um und ab, er hing nur mehr lose nach rückwärts schauend herunter. Es war um 1/4 11 Uhr abends; da lag der Kreuzfrevler ähnlich zugerichtet da wie das Kreuz, das er verhöhnt hatte. Nur 1 1/4 Stunden nach seinem gräßlichen Spotten haben sie den Gotteslästerer mit abgerissenem Kopf und abgerissenem linken Arm ins Magazin getragen.
    Gemäß den kirchenrechtlichen Vorschriften wurde ihm das kirchliche Begräbnis verweigert. Alle seine Arbeitskameraden sagten: Eine Strafe Gottes!
    Nach amtlichen Niederschriften und beglaubigten Zeugenaussagen: Pfarrer G.R.

    Das Kreuz von Bütow
    Ein Priester berichtet aus der Zeit der Flucht vor den Russen im Jahre 1944: Ich begrub mit einigen Soldaten auf dem Friedhof zu Bütow in Pommern mehrere Kameraden. Da sagte einer: “Hochwürden, ich muß ihnen etwas zeigen – die Schande von Bütow!” Er zog mich am Ärmel den Kieselweg hinauf, zwischen Ahornbäumen und Trauerweiden hin. Wir stießen auf ein wuchtiges Steinkreuz, das den Gottesacker majestätisch beherrschte. In weißer Schönheit wuchs es zum Himmel – ein Königszeichen des Trostes und der Liebe.
    “Schauen sie den Christus an – bitte, schauen sie!” – “O, diese Nichtsnutze, diese Schurken und Gotteslästerer! Sehen sie denn nicht?” Ich hob den Blick zum Antlitz des Gekreuzigten – und war starr vor Entsetzen. Da hing sein Leib – ein Torso der Verzweiflung. Die Arme fehlten, die Beine klebten wie Strümpfe am Schaft.
    !Was ist hier geschehen?”
    Ein Gottesfrevel! Lausbuben haben Arme und Beine des Herrn heruntergeschossen. Aus purem Haß, nur aus Haß! Können sie das verstehen? Freilich, Gott schweigt…” Ich sagte nur: “Es ist nicht gut, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.”
    “Das ist bereits geschehen. Dort drüben links, sehen sie, liegt der jugendliche Frevler begraben. Er war vier Tage nach der Untat eine Leiche. Die Leute sprachen vom Zorn Gottes. Und was nun über uns alle kommt…Man müßte eher verzweifeln als an den Sieg glauben!”
    Wir duckten uns, denn das Trommelfeuer setzte plötzlich ein. Es blitzte um das Friedhofskreuz von Bütow – eine Teufelsorgie. Unerschüttert ragte das Kreuz – Zeichen zwischen Himmel und Erde.
    Als wir vom Friedhof zurückkamen, war die Kompanie bereits aufgesessen. Wohin? Wir rasten nochmals am Friedhof vorbei. Ich grüßte das Kreuz, das zum Frieden mahnte, obwohl es der Haß geschändet hatte. Als riefe es uns nach: “Ihr kennt weder den Tag noch die Stunde, wann der Herr kommt…” Im Wirbel der Welt bleibt sein Zeichen bestehen – immer das Kreuz!
    (Aus St.Ulrichsblatt Nr. 15/1960

    “Meine verdiente Strafe”
    Eines Tages im Winter wurde ein junger Mann mit schweren Erfrierungen an beiden Beinen ins Krankenhaus eingeliefert. Wie er angab, war er betrunken in einen Bach gefallen. Kameraden aus dem Arbeitsdienst zogen ihn heraus; doch anstatt ihn mit Schnee einzureiben, setzten sie ihn an den geheizten Ofen. Dadurch verschlimmerte sich sein Zustand, so dass beide Beine abgenommen werden mußten. Trotzdem war der Mann nicht mehr zu retten. In seiner Todesnot offenbarte er der Krankenschwester sein Geheimnis und gestand seine Schande: “Schwester, ich muß so sühnen für die Schandtat, die ich im vorigen Jahre beging. Ich zerschlug vor Übermut ein Feldkreuz und warf die einzelnen Teile des Kreuzes in jenen Bach. Nun möchte ich allen Menschen sagen und in die Welt hineinschreien: “Vergreift euch niemals am Kreuz!” Ich habe jetzt meine verdiente Strafe.”
    (Aus “Hoffnung” 1952/Nr. 18)

    In diesem Zeichen wirst du siegen oder besiegt werden!
    Das Pfarrblatt St. Maria Magdalena zu Mühlheim/Donau vom 1.März 1962 berichtet: Im Spätherbst 1933 wurde von vier Burschen ein Feldkreuz demoliert. Man versuchte, die Füße des Heilandes abzuschlagen und den Christuskörper selbst mit einer Mistgabel herabzureißen. Das Kreuz wurde schließlich umgeworfen. Um die Mitte des Jahres 1935 waren bereits sämtliche Täter tot.
    Der erste, ein 21 Jahre alter Mechaniker, beschäftigt in einer Gießerei, verunglückte am 14. März 1934 beim Verladen von Kranrädern. Ein schweres Schwungrad fiel ihm über die Unterschenkel. Er bekam Sepsis, der Fuß faulte ihm ab und er starb an den Folgen dieses Unfalles am 14. April 1934 im Krankenhaus. Bei der Freveltat war er mit seinen Füßen gegen das Kreuz gesprungen.
    Noch bevor P. gestorben war, verunglückte als zweiter im Steinbruch ein 37-jähriger Mann, der ebenfalls an der Demolierung des Kruzifixes beteiligt war. Am 12. April 1935 hat ihn ein Erdrutsch begraben. Beide Oberschenkel und das Becken wurden vollständig zerquetscht. Er starb eine Stunde nach Einlieferung ins Krankenhaus.
    Der dritte, der beim Feldkreuzfrevel beteiligt war, ein Arbeiter, verunglückte am 30. Januar 1935 bei der Waldarbeit. Ein stürzender Baum schlug ihm beide Füße ab und er starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Noch am Tage seines Todes frevelte er auf dem Weg zur Arbeitsstelle über Kirche und Priester.
    Der vierte Mittäter, ein Gärtnerlehrling, ertrank am 31. Mai 1935 beim Baden. Seine Leiche wurde mittels einer Mistgabel aus dem Wasser herausgefischt. Er war ausgerechnet derjenige, der bei dem Feldkreuzfrevel mit der Mistgabel den Corpus vom Balken herabzureißen versucht hatte.

    Wer das Kreuz schlägt, wird vom Kreuz erschlagen.

    “Gehen sie heim in Gottes Namen!”
    Es war zu Anfang unseres 20. Jahrhunderts. Da saß in einer kleinen Stadt am Rhein am Silvesterabend ein Mann im Gasthaus und zechte. Die Wirtsfrau war eine rechtschaffene und gläubige, aber auch eine resolute Frau. Vom Leid geprüft, hatte sie große Lebenserfahrung und eine gute Menschenkenntnis. Nach dem tragischen Tod ihres Mannes führte sie selbst das Geschäft. Sie gehörte nicht zu jenen, die nur auf das Geldverdienen ausgehen, ohne Rücksicht darauf, ob ihre Mitmenschen dabei an Leib und Seele zugrunde gehen, sondern sie fühlte sich auch für ihre Kunden verantwortlich. Sie war sich wohl bewußt, dass eine Wirtsfrau einmal Rechenschaft ablegen muß vor ihrem ewigen Richter, wie sie ihren nicht leichten Beruf ausgeübt hat.
    Schon ein paar mal hatte sie dem zechenden Manne angedeutet, dass es nun an der Zeit wäre nach Hause zu gehen. Doch dieser achtete nicht auf ihre Mahnung und zechte weiter bis in das neue Jahr hinein. Endlich riß der Frau die Geduld. Höflich aber energisch sagte sie ihm: “Sie haben jetzt genug gezecht, ich kann ihnen nichts mehr zu trinken geben! Gehen sie jetzt heim in Gottes Namen!”
    Da fing der vom reichen Alkoholgenuß benebelte Mann zu toben und zu schimpfen an und schleuderte der Frau die Lästerworte ins Gesicht:
    “Lassen sie mich mit dem Herrgott in Ruh´!
    Ich brauche keinen Herrgott zum Nachhausegehen, ich komme auch ohne Herrgott nach Hause!” Die Frau entgegnete nur noch: “Reden sie nicht so, Mann – es hat schon mancher so gesagt und übrigens – sie sind noch nicht zu Hause!”
    Fluchend und polternd verließ der Mann die Wirtschaft. Er war von einer benachbarten Ortschaft und hatte eine halbe Stunde nach Hause. Die Straße, die er zu gehen hatte, war breit und gut. Nach menschlichem Ermessen konnte ihm nichts passieren. Außerhalb des Städtchens floß ein kleiner Bach vorbei, der sogenannte Mühlgraben. Er war auch mehr ein Graben als ein Bach und hatte zu dieser Zeit nur wenig Wasser, kaum kniehoch. Es war finster, und der Mann torkelte, benebelt, wie er war, so dahin. Er geriet von der breiten Straße ab, ging schnurstracks auf den Mühlbach zu und fiel, mit dem Gesicht voraus, in den Graben. Einem nüchternen Menschen hätte das nichts ausgemacht, außer dass er naß geworden wäre. Selbst ein Kind wäre mit Leichtigkeit wieder herausgekommen. Aber der betrunkene Mann besaß nicht mehr die Kraft, sich zu erheben, er blieb im Graben liegen und – ertrank. Am Neujahrsmorgen fanden die Vorübergehenden den Mann tot im seichten Wasser des Grabens. Tief erschüttert erinnerte sich die Wirtsfrau der letzten Worte dieses Mannes und ihrer eigenen beim Verlassen des Hauses.
    Der Mann, der so lästerlich meinte, er brauche keinen Herrgott, er komme ohne Herrgott nach Hause, ist ohne Herrgott nicht mehr lebend, sondern als Leiche nach Hause gekommen.
    Dies erzählte einer, der die Begebenheit miterlebte, da er sich zu jener Zeit in der kleinen Stadt aufhielt.
    N.R.

    “…bis es alle neune trifft.”
    Es ist ein heißer Sommertag. Die Luft ist drückend und schwül. Ich stehe an derselben Stelle, an der sich diese wahre Begebenheit zugetragen hat. Über der einsamen Bergschlucht der Sudeten stehen abermals drohende Gewitterwolken. Sie sind auch auf dem Bilde wahrzunehmen, das an einem Baumstamm hängt, als Totenklage und Warnung an alle Spötter zugleich. Es muß ein ähnlicher Tag wie heute gewesen sein. Aber was sich hier einmal ereignet hat, verrät nur noch dieses Votivbild, das der einzige Überlebende hat anbringen lassen. Neun Männer liegen tot am Boden. Darüber grüßt ein Madonnenbild. Es nimmt der realistischen Darstellung etwas von der Grausamkeit des jähen Todes, und ich frage mich erneut: War alles nur ein Zufall oder war es doch Gottes Strafgericht?
    Ich kehrte in der Berghütte über der einsamen Schlucht ein. “Hier in unserer Berghütte fing die Geschichte an”, spricht leise eine alte Frau zu mir. Sie war damals ein junges Mädchen und kann zum Teil noch die erste Begegnung mit den neun so bitter gestraften Spöttern wiedergeben. Sie weist dabei auf einen Herrgottswinkel in der Wirtsstube. Der rechte Arm des Gekreuzigten hängt noch losgelöst vom Körper an dem einen Kreuzesbalken. “Auch dieses geschmähte Bild haben wir nicht erneuern lassen”, spricht sie weiter. “Es war alles so schrecklich, und meine Mutter hat diese Geschichte bis zu ihrem Tode nicht vergessen.” Es war ein Samstag im Hochsommer des Jahres 1896. Ein Unwetter drohte über den Bergen aufzuziehen.
    Aus dem Hochwald kamen zehn Holzfäller und kehrten in die Berghütte ein. Sie hatten soeben ihren Lohn ausbezahlt bekommen und verlangten Schnaps. Die Wirtin riet ihnen, lieber zu ihren Familien heimzukehren. Einmal wegen des Geldes, auf das man daheim dringend wartete, und zum anderen wegen des drohenden Gewitters. Indes, die Männer tranken weiter. Bis auf einen, der immer wieder zum Aufbruch mahnte. Er wurde mit Worten wie “Feigling”, “Spielverderber” abgetan. Er hatte aber nicht den Mut, allein aufzubrechen und blieb.
    Draußen begann es bereits zu donnern und zu grollen. “Bei Gott, ich beschwöre euch”, warnte die Wirtin erneut, “geht ins Tal hinab, noch könnt ihr es schaffen!” Ein Hohngelächter war die Antwort. “Was heißt hier Gott”, brüllte einer, der schon betrunken war, nahm eine leere Schnapsflasche und warf sie gegen das Kruzifix. Sie traf den einen Arm des Gekreuzigten, dass er einzeln nach unten hing.
    Das Gewitter war indes immer näher gekommen. In den Bergen hallte das Rollen des Donners. Der Sturm zog auf. Da machten sie sich endlich auf den Weg. Jetzt, da das Gewitter ganz nahe war, wollte sie die besorgte Frau zurückhalten, jedoch sie lachten sie nur aus. “Gib uns dein Herrgöttlein mit”, spottete einer von ihnen. Dieser war aber geschändet und grüßte traurig aus dem dämmrigen Winkel.
    Die zehn Männer stiegen zu Tale. Bisweilen stolperten sie. Indes, ihre Flüche nahmen kein Ende. Dann versuchte einer, humorvoll zu sein. “Das Herrgöttlein schiebt Kegel”, lachte er. “Warten wir, bis er alle neune trifft.”
    Ganz dunkel war es jetzt draußen. Der Wildbach, an dem sie bergabwärts stiegen, gurgelte in die Tiefe. Blitze peitschten die Erde, und der Donner grollte von Minute zu Minute stärker. Manchmal krachte er nur ganz kurz. Es schlug irgendwo ein, aber es störte die Männer nicht. Bis auf den einen, der still seinen Rosenkranz betete, während die anderen weiter spotteten. Jetzt kamen sie an die Schlucht, wo die Wipfel der Tannen einander beinahe berührten. Fast finster war es in ihr, wenn sie nicht gerade ein Blitz für eine Sekunde erhellte.
    Und dann war es geschehen. So, wie es im Totenbuch von dem Zehnten, dem einzig Überlebenden, aufgezeichnet war. Ein furchtbares Krachen folgte einem jähen Blitz. Einer schrie: “Bravo, Herrgöttli! Alle neune!”
    In dem Augenzeugenbericht, der im Pfarrarchiv bis heute noch hinterlegt ist, heißt es nun wörtlich weiter: “Als ich wieder zu mir kam, war das Unwetter bereits vorüber. Ich wußte erst nicht, was geschehen war. Als ich aber die Augen aufschlug, sah ich meine neun Kameraden tot am Boden liegen. Ein noch folgender Blitz, der mir die Besinnung nahm, mußte sie niedergeschlagen haben. Ich erinnere mich nur noch, ihren Spott auf den Herrgott gehört zu haben. Gott sei ihnen gnädig!”
    Ich habe diese Geschichte so, wie sie sich zugetragen hat, an dieser Stelle wiedergegeben. Ich gehöre weder zu den Abergläubischen, noch zu den Unkritischen, die eine Begebenheit aus der Vergangenheit als Erzählung vorbehaltlos aufnehmen. Ich lasse abermals die Frage offen, ob es ein Zufall oder doch ein Strafgericht Gottes war.
    Als ich aber nach dem doch noch aufgezogenen schweren Unwetter jenes Bergwirtshaus verließ, fiel mein Blick noch einmal auf das alte Kruzifix mit dem losgelösten Arm des Herrn. Möge der Leser selbst darüber nachdenken, ob dieser Tatsachenbericht nicht etwas mehr aussagt als nur die Geschichte von neun jäh aus dem Leben gerissenen Spöttern.
    Hans Neuberger

    Der stolze Ozeanriese sank bei der ersten Ausfahrt

    Auch der Untergang der “Titanic” am 14./15. April 1912 hat seine Vorgeschichte. Unter den Hunderten von Werftarbeitern, die am Bau dieses Riesenluxusschiffes beteiligt waren, waren viele Gotteshasser. Flüche und Gotteslästerungen begleiteten die Arbeit. Sogar an die Schiffswände schrieben sie ihre gehässige Gesinnung: “Nicht einmal Christus kann es versenken” und oberhalb der Tauchlinie konnte man mit Riesenlettern lesen: “Weder Gott noch der Papst” und auf der anderen Seite: “Weder die Erde noch der Himmel können dich verschlingen”. Obwohl diese Aufschriften mit Lack überstrichen wurden, kamen sie doch größtenteils wieder zum Vorschein. Ein katholischer Angestellter der Schiffswerft schrieb seinen Verwandten in Dublin: “Ich bin überzeugt, dass das Schiff wegen Blasphemien, die seine Wände bedecken, nicht in Amerika eintreffen wird.” Am 10. April 1912 lief die “Titanic” in Southampton zur überfahrt nach New York aus. Sie hatte außer der Besatzung 2201 Passagiere an Bord, darunter viele Auswanderer in die Neue Welt. In der Nacht zum Weißen Sonntag stieß das Schiff 300 Seemeilen südlich von Neufundland gegen einen Eisberg. Es war 23:40 Uhr. Der Anprall war so wenig spürbar, dass die schlafenden Reisenden nicht einmal erwachten. Aber das Schiff war zu Tode getroffen. Innerhalb von wenigen Sekunden riß der Eisberg ein 100 m breites Loch in die Schiffswand, ein Drittel der Gesamtlänge unterhalb der Tauchlinie. Die SOS-Signale und Notraketen der berühmten “Titanic” wurden von anderen Schiffen nicht ernst genommen. Die 16 Rettungsboote und 4 Flöße, von einer unverantwortlichen Schiffsbaugesellschaft mehr als Zierde eingeplant, waren nur für einen Bruchteil der Reisenden ausreichend. Während das Bordorchester weiterhin Tanzmusik spielte, erreichte das Wasser schon den Kessel- und Kielraum. Um ein Uhr nachts sank der Bug und kurz darauf das ganze Vorderschiff.
    Erst jetzt begriffen die Passagiere den Ernst der Lage. Die ersten Rettungsboote, unter der Parole einer “Übung” nur schwach besetzt zu Wasser gelassen, fehlten nun bei der ausbrechenden Panik. Nur 660 Personen konnten sich in die Rettungsboote flüchten. Über 1500 mußten auf dem sinkenden Schiff ausharren. Die Gläubigen begannen mit inbrünstigen Gebeten, begleitet von dem Lied der Bordkapelle: “Näher mein Gott zu Dir, näher zu Dir”. Um 2.20 Uhr sank der Ozeanriese, der Stolz der britischen Handelsmarine. 1750 Menschen ertranken, 711 konnten gerettet werden. Die Worte “Weder Gott noch der Papst” wurden vom Eisberg entzweigeschnitten. Sie standen dicht über der gefährdeten Tauchlinie. Dieselben Lästerungen hatte Kapitän Smith, der Kommandant des Schiffes, während des letzten Mittagessens wiederholt. Bald darauf bezahlte er selbst seine gottlose Verwegenheit mit dem Leben.
    Diese Herren Gottlosen hatten gemeint, ihre Lästerungen würden Jahre und Jahrzehnte den Ozean kreuzen als ein Beweis von Menschenmacht und Gottes Ohnmacht. Nun hatten sie den unwiderlegbaren Beweis, dass die Menschen ohnmächtig sind vor Gottes Macht, und dass es unsagbare Torheit ist, den Allmächtigen Gott herauszufordern.
    P.P.

    Betend versanken die Glaubenden
    Bei dem so tragischen Untergang der “Titanic” berichtete die New Yorker Zeitschrift “America”: Alle Überlebenden, mit denen wir gesprochen haben, berichten von einem außerordentlich ergreifenden und tröstenden Vorfall, der sich bei dem Unglück abspielte. Der Benediktinerpater Josef Peruschitz aus Bayern und P. Byles aus England waren, als die Katastrophe eintrat und die Frauen in die Boote gerettet wurden, sofort zur Stelle, um allen, so weit wie möglich war, zu helfen. Einige merkten anfangs die Gefahr noch nicht; als diese aber näher kam und die Aufregung furchtbar wurde, verlangten alle mit großer Inbrunst nach dem Beistand der Priester. P. Byles tröstete die englisch sprechenden Passagiere und absolvierte die vielen Katholiken…Als das letzte Boot herabgelassen worden war und von der Titanic sich entfernt hatte, hörten die Insassen dieses Bootes deutlich, wie eine große Anzahl Passagieren kniend in inbrünstigem Gebet antwortete…Dann erloschen die Lichter, so dass man in den letzten Augenblicken nichts mehr sehen konnte; aber man hörte weder Jammergeschrei noch Schreckensrufe. Nur die friedvollen Stimmen des Gebetes klangen herüber, als das Schiff in den Wellen verschwand…”

    Das Fluchen öffnet die Tür für den Teufel

    Ein Benediktinerpater erzählt:
    Mein Bruder hatte eine Kopfverletzung durch den Krieg, bei der auch die ärztliche Kunst nichts vermochte. Die Kopfschale konnte nicht ersetzt werden, so dass sein Gehirn freilag. Als ihn eines Tages ein Freund besuchte und trotz des Verbotes Witze erzählte, wurde mein Bruder so zum Lachen gereizt, dass ihm einige Gehirnadern platzten, wodurch weitere Gehirnschäden entstanden und er dem Tode nahe war. Bei einem Blick auf das Kreuz hörte er innerlich den Heiland sagen: “Ich habe umsonst für dich gelitten!” Mein Bruder reagierte darauf mit heftigem Fluchen, denn, so sagte er, wenn er schon nicht gerettet werde, möchte er ewig fluchen und verfluchen.
    Unsere Mutter war eine große Rosenkranzbeterin und gemeinsam mit unserer Schwester betete sie inständig um Bekehrung ihres Sohnes und um Sühne für dessen Flüche zu leisten. Da ereignete sich etwas Außergewöhnliches: Mein Bruder fing plötzlich an, laut und in größter Angst den Rosenkranz zu beten. Was war geschehen? An der Türe seines Zimmers stand der Teufel, um ihn zu holen. Sobald er betete: “Gegrüßet seist Du, Maria” wich der Teufel zurück, sobald er mit dem Beten aussetzte, kam er einen Schritt näher. Drei Tage dauerte dieses ununterbrochene Rosenkranzbeten als Waffe in diesem furchtbaren Kampf mit dem Teufel. Endlich, als der Priester mit dem Allerheiligsten kam, um die Wegzehrung zu bringen, wich der Teufel endgültig und mein Bruder starb versöhnt mit Gott und in der Hoffnung, dass der Gekreuzigte auch für ihn gelitten habe und ihn erlösen werde.
    Dieses Ereignis zeigt deutlich, dass das Fluchen eine schauerliche Sünde ist, durch die man sich augenblicklich der Gewalt des Teufels ausliefert.
    P.A. in L.

    Lenins schreckliches Ende

    Lenin, der bekannte Gottesleugner und Organisator des russischen Kommunismus, kämpfte gegen die Religion und bestritt die Existenz der unsterblichen Seele. Sein Leben ist hinreichend bekannt. Sein Tod wurde von der sowjetischen Regierung jedoch aus guten Gründen verheimlicht. Das klägliche Ende des Mannes, der sechs Jahre hindurch ein Sechstel der Welt unterdrückte und die Fackel des Aufruhrs in fast alle Staaten der Welt geschleudert hatte, sollte nicht bekannt werden. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kam schließlich die Wahrheit ans Licht, und heute gibt es einen vollständigen Bericht über seinen Tod.
    Infolge einer unheilbaren Krankheit, deren besonderer Charakter für niemand ein Geheimnis war, verlor Lenin achtzehn Monate vor seinem Ableben den Verstand. Da dieser Umstand keine gute Reklame für sein System war, wurde er dem Volke monatelang verschwiegen. Erst nach Feststellung des unheilbaren Charakters der Krankheit durch berühmte deutsche Kapazitäten entschloß sich die Sowjetregierung, den hoffnungslosen Zustand des Schöpfers des Bolschewismus zuzugeben. Man tat das äußerst vorsichtig und gab als Krankheitsursache Überarbeitung an. Lenin verbrachte ganze Tage unter Wimmern und Weinen im Bett oder im Rollstuhl. Nachts hörte man ein schreckliches Geheul, das die Wachhunde so aufregte, dass sie mitheulten. Sogar die Hunde in den Nachbarorten wurden davon angesteckt und das Echo dieses unheimlichen Konzertes reichte bis in das nahe Moskau.
    Da brachte man die Tiere um und das Dorf Gorki, in das man den todgeweihten Diktator verbannt hatte, sah aus wie eine belagerte Festung. Die GPU patrouillierte Tag und Nacht mit aufgepflanzten Bajonetten um das Schloß, zu dem nur Personen mit einem Sonderausweis des Ratsvorsitzenden und des GPU-Chefs zugelassen wurden. Seit die Ärzte den Kranken als unheilbar erklärt hatten, hielten sich die Genossen zurück und Lenin wurde nur noch von seiner Frau, der “Krupskaja” und von zwei Pflegerinnen betreut. Er erkannte niemand. Sein Leib begann schon drei Monate vor dem Tode zu verwesen. Die größten Leuchten der Wissenschaft konnten diesen Vorgang nicht aufhalten. Schließlich wurde er nur noch von Schwestern betreut, die in einem noch nicht liquidierten Kloster bei Moskau stationiert waren. Am 21. Januar 1924 war Lenins Leben erloschen. Deutsche Spezialisten hatten die delikate Aufgabe, seinen bereits verfallenden Leichnam einzubalsamieren.
    (Aus “Und Gott sagt basta” von G. Pasquali S.S.P.)

    Den Pfarrer zum Narren gehalten

    In den letzten zwei Jahren des Krieges war ich als Sprachmittler bei italienischen Soldaten. Ein junger Lombarde erzählte mir einmal: “Als mein Vater nur wenige Jahre älter war, als ich jetzt bin, im Jahre 1913, geschah auf unserem Hof folgendes: “Ein Metzger wollte bei uns ein paar Stück Schlachtvieh kaufen. Er war bekannt als Spötter über alles Religiöses. Als er im Stall ein Kälblein sah, das krank geworden war, bekam er sofort wieder seine angewöhnte Spottlust, lachte höhnisch und meinte, mein Vater solle doch nicht vergessen, zum Pfarrer um Aussegnung der Kalbsseele zu schicken. Mein Vater verwies ihm gehörig diese gemeine Rede. Aber der vom Wein etwas berauschte übermütige Spötter ging auf seinem Heimweg ins Pfarrhaus und meldete dort, in unserem Hause sei jemand plötzlich todkrank geworden. Der Pfarrer begab sich sofort mit der heiligen Wegzehrung zu uns und vernahm die Wahrheit der Sache. Der Spötter prahlte auf seinem Heimwege noch, jetzt habe er den Pfarrer und seinen Herrgott richtig zum Narren gehalten.
    Zu derselben Zeit aber, wo der Priester auf unseren Hof kam, wurde der Metzger daheim von einem unerklälichen Unwohlsein befallen und starb, ehe man dazu kam, für seine Seele den Priester zu rufen.”
    I.A.

    Aus der Zeit der Religionsverfolgung in Mexiko

    Im September 1927 drangen die Regierungstruppen in die Kirche von Los Angeles ein, schleppten die Bänke und Kultgegenstände auf den Vorplatz und entzündeten lästernd und höhnend ein großes Feuer. Während die Beichtstühle brannten, rief der Offizier, der das sakrilegische Unternehmen leitete, den Leuten zu: “Volk von Mexico, willst du etwa nicht die Freiheit?” Und die Leute antworteten: “Doch, wir wollen sie!” Da rief erneut der Offizier: “Darum nieder mit dem Fanatismus! Nieder mit den Priestern und Mönchen! Nieder mit dem Papst!” Vom Kirchplatz her jedoch kam die Antwort: “Nein, da tun wir nicht mit, nie!” Da schrie der Offizier noch lauter: “Nun gut, wenn es einen Gott gibt, soll mich die Kathedrale erschlagen!” Er schwang sich auf sein Pferd, um in die Kaserne zurückzureiten. Plötzlich bäumte sich das Tier auf und schleuderte den Gotteshasser gegen die Kirchenmauer. Er starb auf der Stelle. Gott hat seine Herausforderung angenommen.
    P.G.

    Gott läßt Seiner heiligsten Mutter nicht spotten

    Am Samstag, dem 14. November 1965, am Vorabend der Volksmission der Liebfrauenkirche, veranstaltete eine junge Werkstudentin in einer kleinen Privatwohnung in Zürich einen “gemütlichen Abend”, der gewiß allen Teilnehmern zeitlebens unvergeßlich bleiben wird.
    Etwa ein Dutzend Burschen und Mädchen folgten der Einladung. Bald fühlte man sich wohl und gesprächig im geräumigen Wohn-Schlafzimmer, welches durch ein offenes Kaminfeuer heimelig erwärmt war. In einer Ecke thronte auf der breiten Holzeinfassung der Couch eine prächtig geschmückte Muttergottesstatue, die der katholischen Gastgeberin gehörte. Alle Festteilnehmer waren protestantisch, außer einem katholischen Studenten aus St. Gallen.
    Fröhlich saß man beisammen, aß, trank und tanzte. Gegen Mitternacht, als mancher dem Alkohol allzusehr zugesprochen hatte, griffen zwei Burschen mit höhnischen Bemerkungen und beleidigenden Ausdrücken nach dem Marienbildnis und warfen es ins knisternde Kaminfeuer. Merkwürdigerweise verbrannte die hölzerne Statue doch nicht, obwohl sich die beiden sehr darum bemühten und dieselbe immer wieder aufs neue in den Flammen drehten. Das verehrungswürdige Muttergottesbild wurde lediglich schwarz, worüber alle Zuschauer staunten. Leider wagte es weder die katholische Gastgeberin noch der katholische Student, die beiden Andersgläubigen von ihrer unwürdigen Verspottung der Gottesmutter abzuhalten. Doch bitter mußten sie ihre religiöse Feigheit noch in der selben Nacht bereuen.
    Als die beiden Burschen einsahen, dass die Madonnenfigur auf keine Weise Feuer fing, stellten sie dieselbe enttäuscht an ihren Platz über der Couch der Gastgeberin zurück.
    Trinken, Tanzen und Lachen dauerten weiter bis in die Morgenstunden des Sonntags hinein. Inzwischen aber war das Kaminfeuer beinahe erloschen, weshalb die beiden Spötter erneut versuchten, es von neuem anzufachen. Vom Tanzen erhitzt, zogen sie ihre Kittel aus und beugten sich über das Cheminée. Da sprang plötzlich ein Feuerfunke auf ihre Nylonhemden, und
    im Nu standen beide Burschen in hellen Flammen.
    Die Kameraden versuchten eilends mit Decken und Kleidern zu helfen, doch umsonst! Beide erlitten so schwere Brandwunden, dass der eine am selben Sonntagmorgen, am 15. November 1965, auf dem Transport ins Kantonhospital Zürich starb; sein Freund folgte ihm zwei Wochen später ins Grab. Dieses tragische Ereignis machte auf alle Beteiligten einen ungeheueren Eindruck. Niemand konnte es begreifen, dass die hölzerne Madonnenstatue vom prasselnden Feuer verschont blieb, während die beiden jungen Menschen in Sekunden lichterloh brannten.
    Die Katholikin, welche die Gottesmutter in ihrer eigenen Wohnung verhöhnen ließ, sowie der katholische Student haben ihre Feigheit tief bereut und in der Missionswoche in Liebfrauen gelobt, künftig öffentlich und privat ihren heiligen Glauben und ihre Marienliebe mutig zu bekennen!

    (Einzelheiten dieses Berichtes wurden überprüft und entsprechen voll und ganz der Wahrheit.) “Große Ruf” 5/1968-Dr.M.Haesele

    “Um den Schwindel zu beenden…”

    Im Sommer 1923 kam ich mit einem österreichischen Pilgerzug nach Lourdes. Vier Tage lang blieben wir an der Gnadenstätte. Eines Tages ging eine Schreckensnachricht durch die Stadt. Ein Auto, hieß es, sei auf einer Bergstraße aus der Bahn geschleudert worden und in die Tiefe gestürzt und etwa 20 Personen seien dabei ums Leben gekommen. Auf die Frage, wodurch das Unglück geschehen sei, erhielt man die Antwort, ein altes, schwachsinniges Weiblein sei auf der Straße gegangen; um ihm auszuweichen, sei man mit dem Auto zu knapp an den Rand des Abgrundes gefahren.
    Damals lag auf den Lippen aller Pilger die stumme Frage: “Aber, heilige Mutter, wie konntest du es nur zulassen, dass Menschen, die zu dir gekommen sind, um in den Leiden des Leibes und der Seele Heilung zu finden, ein so schreckliches Ende nehmen?!”
    Einige Zeit danach brachten die Zeitungen folgenden aufschlußreichen Bericht: Die Verunglückten seien Holländer gewesen. Sie seien unter der Führung eines freisinnigen Redakteurs nach Lourdes gekommen, nicht um zu beten, sondern um sich über den frommen Glauben des katholischen Volkes lustig zu machen. Der verunglückte Redakteur habe sich in seiner Zeitung häufig gegen die Verehrung der Gottesmutter ausgelassen und habe vor Antritt seiner Reise nach Lourdes den Ausspruch getan: “Ich gehe nun nach Lourdes, um den ganzen Schwindel ein Ende zu machen.” Gott, der Herr, der so unendlich gütig und barmherzig ist, läßt seine Mutter nicht verhöhnen. Er hat ihm nur ein altes, schwachsinniges Weiblein entgegen geschickt und sein stolzer Kriegszug gegen die Mutter Gottes fand ein jähes Ende.
    E.T.

    Ein Gottesgericht auf Ceylon
    Der erschütternde Bericht einer Missionsschwester.

    “Heute muß ich ein längst fälliges Versprechen einlösen. Seit Monaten liegt in meiner Mappe ein Brief. Er stammt von einer Missionsschwester in Ceylon, die ihn mit letzter Kraft einer ihr befreundeten Schwester in Bayern schrieb. Diese Schwester ist vor etwa 50 Jahren als begeisterte junge Ordensfrau in die Mission gegangen. Ceylon war das Ziel. Ceylon war auch das Land, in dem sie für Christi Reich ihr junges Leben verbraucht und verzehrt hat. Der Acker der Seelen ist in Indien steinig und hart, und das Leben der Schwestern gar nicht leicht. Aber denkt Liebe an Opfer? Liebe und Begeisterung können Wunder wirken, und diesen treuen Arbeiterinnen im Weinberg des Herrn wird es dann doch geschenkt, daß köstliche Frucht auf steinigen Boden reift.
    Die Gesundheit der tapferen Schwester hatte dem Tropenklima standgehalten. Nicht ein einziges Mal war es ihr vergönnt, ihr liebes Bayernland wiederzusehen. Hin und wieder kam ein Brief von ihr an die gleichaltrige Freundin, die Schwester Apollonia, in Bayern. Jeder Brief trägt den Stempel froher, opferbereiter Liebe zu Christus und zu Maria, der geliebten Gottesmutter.
    Ihr letzter Brief war mit zitternder Hand geschrieben. Eine schmerzliche Krankheit hatte sie plötzlich erfaßt und hatte zu ihrem Tod geführt. In dem Brief bittet sie die Schwester in Bayern, doch ja dafür zu sorgen, daß der Inhalt des Briefes veröffentlicht werden möge. Es sei ihr letzter Wunsch. Denn erschütternd sei es zu erleben, wie Gott eintrete für die Ehre Mariens, wenn die Menschen es wagten, diese Ehre in teuflischer Weise anzutasten. – Ich lasse den Abschnitt des Briefes folgen, wie er ist. In seiner Schlichtheit und Eindringlichkeit spricht er mehr zum Herzen als eine geformte Erzählung. Sie schreibt: “Das heilige Weihnachtsfest bleibt der Bevölkerung der Insel Ceylon unvergessen. Am 23. Dezember zogen schwere, schwarze Gewitterwolken den Horizont herauf. Nach kurzer Zeit fing es an zu regnen, und zwar mit solcher Gewalt, wie wir es in unserem langen Missionsleben noch nie erlebt hatten. Es regnete und regnete und hörte nicht auf. Der zweite Tag brachte schon viele Eingeborene in Gefahr, denn viele Häuser sind ja aus Lehm gebaut. Trotzdem ist kein einziges Haus zu Schaden gekommen. An der Hauptstraße von Jaffno-Colombo liegt ein Städtchen. Nicht weit davon hatte einer der reichsten Atheisten unter dem “Elefanten-Felsen” ein üppiges Haus. Der Inhaber dieses Hauses war der Herausgeber eines Buches gegen Maria, im besonderen “gegen die Reinheit der Gottesmutter”. Es kam in der Sprache der Eingeborenen heraus und brachte großen Schaden über die meist soviel Mühe errichtete Mission in Ceylon. Der Erzbischof von Colombo ordnete Sühneandachten in der Provinz an, um diesen Frevel in etwa wieder gutzumachen. Die erste Auflage war schon vergriffen. Die zweite “verschlechterte” Auflage wollte man am heiligen Weihnachtstag herausgeben. Der Premierminister hatte die Erlaubnis dazu gegeben. Am 25. Dezember versammelten sich etwa 50 Personen trotz strömenden Regens in dem prächtigen Haus unter dem ElefantenFelsen. Man war in festlichen Kleidern und in Erwartung eines großen Gastmahls, zu dem der Verleger eingeladen hatte, um den Erfolg des Buches zu feiern. Der Verleger des Buches und sein Sohn waren in die nahe Stadt gefahren, um in der Druckerei noch letzte Anweisungen zu geben. Denn der Versand sollte nach einem schon vorgefaßten Plan rasch erfolgen.
    Als sie aber nach einiger Zeit zurückkamen, was fanden sie vor?
    Es war ein ungeheurer Erdrutsch erfolgt.
    Das Haus war zusammengestürzt und hatte die 40 eingeladenen und gleichgesinnten Gäste unter sich begraben. Der riesige Elefanten-Felsen, der über dem Haus gestanden war, hatte sich zu allem noch über das eingestürzte Haus gelegt! Das Haus war vollkommen davon zugedeckt, kein Stein, kein Balken war mehr zu sehen. Die kleinen Lehmhäuser der Eingeborenen hingegen waren alle unbeschädigt geblieben.
    Beim Anblick dieses Gottesgericht wurde der Herausgeber des Buches wahnsinnig. Seit diesem Tage läuft er irre umher und schreit in einem fort den Titel des Buches. Der Schreiber des Buches bekam plötzlich den Aussatz. Es stellte sich heraus, daß die ganze Auflage des Buches unter den Trümmern verschüttet liegt.
    Man bot indischen Arbeitern einen Stundenlohn von ca. zehn Mark an. Aber keiner fand sich, der auch nur eine Hand angelegt hätte, um die Ausgrabung durchzuführen.
    Ist das nicht eine erschütternde Begebenheit, welche uns zeigen will: Ja, Gott läßt Seiner heiligen Mutter nicht spotten. Man wollte alles verheimlichen. Es sollte nicht über Ceylons Grenzen dringen, aber Gott sorgte dafür, daß alles an die Sonne kam!”
    Anna Hils in: “Rosenkranz”

    Soll man diesem Brief noch etwas hinzufügen? Die eingeborenen Inder spürten Gottesgericht und hätten um keinen Preis auch nur einen Stein des Hauses angerührt aus Furcht vor diesem starken Gott, der die Ehre seiner Mutter so offensichtlich gerächt hat. Müßten wir uns nicht stärker als bisher für die Ehre Mariens einsetzen? Es sind so viele, die sie schmähen.
    Bitte, lesen Sie folgendes Bekenntnis recht langsam und versuchen Sie, jedes Wort in Ihrem Herzen nachzusprechen:

    Ich glaube an dich, Maria,
    im urewigen Ratschluß des allmächtigen Gottes geboren, unbefleckt empfangen, rein und makellos. Dein Leben war nur Demut vor Gott und Ergebung in Seinen heiligen Willen. Geboren hast du Jesus, den Sohn Gottes, den Erlöser der Welt. Du warst ausgestattet vom Allerhöchsten mit den höchsten Tugenden, wie noch nie ein Mensch sie gehabt, noch haben wird. Du hast getragen, genährt und geführt den Sohn Gottes. Gelitten, hast du um Seinetwillen, gelitten hast du mit ihm, besonders unter dem Kreuze. Dort wurdest du uns allen als Mutter gegeben. Dein heiliger Leib wurde von den Engeln emporgetragen zum Throne des Allerhöchsten. Und dort bist du unsere beste und liebevollste Fürsprecherin.
    So glaube ich fest und unerschütterlich, daß du bei dem allmächtigen Gott immer für uns Sünder bittest. Ich glaube, daß du jedes kindliche Vertrauen zu dir hoch belohnst. Nie wirst du uns eine Bitte abschlagen, wenn wir dich vertrauensvoll anrufen.
    Ich glaube an dich, Maria!

    Frevel an einer Josefsstatue

    In Madrid suchte ein junger Arbeiter die Klinik auf. Der Schwester, die ihm öffnete, streckte er die rechte Hand entgegen mit der Bitte: “Können Sie mir nicht etwas geben für diese Hand?” – Bei näherem Hinsehen erkannte die Schwester, dass es sich hier um ein tiefer liegendes schlimmes Übel handelte. “Ich muß Sie dem Arzt zuführen.” – Der Arzt machte ein sehr ernstes Gesicht bei der Untersuchung und erklärte am Ende: “Nur die Abnahme der Hand kann den Arm noch retten.” – Leichenblaß jammerte der Kranke: “Helfen Sie mir, vielleicht gibt es noch ein anderes Mittel.” – “Unmöglich”, sagte der Arzt, “der Knochenfraß ist schon zu weit fortgeschritten.” – Jetzt zog der Arbeiter schluchzend die linke Hand aus seiner Tasche, wo er sie bisher verborgen gehalten hatte. Bestürzt ruft der Arzt bei deren Anblick: “Sie Ärmster, auch diese Hand muß abgenommen werden, wenn ihr Leben gerettet werden soll.” – Und jetzt kommt das furchtbare Geständnis des Mannes: “Sehen Sie, Herr Doktor, als man damals das große Kolleg de las Maravillas in Madrid durch Brandlegung vernichtete, war ich auch dabei. In dem brennenden Gebäude fand ich eine Statue des hl. Josef. Dieser schlug ich in blindwütigem Haß mit meiner Faust die beiden Hände ab. Der strafenden Hand des Herrn bin ich, wie Sie jetzt sehen, nicht entronnen.
    B.G.

    Blitze Gottes

    “Strafgerichte Gottes?”, sagte der junge Architekt mit unverhohlener Abwehr, “so etwas mag früher einmal vorgekommen sein, aber Sie wollen doch wohl nicht behaupten, Pater Pedro, dass man dergleichen heute noch erleben kann?” – Augenblicklich wandten sich die Augen aller Gäste des Hauses dem Jesuitenpater zu, der, kürzlich von einer weiten Auslandsreise zurückgekehrt, im Mittelpunkt des Interesses stand.
    Er begegnete ruhig dem verächtlichen Blick des Sprechers, wie den zahlreichen erwartungsfrohen Augen. “Glauben Sie im Ernst, dass Gott sich durch die Jahrhunderte ändert?” fragte er nun zurück. Dem Architekten waren theologische Erörterungen unbequem. Er wich ärgerlich aus: “Ich denke, er paßt sich jedenfalls der Zeit an, und er weiss, dass wir heute nicht mehr geneigt sind, gewisse Ereignisse der Weltgeschichte oder Naturkatastrophen und Kriege einfach als Strafgerichte des Himmels anzusehen. Zudem bin ich der Ansicht, wenn man alle sogenannten Strafgerichte nüchtern betrachtete, käme man zu dem Ergebnis, dass es ganz natürliche Ereignisse waren.” Alle warteten mit Spannung, wie sich der Pater aus der Klemme ziehen würde. Pater Pedro neigte sich leicht vor und lächelte zuversichtlich. “Wenn sie erlauben, werde ich eine Tatsache berichten, die noch vor ganz kurzer Zeit Buenos Aires in Schrecken versetzte wegen des offensichtlichen Strafgerichtes Gottes. Damit will ich nicht die moderne Wundersucht befürworten, jedoch scheint mir die Wunderscheu nicht weniger modern zu sein.”
    Mit ruhiger Stimme fuhr er fort: “Wenn ein feinsinniger Mann darauf ausgeht, mit Leidenschaft alte Kunstschätze zu sammeln, dann kann es ihm leicht geschehen, beim einfachen Volk entweder als gelehrter Eigenbrötler oder kurzweg als Narr zu gelten. Don Gomez nun hatte es besonders auf Wertgegenstände kirchlicher Kunst abgesehen. Das war sein “Hobby”. Trotzdem war niemand, der offen von seinem Spleen sprach, obwohl Gomez für seine Liebhaberei eigens ein prächtiges Haus eröffnet hatte mit zahlreicher Dienerschaft und großem Pomp. Der Neid fand keine Nahrung. Denn Gomez hatte nicht nur ein reiches, sondern auch ein wohltätiges Haus errichtet, das jedem Armen offen stand. Es wimmelte zu allen Tageszeiten von Menschen, die unermüdlich darauf warteten, den reichen Mann zu sprechen, dass er sich, wie schon so oft, als Gönner und Freund erweise. In der Tat ging niemand mit leeren Händen von ihm. Zuweilen mußte der Haushofmeister noch spät in der Nacht die letzten Besucher hinausgeleiten und in der Frühe standen bereits neue Bittsteller da. Gomez indessen schien die Geduld nie zu verlieren. Kein Wunder, dass sein Ruf glänzend war, jedermann verzieh ihm gern seinen Sparren. Ja, man wünschte eher, viele reiche Leute möchten sich einen solchen zulegen und dazu auch die Wohltätigkeit von Don Gomez!
    Eines Nachts nun sollte sich dies Urteil gründlich ändern. Schon den ganzen schwülen Sommerabend hing über der Riesenstadt ein Wetterleuchten, doch konnte das Gewitter anscheinend nicht über den glänzenden, still liegenden La Plata-Strom gelangen. Alle Menschen stöhnten unter der verhaltenen Glut. In der Nacht plötzlich war das Wetter da, und wie so oft in diesem Landstrich, entlud es sich mit einigen krachenden furchtbaren Schlägen, denen atemberaubende Blitze voranliefen. In wenigen Sekunden war ganz Buenos Aires aus dem Schlaf gerüttelt.
    Noch ehe die Dienerschaft des Hauses Gomez in die Kleider gefahren war, fuhr ein zündender Wetterstrahl nieder und das ganze Haus erbebte, Türen und Fenster sprangen vom Luftdruck auf, Schwefel füllte die Luft. Nach dem ersten Todesschrecken stürzten die Bediensteten aus ihren Gemächern. Brannte es etwa? Sie schrien durcheinander.
    Der Haushofmeister, ein Mann mit kühlem Verstand und eisernen Nerven, beruhigte die aufgescheuchte Schar. “Bitte keine Panik! Es scheint ein kalter Schlag gewesen zu sein, oder ein Kugelblitz. Feuersgefahr besteht allem Anschein nach nicht. Ruhig ging er daran, die Leute über die einzelnen Stockwerke zu verteilen, das Gebäude nach etwa verborgenen Brandherden abzusuchen. Er selbst eilte in die oben gelegenen Gemächer seines Herrn. Zu seinem Erstaunen fand er ihn nirgends, Tür um Tür riß er auf, zuerst natürlich die des Schlafraumes. Leer – das Bett unberührt. Schneller lief er. Endlich gelangte er zum Arbeitszimmer. Er öffnete die Tür und er erstarrte.
    Im Gemach bot sich ein Anblick der Verwüstung, doch zunächst fiel sein erschrockener Blick auf die reglos am Boden liegende Gestalt des Mannes, den er suchte. Don Gomez lag auf dem Rücken, blauschwarz angelaufen am ganzen Leibe. Der Haushofmeister taumelte zurück und spürte, wie ihm der Schweiß kalt ausbrach, trotz der Schwüle des abziehenden Gewitters. Gomez war vom Blitz erschlagen worden. Und als der Haushofmeister aufblickte, stand er vor dem herabgefallenen Rahmen eines berühmten Madonnengemäldes, das sein Herr einst erworben. Es war zu Fetzen verbrannt, nur der Rahmen hatte standgehalten. Mit seinen entsetzten Blicken sah er in der freigelegten Wand einen mehr als handbreiten Sprung.
    Er trat näher und abermals durchschauerte es ihn kalt; denn zum ersten mal seit seiner Anstellung bemerkte er, dass es sich um eine Hohlwand handelte, in welcher ein tiefes Gelaß war. Seiner aufleuchtenden Taschenlampe schimmerte es entgegen an unerhörten Schätzen goldenen und edelsteinbesetzten Kirchengutes: alte, kostbare Kelche, wundersame Monstranzen und Kruzifixe leuchteten auf. Lange stand der Mann und vergaß fast den Toten. Dann, als er den Schritt der Bediensteten näherkommen hörte, eilte er aus dem Zimmer und schob den Riegel hinter sich vor, nahm den Schlüssel an sich, – die schwere Tür hatte dem Luftdruck widerstanden. Er sagte kein Wort. Er wußte, wohin er gehen mußte.
    Eine Stunde später war die Polizei zur Stelle und eine Woche darauf wußte ganz Buenos Aires, dass Don Gomez unter der Maske eines Kunstsammlers und biederen Wohltäters der Armen der Hehler einer Raubbande war, die ganz Argentinien seit Jahren zum Schrecken geworden war durch unerhört frivole Kirchenschändungen. Priester und Äbte hatten vor ihrem skrupellosen Tun gebebt, nie hatte man sie fassen können. Nun erfolgte die Verhaftung Schlag auf Schlag; hatte doch das Geheimfach Gomez nicht nur Schätze, sondern auch aufschlußreiche Aufzeichnungen enthalten! Lediglich den Anführer der Bande konnte man nicht sogleich festsetzen.
    Doch eine Woche darauf wurde eine abgelegene Bergkapelle, die wertvollste Kunstschätze enthielt, ebenfalls vom Blitz getroffen. Vor den Stufen des Altars lag ebenfalls ein vom Blitz Erschlagener, der mit seinem Raub beladen war, ebenso hingestreckt wie Gomez. Die Polizei identifizierte den Leichnam als den gesuchten Bandenführer Fernando Gordero -auch er brauchte kein irdisches Gericht mehr. -“
    M. Lakotta
    (“Antonius Kalender v.d.bayrischen Franziskaner Missionen” 1955).

    Genau am Himmelfahrtstag

    Auf der Insel Martinique in den Kleinen Antillen barst ganz unerwartet am 8.Mai 1902 der Vulkan “La Pelée” und spie eine riesige Wolke aus giftigen Gasen über die Stadt Saint-Pierre. Die mehr als 4 km hohe Wolke ging schneller als ein Orkan die Berghänge hernieder und brachte überall Tod und Verderben, bevor sie ins Meer versank. Die Hitze verbrannte Bäume und Häuser, die metallischen Gegenstände schmolzen überall im Handumdrehen, mochten sie aus Eisen, Kupfer oder Gold sein. Das Schicksal der Stadt Saint-Pierre war grauenvoller als das von Herkulanum und Pompei. In weniger als einer Minute kamen sämtliche Einwohner, etwa 30000, in dieser Feuersbrunst ums Leben. Fünf benachbarte Dörfer erlitten das gleiche Los. Gebäude aller Größen, Häuser und Schiffe, alles wurde buchstäblich pulverisiert. Die ganze Insel wurde von anhaltenden Erdstößen erschüttert und mit Asche bedeckt. Man befürchtete schon, sie würde jeden Augenblick in den Strudeln des tobenden Meeres verschwinden.
    Diese furchtbare Katastrophe hat eine Vorgeschichte, die sie sichtbar als Gottes Strafgericht ausweist. Am Karfreitag dieses unseligen Jahres hatte der Mob ein Schwein gekreuzigt. Nicht genug dieses gotteslästerlichen Schauspieles, trieben dieselben Gottlosen am Ostersonntag ein anderes Schwein durch die Straßen der Stadt und gröhlten, es sei nun von den Toten auferstanden. Bald darauf klebten Plakate an den Stadtmauern, die die Bevölkerung zu einer öffentlichen Verhöhnung der Gottesmutter und des Allerheiligsten Altarsakramentes am Himmelfahrtstag aufriefen. Und genau am Himmelfahrtstag, dem 8.Mai 1902, kam diese furchtbare Katastrophe.

  2. Matthäus53

    Beleidigungen sind strafrechtlich grundsätzlich Antragsdelikte. Aber der Gott, dessen Liebe, Taten und Vollkommenheit in den 66 Büchern unserer Bibel zusammengefasst ist, wird sich, so schmerzlich es für uns auch klingen mag, sicherlich selbst verteidigen können. Siehe auch bei 5. Mose32, 5,36; Jes.2,4; 1.Kor.11,31,32 und 1. Petr.4,5,6.

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