Jesus hat vorhergesagt: " Wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit, wird die Liebe in vielen Menschen
erkalten." Matth. 24
ali
» Mobbing kann jeden treffen. «
Gerüchte, Schikanen, Psychoterror: Die Erscheinungsformen von Mobbing sind vielfältig und oft schwer zu fassen. Nach DASA- Schätzungen werden allein in Deutschland jedes Jahr eine Million Menschen bei der Arbeit gedemütigt, beleidigt und seelisch zermürbt. Für Beermann ist die systematische Drangsalierung daher weder selten noch ein Kavaliersdelikt: "Mobbing kann jeden treffen".
Der typische Mobber ist ein männlicher Vorgesetzter im Alter von 34 bis 54 Jahren, der bereits längere Zeit in einem Betrieb beschäftigt ist: In 40 Prozent aller Fälle ist der Täter gemäß DASA- Mobbing-Report ein Vorgesetzter, in 60 Prozent männlich und in 70 Prozent aus der genannten Altersgruppe. Motive sind häufig Angst, Neid, Frust und falsch verstandener Ergeiz. Zeitnot und Erfolgsdruck schließen den Teufelskreis der Anonymität am Arbeitsplatz: "Das gemeinsame Bierchen nach Feierabend gibt es doch kaum noch."
Mobbing verursacht nicht nur persönliches Leid, sondern enorme gesellschaftliche Kosten: nach Schätzungen der DASA pro Jahr 11,2 Milliarden Euro für Medikamente, Kuren und Psychotherapien und 13,4 Milliarden Euro für Qualitätsdefizite und Produktionsausfälle.
"Gemobbte Beschäftigte sind häufiger krank, weniger motiviert und damit auch weniger produktiv", erklärt Beermann.
Die Opfer leiden unter Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Niedergeschlagenheit. Viele werden depressiv. Sozialarbeiter, Bankangestellte und Verkäufer sind nach einer DASA-Studie besonders häufig betroffen – ihr Mobbing-Risiko ist doppelt so groß wie das eines Beschäftigten in der Landwirtschaft. Für den Ernstfall rät Beermann, im Angriff die Verteidigung zu suchen: Offene Gespräche seien der beste Weg aus der Mobbing-Misere. Vor allem Führungskräfte stünden dabei in der Verantwortung.
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