Stell Dir mal vor, du würdest des Mordes überführt, einen Gerichtssaal betreten. (Jetzt hast du ganz eindeutig massive Probleme.) Als du dich der Richterbank näherst, erkennst du im Vorsitzenden deinen Vater. Du bist die klar, dass er dich irgendwie liebt, weshalb du ihn sofort anflehst: „Papa, lass mich doch gehen!“
Und er antwortet: „Ich liebe dich, mein Sohn, aber ich bin Richter. Ich kann dich nicht einfach gehen lassen.“
Seine Gefühle sind gespalten. Nach einiger Zeit blickt er dir in die Augen und erklärt dich leider für schuldig. Die Gerechtigkeit kann nicht aufs Spiel gesetzt werden, zumindest nicht durch einen Richter. Aber weil er dich total liebt, erhebt er sich, verlässt den Richterstuhl, legt seine Robe ab und bietet dir an, die Strafe für dich zu übernehmen. Und so nimmt er deinen Platz auf dem elektrischen Stuhl ein.
Das ist das Bild, welches das Neue Testament von Gott zeichnet. Gott stieg in der Person Jesu Christi in die Geschichte der Menschheit hinab und setzte sich statt uns und für uns auf den elektrischen Stuhl (will heißen: Er ließ sich ans Kreuz schlagen). Jesus ist kein außenstehender Prügelknabe, der einfach nur unsere Sünden auf sich nimmt, sondern Gott selbst. Um es direkter zu sagen – Gott hatte zwei Möglichkeiten: Er konnte über die Sünden in uns richten oder die Strafe auf sich nehmen. In Christus entschied er sich für die zweite Möglichkeit.
„Moses konnte über das Gesetz nachsinnen; Mohammed konnte ein Schwert schwingen; Buddha konnte einen persönlichen Rat geben; Konfuzius konnte mit weisen Sprüchen aufwarten, aber keiner dieser Männer war geeignet, Sühne für die Sünden der Welt anzubieten. Allein Christus ist grenzenloser Andacht und Hingabe wert.” Sproul