Weihnachten – Gottes Angriff auf das Böse

Weihnachten – das heißt für uns Harmonie, Liebe, Friede, Freude, Eierkuchen und fettes Essen. Doch das war es damals nicht. Weihnachten war vielmehr Dreck, Schlamm, Demut, Mut, Bescheidenheit, Benachteiligung. Es war ein Stall.

Die meisten Menschen kennen die Weihnachtsgeschichte aus den Evangelien, doch die Bibel hat noch eine andere Geschichte parat. Es ist die Geschichte aus einer Parallelwelt, die aber real existiert. Es ist der Blickwinkel der Engel, Gott nimmt uns mit hinein in die letzte Bedeutung von Weihnachten, den Krieg von Gut und Bösen. Diese Geschichte steht in Offenbarung 12. Du kannst sie hier nachlesen: www.bibleserver.com/text/LUT/Offenbarung12

Der Bericht unterscheidet sich gravierend von den Erzählungen über die Geburt, die wir in den Evangelien finden. Die Offenbarung erwähnt weder Hirten noch einen Kinder mordenden König. Sie zeigt einen Drachen, der im Himmel einen grimmigen Kampf ausficht. Eine Frau – mit der Sonne bekleidet und mit einer Krone aus zwölf Sternen – schreit vor Schmerzen, weil sie kurz vor der Geburt steht. Plötzlich taucht der gewaltige rote Drache auf. Mit seinem Schwanz fegt er ein Drittel aller Sterne vom Himmel und schleudert sie auf die Erde. Gierig kauert er sich vor die Frau, um das Kind, sobald es geboren ist, zu verschlingen. Im letzten Moment wird das Kind weggerissen und in Sicherheit gebracht, die Frau flieht in die Wüste. Und der totale, weltumfassende Krieg beginnt.

Die Offenbarung ist in jeder Hinsicht ein seltsames Buch. Man muss den Stil begreifen, um etwas von diesem außergewöhnlichen Schauspiel zu verstehen. Im normalen Alltag geschehen zwei parallele Geschichten gleichzeitig, eine auf der Erde und eine im Himmel. Die Offenbarung betrachtet sie jedoch zusammen, indem sie einen kurzen Blick hinter die Kulissen gestattet. Auf der Erde wurde ein Kind geboren, ein König erfuhr davon und setzte eine Verfolgungsjagd an. Im Himmel hatte die große Invasion begonnen, der gewagte Angriff des Herrschers des Guten auf den Sitz des Universums des Bösen.

John Milton fasste diese Sicht der Ereignisse in seinen Werken „Das verlorene Paradies“ und „Wiedererobertes Paradies“ meisterhaft in Worte. In den zentralen Rollen: Himmel und Hölle. Die Erde dient lediglich als Schlachtfeld für die Kämpfe der beiden Widersacher. In seiner Version zeigt ein älterer Engel einem jüngeren Engel das großartige Universum. Sie sehen wirbelnde Galaxien, glühende Sonnen, unendliche Entfernungen, bis sie endlich in eine Galaxie eintreten, die besonders zu sein scheint. Sie hat fünfhundert Milliarden Sterne:

„Als die beiden näher an den Stern mit den umkreisenden Planeten, den wir unsere Sonne nennen, herankamen, zeigte der ältere Engel auf eine kleine und recht unscheinbare Kugel, die sich langsam um ihre eigene Achse drehte. In den Augen des kleinen Engels sah sie eher wie ein dreckiger Tennisball aus. Er war noch immer ganz überwältigt von der Herrlichkeit, die er gerade erlebt hatte. „Sieh dir vor allem diesen Planeten an“, sagte der ältere Engel, als er mit dem Finger darauf zeigte. „Na ja, auf mich wirkt er sehr klein und ziemlich schmutzig“, meinte der kleine Engel. „Was ist denn so besonders an ihm?“

Phillips´ Beschreibungen erinnern an die Bilder der Apollo 8. Sie beschreiben unseren Planeten als „ganz und rund und schön und klein“, ein blaugrün-hellbrauner Globus im Weltraum. Als Jim Lovell später an diesen Anblick zurückdachte, sagte er: „Es war wirklich nur ein Himmelskörper unter anderen, ungefähr viermal größter als der Mond. Aber er stand für all die Hoffnung und das ganze Leben und die Dinge, die die Mannschaft der Apollo 8 kannte und liebte.“ So sah das ein Mensch. Für den kleinen Engel war die Erde jedoch nicht beeindruckend. Erstaunt hörte er von dem älteren Engel, dass dieser kleine, unbedeutende, nicht besonders saubere Planet der berühmte heimgesuchte Planet sei.

„Willst du damit sagen, dass unser großer und herrlicher Prinz persönlich auf diesen drittklassigen kleinen Ball hinuntergestiegen ist? Warum sollte er denn so etwas tun?“ … Empört verzog der kleine Engel sein Gesicht. „Willst du mir wirklich weismachen, dass er sich so weit herabließ, eines von diesen kriechenden Wesen auf diesem freischwebenden Ball zu werden?“ „Ja, genau. Und ich denke nicht, dass er es mögen würde, wenn du sie in einem solchen Ton „kriechende Wesen“ nennst. Denn, so seltsam es für uns scheinen mag, er liebt sie. Er ist dort hinuntergestiegen, um sie zu besuchen und um ihnen aufzuhelfen, damit sie so werden wie er.“ Der kleine Engel machte ein verdutztes Gesicht. Solch ein Gedanke ging wirklich über seinen Horizont.“

Und in der Tat, das ist wirklich schwer zu begreifen. Doch letztlich hilft uns diese Geschichte aus der Offenbarung und der Perspektive der Engel die Weihnachtsgeschichte zu verstehen. Sie ist wie ein Schlüssel für das richtige Verständnis. Als Christ glaube ich, dass wir in zwei verschiedenen Welten leben. Die eine besteht aus Seen, Hügeln, Scheunen, Politikern und Hirten, die nachts ihre Herde bewachen. Die andere besteht aus Engeln und finsteren Mächten, und irgendwo liegen diese Orte, die wir Himmel und Hölle nennen. In einer kalten, finsteren Nacht, in den zerfurchten Bergen von Bethlehem, überschnitten sich diese beiden Welten in einem dramatischen Ereignis. Gott, der kein Vorher und kein Nachher kennt, trat in Zeit und Raum ein. Gott, der keine Grenzen kennt, schlüpfte in den wehrlosen Körper eines Säuglings und nahm damit die bedrohlichen Einschränkungen der Sterblichkeit auf sich.

„Christus ist das Abbild seines Vaters; in ihm wird der unsichtbare Gott für uns sichtbar. Vor Beginn der Schöpfung war er da“, schrieb später ein Apostel. „Denn Christus war vor allen anderen; und nur durch ihn besteht alles.“ Aber die wenigen Augenzeugen jener Nacht begriffen nichts davon. Sie sahen nur ein Neugeborenes, das sich Mühe gab, seine noch ungeübten Lungen zu gebrauchen.

Kann sie wahr sein, diese Geschichte von Bethlehem, von einem Schöpfer, der auf einem winzigen Planeten geboren wurde? Falls ja, ist dies keine Geschichte wie jede andere. Dann brauchen wir nie mehr zu fragen, ob die Ereignisse auf diesem dreckigen, kleinen Tennisball Bedeutung für das übrige Universum haben. Und dann ist es auch kein Wunder, dass ein Engelschor in spontanen Gesang ausbrach und nicht nur ein paar Hirten, sondern das ganze Universum aufrüttelte! Gott griff an Weihnachten die gesamte böse Welt an, und am Kreuz und mit der Auferstehung versiegelte er sein Werk mit einem gewaltigen Sieg!

Inspieriert von „John Milton: Wiedererobertes Paradies“

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