Patchwork: Das geheuchelte, verlogene und brutale Familienglück

Melanie Mühl schreibt herausstechend für die FAZ: Alle sind glücklich. Denn wir haben ein neues gesellschaftliches Ideal gefunden: die Patchworkfamilie. Das Wort klingt nach Sommerferienlager, und die Fotostrecken in den Zeitschriften zeigen fröhliche Menschen, die sicher im Leben stehen und jedes Problem lösen, bevor es überhaupt da ist. Ihr Motto lautet Leichtigkeit. Die Menschen heißen Demi Moore, Heidi Klum oder Boris Becker, sie heißen Christian und Bettina Wulff. Sie wohnen in Hollywood oder im Schloss Bellevue. Sie rufen uns winkend entgegen: Patchworkfamilien sind super!
»Wir können das Leben nicht einfach wieder dort aufnehmen, wo wir es einmal fallengelassen haben«, schrieb die Schriftstellerin Marion Titze einmal in einem wunderbaren Text in der Literaturzeitschrift »Sinn und Form«. In diesem Satz verbirgt sich die einfache Wahrheit, dass unser Handeln immer Folgen hat. Die Folgen können harmlos sein oder katastrophal. Sicher ist, dass irgendjemand immer den Preis dafür zahlen muss.(theoblog.de)
Aktuelles Beispiel bitte:“ Vor seinem Tod wurde Julian (5) gefoltert. Das Jugendamt kannte den Ziehvater. Er hatte sich dort vorgestellt und galt als ungefährlich. Das Verbrechen an dem fünfjährigen Julian aus Delligsen im südniedersächsischen Landkreis Holzminden ist aufgeklärt. Der Lebensgefährte der Mutter hat vor dem Haftrichter zugegeben, das Kind umgebracht zu haben. Während der Tat in der Nacht auf Dienstag will der 26-Jährige unter Drogen gestanden haben.“ (welt.de)

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