Harry Harmlos?

Als ich aus der 20h-Vorstellung der neuen Harry-Potter-Verfilmung kam, hörte ich einige sagen: „Der ist zu krass für Sechsjährige.“


Selbst vor dem Hintergrund meiner persönlichen Erfahrungen im Esoterik- und Okkultismusbereich ist dieser Film nicht zu verharmlosen. Ich weiß gar nicht, warum er ab sechs Jahren freigegeben ist, unsere Kinder sind zwar schon viel gewaltverherrlichendere und perversere Sachen gewöhnt, aber nicht in Filmen ab sechs Jahren. Aber es ist auf der anderen Seite so, dass ich ein Kind reden hörte: „Der ist ja voll langweilig, der Film, da sieht man ja voll die Fehler, der kickt nicht wirklich.“ Ein paar schwächliche, noch nicht so abgestumpfte Kinder werden vielleicht mal davon träumen („Mami, der Wicht war bei mir im Zimmer!“ – „Kind das war doch nur ein Film.“ – „Nein, er war bei mir im Bett!“)


Schwer einzuschätzen sind die Folgen, die so ein Film auf ein Kind haben kann. Bei mir war es noch Struwwelpeter und Erich Kästner, da starben zwar auch welche, aber nicht mit Dolby Surround und in 3D.


Der kleine Hausgeist sieht genau so aus, wie mir einige Leute Fratzen und Wichte beschrieben haben, die sie mal sahen – manche von den Geistern reden sogar. Die gibt es in jeder Kultur seit Tausenden von Jahren. Weltbekannte Schriftsteller wie Goethe haben sich ihren Faust von einem Geist im Baum einflüstern lassen. „Ruhig bleiben, Holger, das war doch nur ein Film mit Harry und den Geistern, es gibt keine Wichte.“ („Mama, ich will auch so einen Zaubertroll“ – „Nerv mich nicht mit deinem blöden Troll, hör auf rumzunörgeln! Spiel lieber weiter mit deinem Zauberstab.“)


Der Harry-Potter-Film wurde in einem Kino in Norddeutschland von einer echten Wahrsagerin eröffnet; Hexen haben wieder Konjunktur: Auf welche Aktie soll ich setzen? Die Sterne sagen mir, wie ich meinen Geschäftsverlauf planen soll. Esoterik ist wieder salonfähig geworden, Harry Potter öffnet nur die Türen für die nächste Generation – die Leute sind gelangweilt von Gott, Jesus und der Bibel. Da hat jemand wirklich ganze Arbeit geleistet: Keiner kennt die Bibel, aber jeder findet sie langweilig.


Zu Potter spricht der Bösewicht Voldemort durch das Zaubertagebuch, zu den Christen spricht Gott durch die Bibel. Die Bibel ist das mächtigste Buch der Menschheitsgeschichte – ich mag keine halben Sachen. Ich habe mich auch eine Zeit lang mit den Wichten rumgeschlagen, aber wir haben keine Chance gegen die. Gefährliches Spielchen das mit dem Gläserrücken. Am Anfang spielst du mit ihnen, dann spielen sie mit dir. Bei denen kannst du irgendwie nur verlieren. Wenn du erkannt hast, dass du auf der Verliererseite stehst, gibt es nur noch eins! Du musst dich an den Chef wenden, der kann dich immer rausholen, solange du lebst:


„Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Korinther 15,57)

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