Mosab Hassan Yousef „Sohn der Hamas“ äußert sich über Nahostkrise.

„Mosab Hassan Yousef, Sohn eines Hamas-Mitbegründers, wuchs eigenen Angaben zufolge „im Herzen“ der Terrororganisation auf, bis er den Absprung schaffte und für den israelischen Geheimdienst arbeitete. Jetzt hat er sich in einem Interview zur Situation in Nahost geäußert.

„Sie kümmern sich nicht um die Palästinenser, sie haben keine Wertschätzung für das Leben“, meinte Mosab Hassan Yousef im Gespräch mit dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox News. Und sagt weiter: „Die Hamas ist keine nationale Bewegung. Die Hamas ist eine religiöse Bewegung mit dem Ziel, einen islamischen Staat zu errichten. So wie ich das verstehe, benutzen sie die palästinensische Sache nur, um ihre Ziele zu erreichen.“

Yousef ist überzeugt, dass die Terrororganisation Hamas nicht allein dafür verantwortlich sei, dass Israel vor rund zwei Wochen angegriffen wurde. „DerIran ist der wahre Drahtzieher in diesem Bild. Die Hamas dient nicht dem palästinensischen Volk, die Hamas dient dem Iran. Das sind die Anführer der Hamas“, schilderte der heute 45-Jährige gegenüber Fox News.

Im weiteren Verlauf erklärte Yousef, dass Israel nach der Evakuierung der Zivilbevölkerung in Gaza den Einsatz von Gas in Erwägung ziehen sollte. „Es klingt schrecklich, aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Die Tunnel sind miteinander verbunden, und Gas könnte eine der Lösungen sein. Aber das muss zum richtigen Zeitpunkt geschehen. Wir können nicht einfach in Gaza einmarschieren. Es gibt keine moderne Armee, die auf diese Art von Krieg vorbereitet ist. Und am wichtigsten ist, dass wir die Zivilisten aus dem Spiel nehmen. Solange es dort Zivilisten gibt, könnte die Operation unvollständig sein“, sagte er. 

Yousef wurde 1978 als Sohn des späteren Gründers der radikal-islamischen Hamas, Scheich Hassan Yousef, geboren. „Ich wurde im Herzen der Hamas geboren“, sagt er selbst über sich. Er wuchs in Ramallah auf, wurde mit zehn Jahren das erste Mal verhaftet, weil er Steine auf israelische Siedler warf. Schon mit 18, als Student an der Bir-Zeit-Universität im Westjordanland, galt er als radikaler Hamas-Aktivist. Als israelische Soldaten bei einer Durchsuchung eine Pistole bei ihm fanden, landete er im Gefängnis Moskjobiyeh, genannt das „Schlachthaus“, im Norden Jerusalems.

„Ich habe ihre Gewalt im Jahr 1996 aus erster Hand beobachten können, als ich für anderthalb Jahre im Meggido-Gefängnis saß“, so Yousef gegenüber Fox News. „Damals haben sie so viele Palästinenser getötet, und da habe ich beschlossen, dass ich mit dieser Bewegung nicht in Verbindung stehen kann.“ Unter Folter willigte er damals im Gefängnis ein, die Seiten zu wechseln.

Nach fast anderthalb Jahren Haft wurde er dann aktiv für den israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet, verriet regelmäßig wichtige Hamas-Interna. 2002 half er sogar, den eigenen Vater ins Gefängnis zu bringen. Doch nachdem sein wichtigster israelischer Vertrauter, der Kontaktmann Gonen Ben-Itzhak, aus dem Geheimdienst abgezogen wurde, setzte sich Mosab unter einem medizinischen Vorwand in die USA ab, wo er politisches Asyl beantragte und 2010 das Buch „Sohn der Hamas. Mein Leben als Terrorist“ veröffentlichte. Seitdem hält er öffentlich Vorträge und spricht über seine Vergangenheit bei der Terrororganisation.“ Focus.de

„Mosab Hassan Yousef ist der älteste Sohn von Scheich Hassan Yousef, einem der sieben Mitbegründer der radikalen palästinensischen Hamas. In seiner Autobiografie „Sohn der Hamas – Mein Leben als Terrorist“ berichtet er von seinem Doppelleben als wichtiger Hamasführer und Spion beim israelischen Geheimdienst sowie von seiner Konversion zum Christentum. Das 272 Seiten umfassende Buch erscheint am 25. März im SCM-Hänssler-Verlag in Holzgerlingen bei Stuttgart.

„Schlachthaus“- so wird das israelische Gefängnis Moskjobiyeh in Jerusalem genannt, in das der 18-jährige Mosab kam, weil er verdächtigt wurde, in einen Anschlag verwickelt zu sein. Er berichtet in seinem Buch, wie er bei ohrenbetäubender Musik gefesselt auf einem kleinen Stuhl saß und nur für Verhöre und den Gang zur Toilette seinen Ministuhl verlassen durfte.

In dieser Zeit wächst sein Hass auf die israelischen Feinde. Doch nachdem er in ein Gefängnis in Meggido in der Wüste verlegt wird, erlebt er, wie Hamasgefangene ihre eigenen Leute foltern. Er beginnt, an der Hamas zu zweifeln. Auch das Idealbild seines Vaters bekommt Risse: Er beschreibt den politischen Hamasführer als einen liebevollen Mensch, der es nicht über das Herz brachte, eine Fliege zu töten. Aber als der erste Selbstmordanschlag am 13. April 1994 in Israel an der Hadera-Bushaltestelle geschah, verurteilte sein Vater dieses Attentat nicht.

Als ihm der Inlandsgeheimdienst Schin Bet eine Arbeit als Spion anbietet, nimmt er diese an, um auf beiden Seiten Menschenleben zu retten. Unter dem Decknamen „Grüner Prinz“ konnte er angeblich Hunderte Terroristen aus dem Verkehr ziehen und nach eigenen Angaben 2001 einen Anschlag gegen den damaligen israelischen Außenminister Schimon Peres vereiteln.

„Ein kleiner Hinweis von ihm war so viel wert wie 1.000 Stunden Arbeit von israelischen Sicherheitsexperten, so viele Menschen verdanken ihm sein Leben und wissen es gar nicht“, sagte sein ehemaliger Geheimdienstchef der israelischen Zeitung „Haaretz“.

In seinem Buch gibt der heute 32-Jährige auch Einblicke in die Nahostgeschichte: Bei einem geheimen Treffen 1968 in Hebron gründen sein Vater Scheich Hassan Yousef, der querschnittsgelähmten Scheich Ahmed Jasin und fünf weitere Menschen die „Harakat al-muqawama al-islamiyya“, die „islamische Widerstandsbewegung“ kurz Hamas. Er erzählt, wie im Jahr 2000 der Palästinenserführer Yasir Arafat schon während der Erfolg versprechenden Friedensverhandlungen in Camp David die Hamas bittet, bei einem neuen Aufstand mitzuhelfen.

Als Mosab 1999 von christlichen Studenten ein Neues Testament geschenkt bekam, trafen ihn die Worte der Bergpredigt: „Liebet eure Feinde! Das war die Botschaft, nach der ich mein Leben lang gesucht hatte“, schreibt er. Ihm wurde klar: „Solange wir die Feinde irgendwo außerhalb von uns selbst suchen, wird es immer ein Nahostproblem geben. Wahrheit und Vergebung sind die einzige Lösung für den Nahen Osten.“ Sechs Jahre später wurde er Christ und ließ sich heimlich taufen.

Mosab war Muslim und palästinensischer Hamasführer, aber gleichzeitig auch Christ und israelischer Spion. Nach fast zehn Jahren gab er seine Arbeit beim israelischen Geheimdienst auf. „Ich war erschöpft. Ich war es leid, so viele gefährliche Rollen gleichzeitig zu spielen.“ Er wanderte 2007 in die Vereinigten Staaten aus. 2008 gab er seine Konversion öffentlich bekannt.

Die Reaktion: Die El Kaida nahe stehende globale Islamische Medienfront forderte in einem Internetforum in fetten Lettern auf, den Sohn des Hamasführers umzubringen.“ app.evangelisch.de 

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.