Unser Gott ist anders.

In Indien gehen zwei Hindus und ein Christ spazieren. Im Baum sehen sie eine Affenfamilie. Ein kleines Affenbaby umklammert seine Mutter, und mit ihrem Kind springt die Mutter von Ast zu Ast. Der Hindu aus der Vandakalai-Sekte erklärt daran seine Religion: «Gott ist wie die Affenmutter, der Mensch wie das Affenkind.
Es klammert sich an der Mutter fest, und so wird es von Ast zu Ast getragen. Die Seele des Menschen kann nicht von selbst in den Himmel gelangen; sie muss sich an Gott festklammern. Und wenn sie den Himmel nicht erreicht, trägt sie selber die Schuld.»
Neben einer Hütte sehen die drei Männer dann eine weisse Katze, die ihr Junges im Maul davon trägt. Der Hindu aus der Tenkalai-Sekte erklärt daran seine Religion: «Gott ist wie die Katzenmutter, der Mensch wie das junge Kätzchen. Die Seele des Menschen kann nicht von selbst in den Himmel kommen. Gott muss sie in den Himmel tragen. Und Gott trägt die, die er will.»

Auf ihrem weiteren Weg sehen die Männer auf einem Bauernhof eine Henne mit ihren kleinen Küken. Plötzlich ruft die Henne ihre Küken dringlich zusammen. Sie folgen dem Ruf der Mutter und verstecken sich unter ihren Flügeln. Denn über dem Hof kreist bedrohlich der Habicht. Der Christ erklärt daran seinen Glauben: «Jesus ist wie die Henne, und die Menschen sind wie die kleinen Küken. Wir Menschen können uns nicht mit unserer Kraft an Gott festklammern wie das Affenjunge. Und Jesus gebraucht auch keine Gewalt und nimmt uns einfach in den Griff wie die Katze. Jesus ruft und lockt die Menschen wie die Henne ihre Küken. Wer seinen Ruf hört und seine bergende Liebe will, wird von anderen Mächten nicht angetastet und findet Schutz bei ihm wie die Küken unter den Flügeln der Henne.»

Axel Kühner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.