Wie kann es sein, dass die Lehren und die Heilszusagen eines Toten im Lauf der Geschichte so viele Anhänger finden, dass Menschen mit voller Überzeugung auch 2000 Jahre später noch dafür einstehen?

darumostern.de/

Zeugnis der römischen Historiker

Dass Jesus für die Römer eine historische Person war, zeigt auch der Bericht des Senators Cornelius Tacitus (ca. 55-120 n. Chr.), der über den berüchtigten Kaiser Nero schreibt:

„… Also schob Nero, um diesem Gerede ein Ende zu machen, die Schuld auf andere und bestrafte sie mit den ausgesuchtesten Martern. Es waren jene Leute, die das Volk wegen ihrer (angeblichen) Schandtaten hasste und mit dem Namen ‘Christen’ belegte. Dieser Name stammt von Christus, der unter Tiberius vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden war. Dieser verderbliche Aberglaube war für den Augenblick unterdrückt worden, trat aber später wieder hervor und verbreitete sich nicht nur in Judäa, wo er aufge­kommen war, sondern auch in Rom, wo alle Gräuel und Abscheulichkeiten der ganzen Welt zusammenströmen und geübt werden …“
– Cornelius Tacitus, „Annalen“, Kapitel 15,44

Der Jesus-Jünger Lukas erwähnt in seiner Apostelgeschichte ganz nebenbei, dass Kaiser Claudius die Christen aus Rom vertrieb. Genau das dokumentierte auch der römische Historiker und kaiserliche Annalist Gaius Tranquillus Suetonius (ca. 69-122 n. Chr.). Ein weiteres Indiz dafür, dass die biblischen Autoren über Tatsachen schrieben:

„Da die Juden unter ihrem Anführer Chrestos beständig Unruhe anstifteten, vertrieb er [Claudius] sie aus Rom …“
– Gaius Suetonius Tranquillus, „Leben der Caesaren“, Abschnitt „Claudius“, Kapitel 25

Leider blieb es nicht nur bei der Vertreibung der Christen. Der römische Anwalt und Konsul Plinius der Jüngere (61-113 n. Chr.) schrieb um 112 n. Chr. einen Brief an Kaiser Trajan und bat ihn um Rat, wie er die Christen behandeln solle. Er erläuterte, dass er Männer wie Frauen, Jungen wie Mädchen hatte töten lassen. Es wurden so viele getötet, dass er sich fragte, ob er weiterhin jeden töten sollte, der als Christ entdeckt wurde:

Einstweilen bin ich mit denen, die bei mir als Christen angezeigt wurden, folgendermaßen verfahren: ich habe sie gefragt, ob sie Christen seien. Die Geständigen habe ich unter Androhung der Todesstrafe ein zweites und drittes Mal gefragt. Die dabei blieben, ließ ich abführen. Denn ich war der Überzeugung, was auch immer es sei, was sie damit eingestanden, dass auf alle Fälle ihr Eigensinn und ihre unbeugsame Halsstarrigkeit bestraft werden müsse. […] Diejenigen, die bestritten, Christen zu sein oder gewesen zu sein, glaubte ich freilassen zu müssen, da sie mit einer von mir vorgesprochenen Formel die Götter anriefen und vor Deinem Bild, das ich zu diesem Zwecke zusammen mit den Bildern der Götter herbeibringen ließ, mit Weihrauch und Wein opferten und außerdem Christus schmähten, Dinge, zu denen wirkliche Christen, wie man sagt, nicht gezwungen werden können.“
– Gajus Plinius Caecilius Secundus, „Briefe“, Buch 10, Kapitel 96,2-5

Zuletzt sei auf die beiden Historiker Thallus und Phlegon verwiesen. Thallus schrieb vermutlich um 52 n. Chr. seine „Geschichte des östlichen Mittelmeers“. Damit handelt es sich um ein sehr frühes Dokument, vielleicht sogar früher als die Abfassung der Evangelien. Phlegon von Tralleis war Hofbeamter des römischen Kaisers Hadrian und schrieb um ca. 140 n. Chr. seine „Olympiades“. Leider sind die Werke beider Männer verloren, doch sie werden von anderen Gelehrten zitiert, z.B. von Julius Africanus um 221 n. Chr. Eine interessante Passage seiner Chronologie betrifft die Sonnenfinsternis, die nach dem Tod Jesu eintrat und von einem Erdbeben begleitet wurde. Er schreibt in Übereinstimmung mit den Berichten aus dem Neuen Testament:

„Über die ganze Welt ergoss sich eine beängstigende Dunkelheit; und die Steine wurden von einem Erdbeben gespalten, und viele Orte in Judäa und andere Landstriche wurden verwüstet. Diese Dunkelheit, wie Thallus sie in seinem Buch „Geschichte“ nennt und die er als Sonnenfinsternis bezeichnet, erscheint mir unerklärlich […] Und was die Sonnenfinsternis in der Zeit Tiberius Cäsar betrifft, in dessen Regierungszeit offenbar Jesus gekreuzigt wurde, sowie die großen Erdbeben, die damals stattfanden, so hat, wie ich glaube, auch Phlegon im dreizehnten oder vierzehnten Buch seiner Chroniken darüber geschrieben.“
– Martin Wallraff, „Iulius Africanus Chronographiae, The Extant Fragments“, Berlin 2007 (Übersetzung von mir)

Dass Africanus die Dunkelheit als „unerklärlich“ bezeichnet, liegt daran, dass Jesus zur Zeit des Passah-Vollmondes starb. Während eines Vollmondes steht der Mond genau gegenüber der Sonne, und somit kann es zu keiner Sonnenfinsternis kommen. Außerdem habe die Finsternis nach dem biblischen Bericht drei Stunden gedauert, also deutlich länger als eine gewöhnliche Sonnenfinsternis. Vermutlich hatte Thallus damals versucht, dieses Wunder Gottes, zu dessen Zeit er wahrscheinlich schon gelebt hat, auf ein physikalisch erklärbares Naturereignis zurückzuführen. Das Wichtigste ist jedoch, dass die römischen Historiker von Jesus und den außergewöhnliche Umständen seines Todes wussten. Wie wir oben gesehen haben, war sein Name sogar in den kaiserlichen Archiven zu finden.

Zeugnis von Griechen und Heiden

Man sollte erwarten, dass auch Jesu ideologische Gegner die Lehre der Auferstehung kommentierten. Wenn sogar sie Jesu Wirken bestätigen, dann nur deshalb, weil es ganz einfach wahr ist. Der syrische Stoiker Mara Bar Serapion schrieb zwischen 70 und 135 n. Chr. aus dem Gefängnis folgenden Brief an seinen Sohn:

„Welchen Vorteil hatten die Athener davon, dass sie Sokrates zum Tode verurteilten? Hunger und Seuchen kamen über sie als Strafe für ihr Verbrechen. Welchen Vorteil hatten die Männer von Samos davon, dass sie Pythagoras verbrannten? In einem Augenblick wurde ihr Land von Sand zugedeckt. Was hatten die Juden davon, dass sie ihren weisen König umbrachten? Ganz kurze Zeit darauf wurde ihr Königtum abgeschafft. Gott rächte diese drei Weisen: die Athener starben Hungers; die Bewohner von Samos wurden vom Meer überwältigt und die Juden aus ihrem Land vertrieben, nachdem es zerstört worden war. Danach lebten sie in vollständiger Zerstreuung. Doch Sokrates starb nicht umsonst. Er lebt fort in den Lehren des Plato; auch Pythagoras starb nicht umsonst, er lebt fort in der Statue der Hera. Und auch der weise König der Juden starb nicht umsonst; er lebt weiter in der Lehre, die er verkündet hat.“
– Manuskript des Brieftextes im Britischen Museum

Genau diese Art wohlwollender Rationalisierung ist bis heute von Ungläubigen zu erwarten, die mit der Auferstehung konfrontiert werden. Jesu leibliche Auferstehung wird einfach als Metapher verstanden, die man nicht wörtlich nehmen dürfe. Dabei wird ungewollt bezeugt: Jesus hat tatsächlich gelebt, seine Lehren waren außergewöhnlich, und in irgendeiner Weise hat es mit dem ewigen Leben zu tun. Gleichermaßen bei dem griechischen Satiriker Lukian von Samosata, der um das Jahr 170 n. Chr. schrieb:

„Übrigens verehrten diese Leute den bekannten Magus, der in Palästina deswegen gekreuzigt wurde, weil er diese neuen Mysterien in die Welt eingeführt hatte […] Denn diese armen Leute haben sich in den Kopf gesetzt, dass sie mit Leib und Seele unsterblich werden, und in alle Ewigkeit leben würden: Daher kommt es dann, dass sie den Tod verachten und viele von ihnen ihm sogar freiwillig in die Hände laufen. Überdies hat ihnen ihr erster Gesetzgeber beigebracht, dass sie untereinander alle Brüder würden, sobald sie den großen Schritt getan hätten, die griechischen Götter zu verleugnen, und ihre Knie vor jenem gekreuzigten Sophisten zu beugen, und nach seinen Gesetzen zu leben.“
– Lukian von Samosata, „De morte Peregrini“, 11

Das Testimonium Flavianum

Eines der wichtigsten nichtchristlichen Zeugnisse für das Wirken Jesu stammt von dem jüdischen Militärkommandeur Joseph ben Mathitjahu (ca. 38-100 n. Chr). Während des römischen Krieges um 70 n. Chr. wurde er vom römischen Heerführer und späteren Kaiser Titus gefangen genommen, wechselte die Seiten und wurde unter dem Namen Titus Flavius Josephus römischer Staatsbürger. In seinem bekannten Werk, den Jüdischen Altertümern, erwähnt er Jesus Christus zwei Mal. Die erste Stelle ist als Testimonium Flavianum bekannt:

„In dieser Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen kann. Denn er vollbrachte ganz unglaubliche Dinge. […] Er war der Christus. Und als ihn Pilatus, auf Vorschlag unserer führenden Männer, zum [Tod am] Kreuz verurteilt hatte, verließen ihn diejenigen, die ihn von Anfang an geliebt hatten, nicht; denn er erschien ihnen lebend am dritten Tag, so wie die Propheten Gottes dies und Zehntausende andere wunderbare Dinge von ihm vorausgesagt hatten.“
– Flavius Josephus, „Jüdische Altertümer“ (Übersetzung von mir)

Es muss angemerkt werden, dass es sich hierbei womöglich um eine „christliche Interpolation“ handelt, d.h. dass der Text im Nachhinein von christlichen Autoren „verbessert“ (d.h. verfälscht) worden ist. Andernfalls wäre zu erklären, wieso ein orthodox-jüdisch-römischer Historiker Jesus „den Christus“ nennt. Mit diesem Titel hätte er Jesus als den verheißenen Erlöser anerkannt und wäre gleichsam zum Christentum konvertiert, wofür es aber sonst keinerlei Anzeichen gibt. Andererseits gibt es auch keinen einzigen Beweis für eine spätere Text-Korrektur; im Gegenteil: Das Testimonium Flavianum findet sich in jeder noch existierenden Kopie der Jüdischen Altertümer und könnte somit auch authentisch sein. Interessant ist diesbezüglich auch ein arabisches Manuskript des christlichen Gelehrten Agapios von Hierapolis aus dem Jahre 942 n. Chr., welches Josephus’ Aussage über Jesus beinhaltet. Es weicht in einigen Punkten von der obigen Version ab, macht aber im Kern die gleiche Aussage:

„Zu dieser Zeit gab es einen weisen Menschen namens Jesus. Und sein Wandel war gut und [er] war als tugendhaft bekannt. Und viele Leute aus den Juden und den anderen Völkern wurden seine Jünger. Pilatus verurteilte ihn zur Kreuzigung und zum Tode. Und alle, die seine Jünger geworden waren, blieben in seiner Jüngerschaft. Sie berichteten, dass er ihnen drei Tage nach der Kreuzigung erschienen sei und dass er lebendig sei; demnach war er vielleicht der Messias, über den die Propheten Wunder erzählt haben.“
– Agapios von Hierapolis, „Kitab al-’Unwan“ (Buch der Geschichte), Übersetzung von Sholomo Pines

Diese Formulierung stammt schon eher aus der Feder eines Juden. Vielleicht handelt es sich hierbei um den Original-Bericht von Josephus, der sicher kein Freund der Christen war. Selbst wenn man von christlichen Interpolationen ausgeht, sind sich doch die meisten modernen Historiker darin einig, dass die grundlegende Information (dass Jesus ein „weiser Mann“ war, der von Pilatus gekreuzigt wurde) direkt von Josephus stammt. www.lightwish.de/articles…sus-wirklich-auferstanden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..