Wir werden zwar alle immer älter, enden aber am Lebensende anstatt wie früher im stillen Kämmerlein heute in einem Zweibettzimmer oder falls besser situiert, in einem Einzelzimmer.
Satt, sauber ,trocken und die meiste Zeit allein. An den hochheiligen Feiertagen kommen dann dieses Jahr nicht mal die Pflichtbesucher. Stellen wir uns mal vor, wie viel Angst in einem alten Menschen entstehen kann, über die ganze Situation, getrennt von seinen lieben Menschen zu sein und vielleicht so zu sterben. Bei uns alt zu werden, um dann ganz allein dazustehen, wird immer realer. Corona bringt nur ans Licht, was längst bekannt war und anscheinend n i e m a n d in der Regierung jemals wirklich berührt/ interessiert hat. Alte Menschen, die dieses Land jahrzehntelang „getragen“ und die Kinder und Enkel großgezogen haben, sind der heutigen deutschen Gesellschaft kaum etwas wert. Man hat die alten Menschen links liegen lassen.
Zu Weihnachten werden viele Menschen ihre Verwandten in Alten- und Pflegeeinrichtungen besuchen wollen. Ob es ihnen gelingt? Fraglich! Wir konnten heute meine 91-jährige Mutter ohne Probleme besuchen. Sie war völlig entspannt und froh. Sie hat uns einfach ihre Tür geöffnet. Sie hat in ihrem langen Leben schon schlimmere Dinge als Corona-Panik durchgemacht. Besuch und Nähe ihrer Verwandten haben ihr gut getan. Das Allerwichtigste aber war, dass sie wieder geistliche Nahrung bekommen hat.
Der „Gute Saat“ Kalender hängt seit Jahren an ihrer Küchenwand. Immer frisch abgerissen: https://www.gute-saat.de/