Verdun wurde zum Sinnbild der Schrecken des Ersten Weltkriegs. Die «Granaten-Bibel»

Verdun wurde zum Sinnbild der Schrecken des Ersten Weltkriegs. Dem Infanteristen Geiler rettete eine Bibel unter dem Kopfkissen damals das Leben. Die Bilder davon sind Teil des Erinnerungsportals «Europeana» und kann jetzt neu online eingesehen werden.

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Bibel rettete dem Infanteristen Kurt Geiler im wörtlichen Sinne das Leben.

Der Infanterist Kurt Geiler schlief tief und fest, als die Granate einen Schützengraben vor Verdun traf. Sie bohrte sich in den Unterstand, den deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg für den Stellungskampf im Nordosten Frankreichs angelegt hatten.

Über Geiler brach das Inferno aus. Stützbalken zerbarsten, Erde und Dreck krachten herunter. Schlaftrunken rettete sich der 23-Jährige ins Freie. Überall lagen Tote und Verwundete, aus dem Unterstand ertönten die Schreie der Verschütteten. Nur Geiler blieb unverletzt.

Bibel rettete den Mann

Später, als er seine Habseligkeiten in den Trümmern zusammensuchte, fand er auch seine Bibel wieder. Ein Granatsplitter, gross wie eine Kinderhand, hatte sich in das Buch gebohrt. Wie immer hatte Geiler das Buch zum Schlafen unter seinen Kopf gelegt. Das hatte ihm das Leben gerettet. Das war 1917.

Seit kurzem sind Fotos der Bibel und die Geschichte der Rettung des Infanteristen Geiler in dem Portal europeana zu finden. Mit dem Projekt «Erster Weltkrieg in Alltagsdokumenten» will die europäische digitale Bibliothek Europeana die privaten Erinnerungen von Menschen aus verschiedenen Nationen an diese «Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts» sichern und öffentlich zugänglich machen.

«Mein Vater war schon als frommer Mann in den Krieg gezogen», erinnert sich Gottfried Geiler, der Sohn des Infanteristen Kurt Geiler, heute in Leipzig. Dass die Bibel ihn «im wörtlichen Sinne rettete», habe ihn natürlich darin bestärkt, auch wenn er später noch zwei Mal verwundet werden sollte, davon ein Mal schwer.

Teil der Geschichte

Nachdem Waffenstillstand im November 1918 machte sich Kurt Geiler zu Fuss von Frankreich auf den Heimweg in das sächsische Waldheim. Dort kam er Anfang 1919 an, heiratete, zog nach Leipzig, gründete eine Familie und arbeite als Sparkassenbeamter. www.livenet.ch/news/vermi…l_rettete_sein_leben.html

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