Warum demonstrieren die Fridays for Future-Schüler nicht gegen Smartphones?

 Setzen wir einmal voraus, CO2 ist tatsächlich ein Klimakiller. Wenn es so sein sollte, dann ist das Smartphone ganz schlimm daran beteiligt. Kanadische Forscher behaupteten im letzten Jahr sogar, das Smartphone werde 2040 der größte Klimakiller auf dem gesamten Globus sein.
   2007 besaß kaum ein Mensch auf der Welt ein Smartphone. Heute soll die Anzahl von sieben Milliarden Mobiltelefonen schon überschritten sein – so die UmweltschutzorganisationGreenpeace.
   Das eigentliche kleine Smartphone-Kästchen verbraucht nur wenig Energie und ist somit für keinengroßen CO2-Ausstoß verantwortlich. Aber in seiner Nutzung – SMS und Nachrichten senden, Telefonieren, Surfen, Youtube-Filme ansehen, Videos herunterladen etc. – verbraucht es 20 mal soviel an Energie und CO2. Warum? Bei jeder Kommunikation sind weltweit Server – gigantische Computeranlagen – mit im Spiel, die unfassbar viel Energie geradezu verschlingen. Rechnet man noch den Energiebedarf für die Herstellung eines Smartphones sowie den für das Recycling dazu, dann explodiert der CO2-Ausstoß geradezu.
   Für das Jahr 2016 gab allein die amerikanische Firma Apple, die u. a. das iPhone herstellt, eine CO2-Emission von sage und schreibe über 38 Millionen Tonnen an. In dieser Emission enthalten sind die Produktion aller Apple-Produkte, das Recycling der Geräte sowie deren Nutzung. Zum Vergleich: Ein deutsches Kohlekraftwerk stößt pro Jahr im Schnitt um die 20 Millionen Tonnen an CO2 aus. Bei der Energie-Gewinnung für den Betrieb von Computern, Smartphones und IT-Leistungen in Deutschland innerhalb eines Jahres werden rund 33 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Das entspricht etwa dem CO2-Ausstoß des gesamten Flugverkehrs über Deutschland pro Jahr.
   Die jungen Demonstrierer von Fridays for Future könnten zu einem wichtigen Teil der Reduzierung der CO2-Belastung ganz praktisch beitragen, indem sie einfach ihre Smartphones und andere digitale Geräte abschalten würden – zumindest die Nutzung der Geräte reduzierten. Auch ein Protest gegen die Einführung der 5G-Technik wäre aus Sicht des CO2-Ausstoßes für das Anliegen des Klimaschutzes sehr zielführend. Kommt diese Technik, dann wird dieses energiefressende System den CO2-Ausstoß noch einmal in die Höhe schießen lassen. Statt gegen eine breit angelegte Einführung der Digitalisierung zu demonstrieren (auch unter dem Gesichtspunkt der Strahlenbelastung), demonstrierten im Juni 2019 Zehntausende Anhänger der Schülerbewegung Fridays für Future in Aachen für ein schnelles Abschalten der Kohlekraftwerke. Doch geht es wirklich allein um die 130 Kohlekraftwerke in Deutschland? In China beispielsweise wird jede Woche ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb genommen. Etwa 1.500 Kohlekraftwerke sind derzeit rund um den Globus in Planung. Können angesichts dieser Lage 130 abgeschaltete Kraftwerke in Deutschland wirklich das Weltklima retten? Das Weltklima vielleicht nicht, aber die CO2-Bilanz Deutschlands. Denn ein rasanter Ausbau der Digitalisierung würde bei Nichabschaltung der Kohlekraftwerke die CO2-Bilanz in Deutschland in eine gewaltige Schieflage bringen – erneuerbare Energieformen hin, erneuerbare Energieformen her.
  Es macht schon stutzig: Die Fridays for Future-Bewegung ist nicht vom Himmel gefallen. Sie wurdegeplant. Die Idee dazu wurde im Mai 2015 in Tutzing am Starnberger See ausgedacht. Allein diese Tatsache gibt schon einen ersten Hinweis darauf, dass Macher mit Interessen am Werk sein könnten. Was haben sie mit Deutschland vor? Eine totale Digitalisierung wird den Deutschen in vielerlei Hinsicht weitaus mehr schaden als alle vorhandenen Kohlekraftwerke..

         TOPIC  Nr. 07/2019

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