„Erklärung.
Nach fast 50 Jahren im Rollstuhl haben meine körperlichen Kräfte in den letzten Monaten so rapide abgenommen, dass ich demnächst mit dem völligen Verlust meiner bisherigen Selbstständigkeit rechnen muss. Vor allem die Fähigkeit, aus eigener Kraft die Toilette zu benutzen und das Bett zu erreichen und wieder zu verlassen, schwindet zunehmend. Parallel dazu beobachte ich auch ein Nachlassen meiner geistigen Fähigkeiten, das wohl kürzer oder später in einer Demenz enden wird. Ich habe mehrfach erklärt, dass ein solcher Zustand nicht meinem Bild von mir selbst entspricht und dass ich nach einem trotz Rollstuhl selbstbestimmten Leben nicht als ein von anderen abhängiger Pflegefall enden möchte. Aus diesem Grund werde ich meinem Leben jetzt selbst ein Ende setzen. Ich habe vielen zu danken, die meinen Weg begleitet und meinem Leben Freude und Sinn gegeben haben.
Udo Reiter“ (Welt.de)
Christen wollen eine Antwort geben und helfen: www.bibelseelsorge.de/selbstmord/
Kennst und vertraust du dem Herrn?
Beispiel: Ein Lied in der Nacht des Leides
Im November des Jahres 1873 will die Familie Spafford aus Chicago eine Reise nach Europa antreten. Doch im letzten Moment muss der Anwalt Horatio Spafford davon Abstand nehmen. Nur seine Frau Anna und ihre vier Töchter gehen an Bord des Schiffes “Ville du Havre”.
Mitten auf dem Atlantik wird der Dampfer von einem britischen Schiff gerammt und sinkt innerhalb weniger Minuten. Anna wird gerettet, aber ihre vier Töchter gehen in den Fluten unter. Einige Tage später, nach der Landung in Cardiff, schickt Anna ihrem Mann ein Telegramm, das mit den Worten beginnt: “Allein gerettet”.
Sofort reist Horatio nach Europa ab. Während der Überfahrt dichtet er das Lied: “Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt”. Seitdem hat dieses Lied vielen Menschen Trost und Hoffnung in ihrem Leid gebracht. Hier drei Strophen in deutscher Fassung:
Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch drohen von fern,
mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
“Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.”
Wenn Satan mir nachstellt und bange mir macht,
so leuchtet dies Wort mir als Stern:
Mein Jesus hat alles für mich schon vollbracht,
ich bin rein durch das Blut meines Herrn.
Die Last meiner Sünde trug Jesus, das Lamm,
und warf sie weit weg in die Fern.
Er starb ja für mich auch am blutigen Stamm:
Meine Seele lobpreise den Herrn. gute Saat.
Den Artikel http://www.bibelseelsorge.de/selbstmord/ finde ich sehr, sehr gut.
Trotzdem. Ein paar kleine Punkte bleiben lt. meiner Meinung offen.
1.) Zu hat der Mensch das Recht…
Frage A: Lt. meiner Meinung gibt es Selbstmord auf Raten (Extremsportarten, Rauchen, Alkohol, Workoholic usw). Was ist hiermit. Ist das nicht auch Selbstmord…
Frage B: Wenn ein Mennsch schwer oder mit vielen Krankheiten belastet ist und sich entscheidet keine ärztliche Hilfe mehr in Anspruch zu nehmen. Ist das Selbstmord….In bestimmten Situationen wird dies nämlich sehr wohl in der evangelikalen Welt akzeptiert. Aber immer sehr abhängig vom Einzelfall. Wo ist hier die Linie.
Frage C: Der Mensch hat doch von Gott einen freien Willen erhalten. Wenn nun ein Mensch ernsthaft, mit vollen Bewußtsein und mit ganzem Herzen zu Gott betet: Ich will bei Dir sein und nicht auf dieser Welt voller Grausamkeiten, Verachtung, Lug und Betrug und Krankheit sein und sich dann tötet oder aber eben die ärztliche Hilfe ausschlägt. Ist dies dann wirklich ein (schuldiger) Selbstmord….
Frage D: Ich habe die Vermutung dass Gott selbst einem Selbstmord zustimmen muss. Denn das Leben liegt in Gottes Hand (Wie schon geschrieben im Text). Wenn wir dies vollständig eigenhändig (ohne Zustimmung Gottes) tun könnten, hätte Gott eben nicht unser Leben in der Hand. Für meine Theorie spricht auch die Praxis: Ich kenne (leider) sehr viele Selbstmord-Kandidaten. Viele haben etliche, gescheiterte Versuche hinter sich. Und die “Rettung” ist ganz häufig so abstruz dass nur Gott selbst diese “Retter” geschickt haben kann. Dies erkennen selbst oft Ungläubige an. (Klar, die sprechen dann nicht von Gott sondern von einer höheren Macht oder so…)In meinen Augen entscheidet (auch bei Selbstmord) Gott darüber ob der der Mensch stirbt oder nicht. Der Selbstmord-Versuch ist also die willentliche Bitte (durch die Tat) an Gott zu sterben. Und Gott sagt “JA” oder “NEIN”. Natürlich kann und darf dies kein Freibrief sein. Und auch die Schuldfrage ist dadurch nicht perse geklärt. Aber: Es zeigt doch deutlich dass wir nicht gegen Gottes Plan verstossen können. Denn Gott muss zustimmen. Sonst wirds nicht klappen.
Frage E: Den Begriff “Freitod” finde ich an sich schon irgendwie putzig. Sorry für den Ausdruck. Denn ich kenne kein einzigen Menschen der wirklich Frei den Tod bzw. den Selbstmord-Versuch wählte. Das sind immer verzweifelte Menschen mit argen Problemen. So Frei ist der Wunsch zu Sterben also Nicht. Es ist die schlimmste Notlösung auf diesen Planeten. Und ich finde das schlimmste daran: Gott hat diese Probleme bei diesem Menschen so zugelassen. Obwohl es in der Bibel steht:
“Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, daß ihr’s könnet ertragen.”1. Korinther 10, 13.
Dieser Bibelvers ist sehr hart. Gemessen an der Realität mit Selbstmördern. Ich für meinen Teil erkenne Gottes Autorität und Grösse an – und dass es mir nicht zusteht Gott anzuklagen. Eben weil ich seine Autorität anerkenne und Gott auch von ganzen Herzen liebe. Aber: Verstehen kann ich es mit meinem kleinen Verstand und mit meinem Herz nicht.
2.) Noch ein Tip an Christen die solchen Menschen wirklich helfen wollen.
A.) Ernst nehmen und nicht dauern versuchen die Probleme runterzuspielen.
B.) Keine Versprechungen geben die nicht gehalten werden können (dies ist vermutlich der grösste Fehler den Christen begehen). Dann ist die Glaubwürdidgkeit dahin und die Tür dann zu. Hoffnung geben ist ja Gut und Schön. Aber bitte realistisch bleiben. Klar, die Hoffnung auf Wunder gibts immer. Aber: Bleiben wir Ehrlich. Das sind Außnahmen..
C.) Bitte nicht noch solche armen Menschen ausnutzen unter dem Deckmäntelchen der Nächstenliebe nach dem Motto. Ach du Armer. Du hast/bekommst ja keinen Job mehr. Bei mir/uns darfst Du umsonst oder für n Appel und Ei arbeiten. Das ist nur wiederlich und kommt bei Gott bestimmt auch nicht gut an.
Gottes Segen für Euch