Kylie Minogue “Wir gaukeln ihnen ein wunderbares Leben vor”

ZEITmagazin:  Bono, Sänger der Rockband U2, hat mal gesagt: »Pop behauptet, dass alles in Ordnung ist; Rock macht kein Geheimnis daraus, dass nicht alles toll ist, sagt aber auch, dass man es ändern kann.« Trifft das zu? Minogue:  Klingt gut und stimmt wahrscheinlich auch, denn Eskapismus ist nun mal die Triebkraft des Pop, es geht nicht um Lösungen. Aber das ist ja auch kein Geheimnis. Egal ob Fotos, Videoclips, Konzerte oder Songs: Im Pop kannst du träumen, lachen, weinen, dich besser fühlen. Die Kunst besteht darin, diese Illusionen in Wahrheit zu verzaubern, denn die Gefühle, die man, wenn es gut läuft, erzeugt, sind ja echt. Deshalb finde ich auch, dass Pop Substanz hat.
 ZEITmagazin:  Was ist wichtiger im Pop: die Wahrheit oder die Illusion?
Minogue: Ich repräsentiere beides: Meine Wahrheit ist, dass ich diesen Job ernst nehme und aufrichtig angehe. Ich liebe die Kunstform Pop, ich liebe es, aufzutreten, und meine Stimme ist echt. Wenn ich ein Konzert gebe, verbringe ich mit meinen Fans zweieinhalb aufregende Stunden, in denen sie und ich viel Freude haben. So was kann man auch nicht fälschen. Und die Illusion ist ja offensichtlich: Wir gaukeln ein wunderbares Leben vor, das es so nicht gibt.

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