Gewalt – ein Mittel zum Durchsetzen christlicher Ziele?
Gewalt
ist nie ein Mittel, mit dem Christen ihre Überzeugungen verteidigen
sollten. Wenn man die Gewaltaktionen rund um den G-8-Gipfel in Rostock
sieht, stößt das natürlich ab. Aber Christen sollten ein gutes
Gedächtnis haben, was die Vergangenheit betrifft. Es gab einmal so
etwas wie Kreuzzüge. Papst Urbans II. forderte die Christen im Jahr
1095 in Clermont zur Befreiung Jerusalems und des „Heiligen Landes“ aus
der Hand der „Ungläubigen“ auf. 1099 wurde Jerusalem dann durch ein
Kreuzfahrerheer erobert. Später kam es zu weiteren Kreuzzügen, denen
meistens jedoch kaum ein Erfolg beschieden war. Nach dem 1. Kreuzzug
wurde der Begriff „Kreuzzug“ auch auf andere militärische Aktionen
ausgeweitet, deren Ziel nicht die Befreiung Israels war.
Christen
werden zum „Kampf“ aufgefordert. Aber im Neuen Testament finden wir
keinen einzigen Aufruf zu einem körperlichen oder gar militanten Kampf.
Christen beteiligen sich nicht einmal an Friedensmärschen oder
Streikmärschen. Denn ihr „Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten“ (Philipperbrief, Kapitel 3, Vers 20). |