Keith Richards ist Rhythmusgitarrist im Schatten von Mick Jagger. Heute wird er 80 Jahre.

Das Eine ist klar: Wir müssen nun mal alle sterben. Alle bis auf einen, so scheint’s. Dieser harte Hund, der jede noch so giftige Substanz missbrauchte, dieses Stehaufmanderl mit Totenkopfring, das mit den Rolling Stones den Rock ’n’ Roll-Lifestyle erfand, es ist noch bei uns. Und womöglich, wer weiß das schon, wird Keith Richards uns alle überleben. An diesem Montag wird er erst mal 80 Jahre alt….. Ein langer Weg für den 1943 in der Grafschaft Kent geborenen Burschen. Seine Leidenschaft erbt das Einzelkind wohl vom Opa – Gus Dupree ist Jazz-Musiker, er bringt Klein-Keith die ersten Akkorde auf der Klampfe bei.

In der Schule lernt er Mick Jagger kennen – seinen Partner auf Lebenszeit (Beziehungskrisen inklusive). Es ist ein historischer Glücksfall, als die beiden sich 1961 im Bahnhof von Dartford begegnen und ins Gespräch über ihre Liebe zum Blues kommen – das nach Lennon/McCartney zweitwichtigste Songwriting-Gespann in der Geschichte des Pop ist geboren: die Glimmer Twins. Dabei ist Jagger der Zwilling, der stets die Kontrolle behält, Richards der schweigsame Rebell, der alle Grenzen missachtet.

Fans sind sich einig: Er ist die Seele der Stones. Klar: Jagger hat die Lippen, die Hüften, die Anmach-Sprüche. Aber dieser Kerl mit der schiefen Visage und der Fender-Gitarre sieht schon in den Sechzigern so aus, als würde er für diese Band über Leichen gehen. Der kometenhafte Erfolg habe ihn kalt erwischt, sagt er in der Doku „My Life as a Rolling Stone“: „Du bist 18, spielst den Blues, und nach wenigen Monaten versuchen die Frauen dir die Kleider vom Leib zu reißen und springen vom Balkon.“…..

Den Drogen hat er freilich längst abgeschworen: „Ich habe 2019 aufgehört zu rauchen und seitdem keine Zigarette angefasst“, sagte er dem „Telegraph“. „Heroin habe ich 1978 aufgegeben, Kokain 2006. Aber ich gönne mir immer noch gern gelegentlich einen Drink. Abgesehen davon versuche ich es zu genießen, nüchtern zu sein. Das ist eine einzigartige Erfahrung.“

Abschiedsgedanken hegt der unverwüstliche Halunke des Rock ’n’ Roll jedenfalls nicht. Er brauche die Musik einfach, sagt er: „Ich tu es nicht einfach des Geldes wegen. Ich tu es nicht für euch. Ich tu es für mich. Ich kann die Beine nicht hochlegen, nicht bevor ich den Löffel abgebe.“ Und weiß Gott, wann das sein wird..“ Merkur de Und was sagt seine Frau Patti Hansen über ihn und ihre Beziehung:

„Heute, beim Mittagessen, spricht sie über die Unterschiede. «Ich bin gläubige Christin. Ich glaube an Jesus Christus. Keith zweifelt das alles an. Er glaubt wohl an einen Gott, aber er ist kein Christ. Manchmal sagt er: ‹Du glaubst nur, weil deine Eltern gläubig waren›, und dann erwidere ich: ‹Komm mir nicht damit, Keith.› Ich habe einen starken Glauben. Man wächst damit auf, und dann trifft man seine eigene Entscheidung. Ich habe mich entschieden. Und die Politik? Ich selbst stehe den Unabhängigen nahe, in meiner Familie sind alle Republikaner. Und Keith ist Demokrat.» Sie lacht. «Aber vielleicht funktioniert es deswegen. Wir bemühen uns, dass es funktioniert.» Aus der US-«Vogue», August 2010

Ist möglicherweise ein Bild von Text „Jeder Mensch hat seinen wichtigsten Termin noch vor vor sich: Die Begegnung mit seinem Schöpfer“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.