Todestag von Ludwig Feuerbach (deutscher Philosoph, zentraler Denker, Religionskritiker).

Zitate zum Atheismus

Für Feuerbach ist der Glaube an Gott eine Illusion. Er ist der Meinung: “Gott ist der personifizierte Gattungsbegriff des Menschen.” Somit soll man die Menschheit vergöttern. Dieser sogenannte Anthropotheismus besagt, dass der einzelne Mensch zwar sterblich, die menschliche Rasse aber unsterblich, der Einzelne zwar nur begrenzt verständig und mächtig, die Menschheit als Ganzes aber allwissend und allmächtig sei.

Diese Philosophie muss man in ihrem Hintergrund betrachten. Sie entstand, genauso wie Darwins Evolutionstheorie im 19. Jahrhundert zu einer Zeit, in der man meinte, die Gattung Mensch könne alles schaffen. In dieser Epoche der industriellen Revolution wurden immer leistungsfähigere Maschinen entwickelt. Das übertrugen die Philosophen auf ihr Bild von der Menschheit.

Katastrophale Auswirkungen hatten diese Gedanken im Nationalsozialismus. Man denke nur an den Volksgemeinschaftsgedanken und an die Vergötterung der “arischen Rasse”. Die Ideologien von Feuerbach, Nietzsche und Darwin hatten sich schon so in die Köpfe der Menschen eingefressen, dass es für die Nazis einfach war ihre menschenverachtenden Einstellungen dem Volk beizubringen.

In den Kriegen und Morden der letzten Jahrzehnte hat hoffentlich jeder gemerkt, dass der Mensch nicht das Nonplusultra ist. Der Mensch ohne Gott hat keine moralische Instanz mehr, er mutiert zur Bestie und findet keinen Frieden.

„Allen Menschen ist der Glaube an Gott ins Herz gesät. Es lügen jene, die da sagen, dass sie nicht an die Existenz Gottes glauben; denn in der Nacht und wenn sie allein sind, zweifeln sie.“

(Lucius Annaeus Seneca der Jüngere, um 4 v.Chr.–65 n.Chr., römischer Dichter, Philosoph und Politiker)


„Ein wenig Philosophie führt zu Atheismus, aber tiefe Philosophie bringt den Menschen wieder zur Religion.“

„An Gott glauben nur diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen geben möchte.“

(Francis Bacon, 1561–1626, englischer Philosoph, Essayist und Staatsmann, entwarf die Methodologie der Wissenschaften)


„Der einzige Grund, warum viele meinen, die Existenz Gottes und das Wesen der Seele seien schwer zu erkennen, liegt darin, dass sie ihren Geist niemals von den Sinnen ablenken und über die Körperwelten erheben.“

(René Descartes, 1596–1650, französischer Philosoph, Mathematiker und Naturforscher)


„Mit dem Aufhören der Gottesfurcht beginnt die Entfesselung der Leidenschaften und die Herrschaft einer Sinnesart, welche die Welt mit einer Sündflut von Blut überschwemmen wird.“

(Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz, 1646–1716, deutscher Philosoph, Mathematiker, politischer Schriftsteller und Forscher)


„Wo will der angebliche Freigeist seine Beweise hernehmen, dass es kein höchstes Wesen gebe?“

(Immanuel Kant, 1724–1804, deutscher Philosoph)


„Der Ungläubige glaubt mehr als er meint, der Gläubige weniger als ihm scheint.“

(Franz Grillparzer, 1791–1872, österreichischer Schriftsteller)


„Die Religion beruht auf dem wesentlichen Unterschiede des Menschen vom Tiere – die Tiere haben keine Religion.“

(Ludwig Feuerbach, 1804–1872, deutscher Philosoph)


„Ich könnte mir vorstellen, dass ein Mensch auf die Erde herabschaut und behauptet, es gebe keinen Gott; aber es will mir nicht in den Sinn, dass einer zum Himmel hinaufschaut und Gott leugnet.“

(Abraham Lincoln, 1809–1865, amerikanischer Politiker, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, für Abschaffung der Sklaverei)


„Unglaube und Aberglaube sind beide Angst vor dem Glauben.“

(Søren Kierkegaard, 1813–1855, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller)


„Ein vollständiger Atheist steht auf der vorletzten Stufe zum vollständigsten Glauben.“

„Gewissen ohne Gott ist etwas Entsetzliches. Es kann sich bis zur größten Unsittlichkeit verirren.“

„Einen Gottlosen habe ich noch nie gesehen. Nur Ruhelose sind mir begegnet.“

(Fjodor Michailowitsch Dostojewski, 1821–1881, russischer Dichter)


„Du wirst niemals mehr beten, niemals mehr in endlosem Vertrauen ausruhen. Du versagst es dir, vor einer letzten Weisheit, Güte, letzten Macht stehen zu bleiben. Du hast keinen fortwährenden Wächter und Freund für deine sieben Einsamkeiten. Mensch der Entsagung, in alledem willst du entsagen? Wer wird dir die Kraft dazu geben? Noch hatte niemand diese Kraft.“

(Friedrich Nietzsche, 1844–1900, deutscher Philosoph und klassischer Philologe)


„Einer, der Gott leugnet, gleicht einem, der die Sonne leugnet; es nutzt ihm nichts, sie scheint doch.“

(Julius Langbehn, 1851–1907, deutscher kulturkritischer Schriftsteller)


„Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort. – Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen.“

(Arthur Stanley Eddington, 1882–1946, englischer Astronom)


Es gibt keinen Gott, ist der anschwellende Ruf der Massen. Damit wird aber auch der Mensch wertlos, in beliebiger Zahl hingemordet, weil er nichts ist.“

(Karl Jaspers, 1883–1969, deutscher Philosoph des Existentialismus und Schriftsteller, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1958)


„Ich wünsche, es gäbe einen Gott. Ich sehne mich, ihn zu loben, ihm zu danken.“

(Katherine Mansfield, 1888–1923, neuseeländische Schriftstellerin)


„Religion ist Bindung. Atheismus eine höchst fragwürdige Ungebundenheit.“

(Ludwig Marcuse, 1894–1971, deutscher Literaturkritiker, Philosoph und Journalist)


„Gott wird es verschmerzen können, dass Atheisten seine Existenz leugnen.“

(John Boynton Priestley, 1894–1984, englischer Schriftsteller)


„Ohne Glaube wird der Mensch […] steril, hoffnungslos und bis ins Innerste seines Wesens furchtsam.“

(Erich Fromm, 1900–1980, amerikanischer Psychoanalytiker und Gesellschaftskritiker)


„Der Atheismus ist ein grausames und langwieriges Unterfangen. Ich glaube ihn bis zum Ende betrieben zu haben.“

(Jean-Paul Sartre, 1905–1980, französischer Schriftsteller und Philosoph)


„Ein Mensch ohne Religion ist ein Wanderer ohne Ziel, ein Fragender ohne Antwort, ein Ringender ohne Sieg und ein Sterbender ohne neues Leben.“

(Dom Helder Pessôa Câmara, 1909– , brasilianischer katholischer Theologe, Erzbischof, Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit)


„Die zunehmende Gottlosigkeit ist mitverantwortlich für die derzeitigen globalen Krisen!“

(Vaclav Havel, 1936–, tschechischer Schriftsteller und Politiker, Dissident und erster Präsident der CSFR)

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