Wohig gehst du, wenn es in deinem Leben lichterloh brennt?

Es gab vor dem zweiten Weltkrieg in Essen eine große jüdische Synagoge. Dieser große und herrliche Bau erlebte 1938 ein schreckliches Ende. In einer der ganz dunklen Stunden des deutschen Volkes, nämlich in der sog. Reichskristallnacht, wurde dieses Haus von den Nazis in Brand gesteckt. Und alles was brennbar war wurde ein Raub der Flammen. Was aber den Flammen trotzte waren die riesigen Steinquader und das Stahlgerüst des Kuppelbaus.
Sechs Jahre später brach das Gericht über unser Volk herein. Und auch die Stadt Essen erlebte dieses schreckliche Gericht. An einem Abend heulten gegen neun die Sirenen: Bomberalarm. Und dann begann die Nacht des Schreckens mit Bombenteppichen und Flächenbränden. Menschen irrten verzweifelt durch die Straßen auf der Flucht vor dem Sog der Flammen und auf der Suche nach einem Schutz vor Hitze und Feuer.
Viele kamen um in den zusammenstürzenden Häusern, im Flammenmeer und im Bombenhagel. Aber mitten in der Stadt gab’s einen Ort, wo man hinkonnte, wo man überleben konnte, weil’s dort nicht gebrannt hat und wo es eigenartig still und friedlich war. Das war die Ruine jener Synagoge. Dort brannte nichts mehr, weil es dort schon einmal gebrannt hatte. Und jetzt, in dieser Nacht des Gerichtes über Hochmut und Gottlosigkeit war es dort merkwürdig ruhig und friedevoll. Dort konnte man überleben.
So ist das mit dem Kreuz, am Kreuz findet das Gericht über unsere Schuld statt und es findet stellvertretend über Jesus statt. Und wenn am Ende dieser Welt Gott einmal Gericht halten wird, dann wird es überall brennen, nur nicht unter diesem Kreuz. Das wird Friede sein, weil’s da schon mal gebrannt hat. Und jeder der sich unter dieses Kreuz stellt, wird am Leben bleiben in Gottes Ewigkeit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..