Vor zwei Jahren wurde ich wegen einer Straßenpredigt verhaftet, in Handschellen abgeführt und für mehrere Stunden in eine Zelle verfrachtet. Damals verkündete ich den Heilsplan Gottes anhand der biblischen Prophezeiungen über Israel. Ich predigte darüber, dass alle Versuche die Juden auszulöschen fehlschlagen werden, weil Gott dieses Volk erwählt hat. Ich sprach darüber, dass Gott Sein Wort vor unser aller Augen wahr macht und die Juden nach der Zerstreuung wieder in ihrem Land sammelte. So wie Er sie einst sammelte für Sein erstes Kommen in Niedrigkeit in Bethlehem in einer Krippe, so sammelt Er sie jetzt für Sein zweites Kommen in Macht und Herrlichkeit in Jerusalem auf dem Ölberg. Jesus Christus wird kommen zur Rettung Seines Volkes und zum Gericht über die Nationen.
Unvorstellbar, aber die Polizei warf mir Provokation vor und führte mich ab. Mein Vergehen, ich sprach mich für das jüdische Volk und ihre Existenz in Israel aus. Währenddessen erleben wir heute wie damals offenen Judenhass auf deutschen Straßen. Auf muslimischen Anti-Israel-Demos werden israelische Flaggen verbrannt, Muslime beglückwünschen sich für die Gräueltaten der Terroristen und in Sprechchören schreien sie: „Hamas, Hamas, Juden ins Gas!“ All das geschieht hier und heute in Deutschland, gerade mal 80 Jahre nach dem Nationalsozialismus und dem Holocaust. Vor zwei Jahren war Coronazeit. Die Polizei rief in die nicht genehmigten antisemitischen Demos, man solle den Abstand bewahren, dass überhaupt kein Anstand gewahrt wurde, schien nebensächlich.
Zur Zeit des dritten Reiches hüllten sich der allergrößte Teil der Gesellschaft und auch die Kirchen und die Christenheit in Schweigen. Nur wenige mutige Menschen halfen und versteckten Juden bei sich. Viele von ihnen bezahlten mit ihrem Leben dafür. Nie wieder haben wir gesagt und nun schweigen wir wieder. Politische Reden finden wir heutzutage zu allen möglichen Themen in den Kirchen. Aber was in der Politik, in den heutigen Kirchen und in den sozialen Medien verschwiegen wird, das predigen wir aus Gottes Wort laut auf den Straßen und von den Dächern dieser Stadt. Wir gehören nicht zu den Menschen, die lieber leise sind, wenn es mal unangenehm wird. Wir sind mit Gottes Wort verbunden und wir haben uns dem Wort Gottes verpflichtet! Wir sind Christen, die zur Bibel stehen, vom ersten bis zum letzten Wort und wir treten auch heute dafür ein, bis zum letzten Tag!
Als man später zu mir in die Zelle kam, bot man mir an mich freizulassen, wenn ich nicht mehr in der Stadt predigen würde. Ich lehnte ab und machte auf die unrechtmäßige Freiheitsberaubung bei der Ausübung meiner Grundrechte aufmerksam. Man ging wohl um sich zu beratschlagen und ließ mich dann kurz danach mit der Drohung raus, wenn ich wieder predigen würde, dann holen sie mich erneut. „Aber Petrus und Johannes antworteten ihnen und sprachen: Entscheidet ihr selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als Gott! Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! Sie aber drohten ihnen noch weiter und ließen sie frei“ (Apg 4, 19-21) Danach ging ich direkt wieder in die Stadt und verkündete weiter das Evangelium.
„Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden, indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus! Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren, und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.“
(Apg 4, 29-31)
Oh, ich wünschte auch wir würden so beten, dass die Erde bebte und würden so das Evangelium verkünden, dass es die Menschen erschüttert. Salih Kar