Woher weißt du, dass die Welt ungerecht ist?

Woher weiß der Mensch, dass etwas ungerecht geschieht? Wir sind schnell dabei, dem Leid der Welt eine Ungerechtigkeit zuzuweisen. Wenn ein unschuldiges Kind leidet, dann wissen wir, dass dort etwas schief läuft. Aber woher?
Die ganze Natur beruht auf Gewalt. Und doch sind wir unweigerlich der Meinung, dass es nicht recht ist, wenn ein stärkerer Mensch einen schwächeren Menschen umbringt oder Gewalt zufügt. Doch woher wissen wir das? Wenn das Ausüben von Gewalt doch so etwas natürliches ist, dann können wir uns dem Gedanken nicht entziehen, dass das auch auf menschlicher Ebene natürlich sein muss.
Wenn wir konsequent den Gedanken von Evolution durchdenken, dann müssen wir zu folgendem Schluss kommen: Der ganze Prozess der natürlichen Auslese und Evolution basiert auf Tod, Zerstörung, Fressen-und-gefressen-Werden – all diese Dinge sind völlig natürlich. Mit welchem Recht nennt der Atheist dann die Welt ungerecht oder grausam? Der nicht an Gott glaubende Mensch hat keine Basis, um diese Welt ungerecht zu nennen. Wenn du ganz sicher bist, dass diese Welt ungerecht ist, dann gehst du von einem außerhalb dieser Welt liegenden Maßstab aus, der die Grundlage für dein Urteil bildet. Alvin Platinga hat das folgendermaßen ausgedrückt:

„Könnte es Böses und Gemeines überhaupt geben, wenn es keinen Gott gäbe und wir nur das Produkt der Evolution wären? Ich sehe nicht, wie das möglich sein soll. Böses kann es nur geben, wenn wir irgendwie wissen, wie rationale Wesen leben sollten, leben müssen… Eine säkulare Weltsicht hat keinen Raum für echte moralische Pflichten welcher Art auch immer… und damit keine Möglichkeit, zu sagen dass es so etwas wie das wirkliche, entsetzliche Böse gibt. Wenn man also überzeugt ist, dass das fürchterlich Böse eine Realität (… und nicht nur ein Hirngespinst) ist, hat man damit ein starkes … Argument für die Realität Gottes.“

Und so ergänzt auch Tim Keller in seinem Buch „Warum Gott?“: „Wir können die Gebrochenheit der Natur nur erkennen, wenn es irgendeinen übernatürlichen Maßstab gibt, anhand dessen wir zwischen „richtig“ und „falsch“ unterscheiden können.“ Die Existenz und unsere Bewertung von Gewalt spricht für die Realität eines Gottes!

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