Mein Vater weiß nicht, wer ich bin. Deutschlands erfolgreichster Rapper packt ausgerechnet in der Bildzeitung aus:Sido hieß noch Paul und war drei Jahre alt, da warf die Mutter den Vater raus. Fortan zog sie den Jungen und seine kleine Schwester allein auf. Seinen Vater sah er nur ein einziges Mal wieder: An seinem 13. Geburtstag besuchte Sido ihn.
Sido sagt dazu: „Der hat mir in Unterhose und Unterhemd die Tür aufgemacht, war völlig verwirrt. Ich war total enttäuscht: Der sieht zehn Jahre lang seinen Sohn nicht, und dann das. Ich hatte danach nicht das Bedürfnis, ihn noch mal wiederzusehen.“ Kann so ein Mann wie der arme Sido ein Gesicht haben? Warum versteckt er sich? Rund 1,8 Millionen Kinder wachsen in Deutschland ohne Vater auf. Mit Mutter, ja. Gute Mütter, die sich bemühen, alles richtig zu machen. Aber die Sehnsucht nach einem echten Papa, einem starken Helden und Beschützer, bleibt. Und die kann keine Mutter stillen, so sehr sie sich auch reinhängt.Enttäuschte Herzen werden schnell bitter. Das spührt man Sido voll ab.Sido kennt keine Vergebung. Ihm bleibt nur der blanke Haß auf alles. Damit verdient er seine Kohle. Es gibt ja Hunderttausende, die sich in seinen Reimen wiederfinden.Aber Müll bleibt halt Müll, auch wenn du ein Gedicht drüber schreibst.Mein kleiner Rat an den Millionär und Maskenmann aus Berlin-Kreuzberg:Jedes mal, wenn du deinen Vater vermisst, kannst dudieses kleine Gebet sprechen: „Jesus, mit deiner Hilfe möchte ich meinem Vater vergeben." So lernt man Gott als Retter und göttlichen Vater kennen.Er füllt Mangel aus und tauscht Leere gegen Fülle und Traurigkeit gegen Freude. Gott ist da, egal, wie es einem geht. Und er liebt einen bedingungslos.Da kann man seine Maske ablegen und sein wahres, trauriges Gesicht zeigen.Gott ist gut zu uns.