Was wissen wir tatsächlich von den Weisen aus dem Morgenland, auch Magier genannt? Wie viele gab es? Waren sie wirklich Könige? Wie wussten sie, dass sie nach dem König der Juden suchen sollten, wenn sogar die jüdischen Gelehrten das nicht taten?
Es gibt keine Anhaltspunkte, dass es sich um drei handelte – es wird uns nur gesagt, dass sie dreierlei Geschenke brachten. Außerdem sagt die Heilige Schrift nicht, dass sie Könige waren. Im Matthäusevangelium wird berichtet, dass sie „vom Morgenland“ kamen. Dies kann bedeuten, dass ihre Heimat in Ostasien oder Indien war.
Es weiß auch niemand tatsächlich die Namen der Weisen, die das Jesuskind besuchten. Solche Information wurde uns nicht gegeben.
Magier zur Zeit des Alten Testaments
Der alte griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet, dass die Weisen zu einer priesterlichen Kaste der Meder (die Meder bewohnten das Land östlich von Palestinien und südlich des Kaspischen Meeres, dem heutigen Iran) gehörten.
Die ersten Magier waren Priester der ältesten Form der zoroastrischen Religion. Im sechsten Jahrhundert vor Christus wurde der Zoroastrismus zur offiziellen Religion Persiens erklärt. Er war immer noch die Hauptreligion in Mesopotamien zur Zeit der Geburt Jesu. Die Religion der Magier war im tiefsten Grunde okkult, auf Aberglauben und Furcht gegründet und nicht auf die geoffenbarte Wahrheit Gottes. Sie praktizierten ihre Religion mit zahlreichen Tätigkeiten, wie Zauberei, Astrologie, Hexerei, Wahrsagen von Träumen und andere Arten von Wahrsagerei und Hexenkult, die in der Bibel Gott verurteilt. Der Ausdruck „schwarze Magie“ leitet sich von ihrem Namen ab.
Die Wissenschaft der Astronomie zum Beispiel war unmerklich mit dem Aberglauben der Astrologie vermischt. Die Magier waren auf beiden Gebieten Experten. Sie wurden in ihrer Zeit als Wissenschaftler angesehen, als „Weise“.
Diese Magier, geachtet wegen ihrem erstaunlichen Auffassungsvermögen, ihrer Weisheit, Erkenntnis, ihrer Astrologie und ihren okkulten Fähigkeiten, nahmen allmählich hohe Stellungen in den Weltreichen Babylons, Medo-Persiens und Griechenlands ein. Sie wurden königliche Berater, deuteten Träume und machten sich auch anderweitig durch ihren okkulten Zauber Erkenntnisse zu Eigen.
Auch im Buch Daniel (Bibel) kommen Magier mehrmals vor und auch sie sind im Dienst Nebukadnezars. Dies kann ein wichtiger Hinweis zum Verständnis dessen sein, wie die Magier zur der Zeit Jesu Seine Geburt erwarten konnten.
Nebukadnezar war der babylonische König, der in 587 vor Christus Jerusalem und den Tempel zerstörte und die Juden in die Gefangenschaft führte.
Der König machte Daniel (Prophet Gottes) während der Gefangenschaft Israels zum Obersten der Magier. Das bedeutete gewiss, dass Daniel somit sehr einflussreich unter ihnen wurde. Da wir aber seinen Charakter und seinen Eifer für Gott kennen, dürfen wir als sicher annehmen, dass Daniel diese Gelegenheit nutzte, die Magier über den wahren Gott zu unterrichten. Es liegt auf der Hand, dass jene dadurch sehr vertraut wurden mit den jüdischen Schriften – einschließlich aller Prophetie bezüglich des Messias (Jesus).
Magier zur Zeit Christi
Niemand weiß bestimmt, wie viel alttestamentliche Wahrheit ihren Weg in die Lehren der Magier fand, doch hatten diese genug Gelegenheit, von Daniel und den anderen vertriebenen Juden zu lernen. Es scheint ziemlich klar zu sein, dass, egal welche hebräischen Wahrheiten auch immer in ihr System einen Zugang fanden, davon viel bis zu der Zeit Christi überlebte. So finden wir also Magier bei der Geburt Christi, vertraut mit messianischer Prophetie, die den wahren Gott suchen. Und noch konkreter, sie suchten sogar den, der als König der Juden geboren war.
Magier am Hof des Herodes
Als die Weisen aus dem Morgenland in Jerusalem ankamen, war Herodes verständlicherweise bestürzt. Er wusste, dass solche Männer Könige kürten und nun liefen sie durch die Stadt und fragten nach dem, der als König der Juden geboren war! Das eigene kleine Heer des Herodes war zur Volkszählung beordert. Dies war eine höchst ungelegene Zeit für eine Gruppe ausländischer Königsmacher, Nachforschungen anzustellen über jemand, den sie „König der Juden“ nannten. Denn schließlich war das ja doch genau der Titel, den Kaiser Augustus selbst dem Herodes bei der Krönung verliehen hatte.
Es wird uns nicht gesagt, wie die Weisen wussten, dass die messianische Prophetie erfüllt war. Es steht jedoch fest, dass Gott es ihnen irgendwie geoffenbart haben musste. Er bestätigte es mit dem Zeichen des Sterns. Zu jedem Weihnachten versuchen verschiedene Planetarien und Astronomen diesen Stern zu erklären. Einige sagen, dass es Jupiter gewesen sein muss oder ein Komet oder das Zusammentreffen zweier Planeten in einer Konjunktion oder sonst ein natürliches Ereignis. Keine dieser Erklärungen ist aber wahrscheinlich, denn der Stern führte die Weisen direkt zu dem Haus, in dem Jesus war. Kein natürliches Ereignis konnte so etwas vollbringen.
Was hat es mit diesem Stern auf sich? Niemand weiß das und die Heilige Schrift schweigt darüber. Aber die biblische Erscheinung, die ihm am nächsten kommt, ist die gleiche Herrlichkeit, die die Hirten um leuchtete, als diese von der Geburt Christi erfuhren. Vielleicht sahen die Weisen hier eine ähnliche Äußerung der Herrlichkeit Gottes, die ihnen als Stern erschien.Magier in der Gegenwart Jesu
Der Ort, an dem die Weisen Jesus fanden, war übrigens nicht der Stall, in dem Jesus geboren wurde. Im Matthäusevangelium steht, dass sie ihn in einem Haus fanden. Es kann sein, dass dies sich Monate – vielleicht sogar bis zu zwei Jahren – nach Jesu Geburt ereignete. Gott, in Seiner Gnade, hatte diese Männer aus einem heidnischen Land herausgeführt und sie standen nun dem Heiland selbst von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Es ist von großer Wichtigkeit zu sehen, dass sie anbeteten. Gott öffnete ihre Augen für etwas, das Sein eigenes Volk nicht sah – nämlich dass Jesus Gott in Menschengestalt war.
Die Geschenke der Weisen hatten besondere Bedeutung. Gold und Weihrauch waren typische Geschenke für einen König. Gold, das kostbarste Metall, das die Menschen damals kannten, war ein allgemein anerkanntes Symbol der Königswürde, von frühster Zeit an, bis heute. Weihrauch war kostbar, aromatisch und hatte spezielle Bedeutung bei der Anbetung im Alten Testament. Myrrhe dagegen war ein höchst seltsames Geschenk für einen neugeborenen König. Wenn es mit Wein vermischt wurde, hatte es eine betäubende Wirkung. Bei Jesu Kreuzigung bot man ihm eine Mischung aus Wein und Myrrhe an, die Er aber abwies. Das Geschenk von Myrrhe scheint daher Jesu Leiden und Sterben vorauszudeuten. Es besteht kein Anhaltspunkt dafür, dass die Weisen diese Einzelheiten im Voraus sahen.
Die religiösen Anführer der Juden kümmerten sich einfach nicht um Jesus. Sie ignorierten Ihn. Sie waren zu beschäftigt und zu sehr an sich selbst interessiert, um sich mit Ihm abzugeben – genau wie die Menschen heute. Die Magier dagegen waren wahrhaft weise Männer. Es war für sie keine bequeme Sache, zu Jesus zu kommen, aber sie erkannten, dass ihnen keine andere Wahl blieb. Obwohl es sie erheblichen Einsatz kostete, blieben sie unbeirrt auf der Suche, bis dass sie Ihn gefunden hatten. (www.jesus-inside.at)
gott sorgt für die seinen.
Die Waisen aus dem Morgenland
Wichtig ist auch, dass die gebrachten Geschenke von Maria und Joseph gebraucht wurden, weil sie Gott zunächst nach Ägypten schickte, bis Herodes stirbt. Dann erst konnten sie nach Galiläa zurückkehren.