Ohne Identität ist der moderne Mensch innerlich leer. WER BIN ICH?

Vor langer Zeit sagte Sokrates: »Erkenne dich selbst!« Der moderne Mensch wird von dieser Frage nach sich selbst noch mehr beunruhigt als der Philosoph der Antike. Viele unserer modernen Denker fragen sich, ob der Mensch überhaupt er­kennbar sei. Das Dilemma des modernen Menschen ist es, daß er nicht weiß, wer er ist und welche Bedeutung sein Leben hat.
Auf meinen Reisen durch die ganze Welt haben manche Wahrheiten einen großen Eindruck auf mich gemacht. Eine Wahrheit ist, daß der Mensch überall auf der Welt der gleiche ist. Seine Hoffnungen, Träume, Probleme und Sehnsüchte sind im wesentlichen dieselben, ob er sich im Herzen Afrikas oder Amerikas befindet. Eine andere Wahr­heit ist die Erkenntnis, daß der Mensch im wesentlichen heute nicht anders ist als vor tausend Jahren. Die Umstände ändern sich, aber die menschliche Natur bleibt in ihrem Wesen die gleiche.
Der Mensch ist auf Gott hin geschaffen
Die Bibel sagt uns, daß Gott den Menschen nach seinem Eben­bild geschaffen hat. Das augenblickliche Sein des Menschen entspricht nicht seinem ursprünglichen. Gott schuf den Men­schen nach seinem Bilde. Das war kein körperliches Bild, denn Gott ist Geist. Der Mensch trägt die Züge Gottes in seinen geistigen und sittlichen Möglichkeiten und als Gemeinschaftswesen. Gott gab dem Menschen Willensfreiheit. Der Mensch unterscheidet sich von allen anderen Geschöpfen auf der Welt. Er gehört zu derselben Seinsordnung wie Gott selbst. Wir können Gott erkennen, weil wir nach seinem Bilde geschaffen wurden. Wenn wir nicht wie Gott wären, könnten wir ihn auch nicht erkennen.
Adam und Eva waren vollkommen. In Prediger 7, 3o heißt es: »Gott hat die Menschen recht geschaffen.«
1. Mose 1, 31 zeigt, daß der Mensch sittlich vollkommen war. Am Anfang gab es keine Sucht, keine Gier und keinen Haß.
Weil der Mensch geistig, sittlich und liebevoll wie Gott war, darum war er auch frei. Er konnte denken, konnte ver­stehen, er war gut, er empfand Liebe und er konnte wählen. Er hatte die Fähigkeit, das Rechte zu wählen, aber er hatte auch die Möglichkeit, das Böse zu wählen. Diese Freiheit Adams wird in dem Gebot Gottes gleichsam vorausgesetzt. »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen; nur von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, von dem darfst du nicht essen; denn sobald du davon issest, musst du sterben« (1. Mose 2, 16). Wenn der Mensch nicht das Fal­sche hätte tun können, warum mußte er dann gewarnt wer­den? Wenn er aber nichts anderes als sündigen könnte, warum sollte er dann bestraft werden? Der Mensch besaß die Fähig­keit, zu sündigen oder nicht zu sündigen.
Ein Tier hat Bewußtsein, aber der Mensch hat Selbstbewusstsein. Wenn ein Hund z. B. sagen könnte, »Ich bin ein Hund«, dann würde er aufhören, ein Hund zu sein. Das Tier vermag nicht sein » Ich« von seinen Empfindungen zu unter­scheiden. Der Mensch ist ein selbstbewusstes und sich selbst beherrschendes Wesen, geschaffen nach dem Ebenbild seines Schöpfers und befähigt zu freien moralischen Entscheidungen zwischen Gut und Böse.
Die Gemeinschaft des Menschen mit Gott
Im Anfang waren Gott und Mensch Freunde. Sie gingen mit­einander und sprachen miteinander. Sie entwickelten große Pläne, wie dieser Planet bevölkert und entwickelt werden könne. Der Planet Erde war dazu ausersehen, Gottes Herrlich­keit vor dem ganzen Universum darzustellen. Er sollte das Zentrum der Handlungen Gottes sein in seiner Gemeinschaft mit den Menschen.
Es ist ganz offensichtlich, daß Gott die Gemeinschaft mit seinem Geschöpf, dem Menschen, wollte. So war der Mensch geschaffen zu einem großen Zweck, mit einer hohen Bestimmung. Der Mensch sollte Gottes engster Freund sein, sein Partner in der Pflege und Entwicklung der Erde.
Gott schuf den Menschen nicht als eine Maschine. Der Mensch war kein Roboter. Er war ein »Ich«. Er besaß Würde. Er konnte wählen, ob er die Freundschaft und Gemeinschaft Gottes wollte oder nicht. Gott wollte sein Geschöpf dazu nicht zwingen. Er wollte die Liebe und Gemeinschaft des Men­schen, der sich frei entschied, Gott zu lieben.
So hat Gott von Anfang an die Liebe und Freundschaft des Menschen erprobt. Darum hat er auch den Baum in den Gar­ten gesetzt. Er sagte: »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, nur von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen darfst du nicht essen; denn sobald du davon issest, musst du sterben« (1. Mose 2,16). Gott wollte den Men­schen mit dem »Baum des Lebens« belohnen, wenn er gehor­sam war, aber für den Ungehorsam drohte er mit der Todes­strafe.
Gott in der Mitte haben bedeutet Leben, innere Kraft und Frieden, tiefe Befriedigung und unvergängliche Freude, die nur jene kennen, die Christus kennen. Mit ihm können sogar die Nöte und Leiden des Lebens zum Mittel dieser inneren Freude werden, die selbst im Leid jubiliert.
»Ohne Christus wissen wir nicht, was unser Leben wirklich ist, noch unser Tod, noch Gott, noch wir selbst«, schrieb Pas­cal. Mit Jesus Christus können wir es wissen. B.G.

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