Die Passion Christi – Gedanken zum Film

Wahrheit, Antisemitismus oder Splatterfilm?


„Christliche Pornografie“ (Die Zeit, 04.03.2004)


„Niedrigste Form des Antisemitismus“ (Gila Finkelstein, Nationalreligiöse Partei in Israel)


„Fehlende theologische Tiefe“ (Brief der Evangelischen Kirche an die Landeskirchen)


„Schreckliches Fehlen an Würde“ (New York Times)


„Ich stand kurz vor einer Ohnmacht. Diese Bilder vom blutenden Jesus am Kreuz werden mich nie wieder loslassen.“ (Rosalia Gomez, Verkäuferin)


„It is as it was“ (Papst Johannes Paul II., laut Wall Street Journal)


Kein Film der letzten Jahre wurde so kontrovers diskutiert wie Mel Gibsons The Passion of The Christ. Die Juden sehen darin ein antisemitisches Machwerk, Filmkritiker eine Gewaltorgie im frommen Gewand, manche Christen eine unterschwellige Propaganda katholischer Mystik, und andere wiederum ein Geschenk Gottes.


Es wurden schon viele Jesus-Filme produziert, doch kaum einer erregte größeres Aufsehen. The Passion of The Christ hebt sich in zwei Punkten ab: in seiner schonungslosen Darstellung von Brutalität und dem spürbaren Streben nach Bibeltreue. Ganz am Anfang wird der Zuschauer mit einem Bibelvers auf den atemlosen Gewaltritt durch die letzten 12 Stunden Jesu eingestimmt, der für das Nachfolgende sowohl Überschrift als auch roter Faden ist:
„Aber er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jesaja 53,5)


Mel Gibson thematisiert das Leiden und Sterben Jesu also nicht einfach als Gewalt zum Selbstzweck, sondern, wie die Bibel es sagt, als Plan Gottes mit einem ganz bestimmten Ziel: nämlich Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Das ist eine ganz andere Sicht der Dinge: Jesus Christus erduldete das Kreuz nicht, weil Leiden gut und ein Selbstzweck ist, oder weil Er Sich nicht wehren konnte, sondern „für die vor ihm liegende Freude“ (Hebräer12,2), Menschen zu erlösen, die Ihn lieben und nach Seinem Willen leben würden. Diese Erlösung hat einen sehr hohen Preis. Die Kreuzigung war nun mal eine grausame und brutale Hinrichtungsmethode, und mit Sicherheit kommen die Bilder aus The Passion of The Christ der Realität näher als die von geschminkten Jesus-Darstellern, die mit zwei Kratzern im Gesicht am Kreuz hängen.


„Gleichwie sich viele über dich entsetzten – so sehr war sein Angesicht entstellt, nicht mehr wie das eines Menschen, und seine Gestalt, nicht mehr wie die der Menschenkinder (Jesaja 52,14) Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten seiner nicht.“ (Jesaja 53,4)


Natürlich ist auch Mel Gibsons Film auch nur ein Versuch, diese unvorstellbare Hingabe des Sohnes Gottes darzustellen. So muss man einige Dinge auch kritisch sehen, z.B. die Zerschlagung der Brustseite Jesu bei der Geißelung. Die Evangelien berichten nur, dass Pilatus Jesus geißeln ließ, eine Strafe die nur am Rücken vollzogen wurde (vgl. Jesaja 50,6). Man muss sich immer vor Augen halten, dass Mel Gibson einen extremen Flügel des Katholizismus vertritt, und dies auch den Film beeinflusst. Während auch noch einige andere Szenen, wie das Eingreifen Marias auf dem Kreuzesweg, die hackende Krähe am Kreuz des spottenden Schächers, oder die Versuchung durch den Teufel im Garten Gethsemane, nicht in der Bibel enthalten und deshalb mit Vorsicht zu genießen sind, wird der Zuschauer doch, alles in allem mit einer noch nie dagewesenen Unmittelbarkeit dem Geschehen auf Golgatha gegenübergestellt.


In einer Zeit, in der das Kreuz zu einem bloßen Symbol oder Talisman am Hals millionenschwerer Popstars und Promis verkommen ist, rüttelt der Film auf, und konfrontiert den Zuschauer ohne Beschönigung mit einigen Unangenehmen Wahrheiten des biblischen Evangeliums, das heutzutage oft krass fehlgedeutet wird. Die Zeilen von Zeit-Journalist Jens Jessen sind dafür symptomatisch: „Eine doppelte Ketzerei: einmal gegen das Alte Testament, dem doch die Befreiung des Volkes Israel vom menschlichen Blutopfer zugrunde liegt, und das zweite Mal gegen das Neue Testament, das die Vergebung der Sünden verheißt. […] Er predigt nicht die Liebe, sondern den Hass.“


Es wird dabei vergessen, dass die Tieropfer des AT nur ein Vorschatten auf das wahre und einmalige Opfer des „Lammes Gottes“, Jesus, waren (vgl. 1. Korinther 5,7, Hebräer 9,12). Dazu kommt, dass Jesus die Erfüllung des im AT eingesetzten Hohepriesterdienstes ist, ein Hoherpriester, der nicht für die eigenen Sünden opfern muss, weil Er selbst sündlos ist und Sich selbst als Sündopfer hingab (Hebräer 7,26-27). Im NT wird erklärt, warum Christus starb: nämlich genau um Vergebung zu erwirken, denn „ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung“ (Hebräer 9,22) Das ist zu grausam? Ja, das ist grausam, aber genau dadurch, dass der Vater solche Grausamkeit an Seinem geliebten Sohn zuließ, bewies Er seine Liebe zu uns (Johannes 15,13, Römer 5,8).


Hier scheiden sich die Geister. So kann man in der aktuellen Diskussion über den Film beobachten, was der Apostel Paulus schon vor 20 Jahrhunderten feststellte: nämlich dass das Kreuz den einen eine Störung ihrer religiösen Selbstgefälligkeit und den anderen zu primitiv und geistlos ist. „Wir predigen Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Nationen eine Torheit“ (1. Korinther 1,23) Zwar lautet die Anklage der Juden gegen den Film „Antisemitismus“ (weswegen Mel Gibson auch Matthäus 27,25 herauskürzen musste), aber dann sind auch die vier Evangelisten (von denen drei selbst Juden waren), ja die ganze Bibel antisemitisch und müssten verboten werden. Dass von Judenhassern die Leidensgeschichte Jesu für ihre eigenen, verdorbenen Ziele missbraucht wurde, verschleiert allzuschnell den Blick darauf, dass die Juden Jesus bis heute verachten und ablehnen.


Die „Nationen“ – in der Bibel allgemein zivilisierte und intellektuelle, aber gottlose Menschen – gibt es auch heute noch. Sie stellen nicht die Legitimation, sondern das Wesen des Kreuzes in Frage. Eine Religion, aufgebaut auf ein Folterinstrument? Ein Glaube, aufgebaut auf eine Hinrichtung? Das ist nicht zeitgemäß und mutet eher mittelalterlich an, passt nicht in den religiösen Supermarkt der Selbstverwirklichung, Selbstbefriedigung und Selbstfindung. Der Weg menschlicher Religionen ist Kaufen und Verkaufen; der Weg Gottes ist bedingungslose Hingabe. „Denn Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ (Johannes 3,16)


Die einen sehen in dem Kreuz Jesu baren Unsinn; die anderen jedoch die Herrlichkeit Gottes. „Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft.“ (1. Korinther 1,18).


Auf welcher Seite des Kreuzes stehst du?

Kommentare

  1. Sonnenscheinmoerder

    Was ist Wirklichkeit ?

    Mein Synonym ist der Sonnenscheinmoerder: ”

    Die Kreuzigung beschreibt das menschliche Leben, ja, ja, Jesus hatte Schmerzen im Kreuz, weil ihm das Kreuz beim Tragen zu schwer wurde, der lange Weg vom Kerker des Lebens (Eizellen) bis zum Kerker des Lebens (=Tod) (Hirnanhangdrüse). Der Tod ist die Erlösung vom Leben (Physis). Gott, gott, warum hast Du mich verlassen, weil ich Dich nicht mehr sehe, nein, weil das Leiden das Leiden des Lebens beschreibt, darum leidet Jesu Christi auch für die anderen  …. Jesus starb am Kreuz, weil der Mensch aus einem Baum in der menschlichen Schöpfung gefertigt wurde, Tischler, Holz für meinen Tisch, für meinen Tisch aller Tische (Alter), Holz für meine Seelen  (PsychoTischler) … Drum hängt er im Haus Gottes auch am Kreuz, weil die Nacht heilig ist, die heilige Nacht, Wann war die Schöpfung ? von 22-00 bis 10-00? Er schliesst die Augen, die Einschläge an den Händen und am Kopf, die Krone, beschreiben die Entstehung der Menschlichen Blutbahnen, das Auge Gottes ist die Sonne, die kerze das Ewige Licht, das Goldene Unterleibhemdchen ist das Licht das durch die Augen zu den Keimdrüsen die Schöpfung entstehen lässt …. Das Bildnis Jesus Christi am Kreuz ist die Schöpfung des menschlichen Körpers … Am Anfang schuff Gott Himmel und Erde (Augen), es war Dunkel und er öffnete die Augen und sah das es dunkel war und zündete sich eine Kerze an, er starrte sie an, er sah das Licht, er sah das sie gut war, er spreizte die Augen, er schaute nach oben, er schaute nach untern nach links und nach rechts und schloss die Augen. Im Paradies möchte ich leben, die Natur gefällt mir auch … Die Schlange bis mir in den Apfel, als Eva mich liebte …. Jesus sprach als es Abend wurde, hey ich habe Darmkrebs, wollte ihr mal meinen heiligen Grahl drinken? Ihr werdet ewig leben, wenn das Brot und das Wasser sich in den Adern mit meinem Wasser vermischt … Ja, der Abend war jung …. Sonya Pönitsch, ich liebe Dich ewig, wenn du nicht kommst, wird die Welt untergehen, denn ich bin geisteskrank (PsychoTisch) …. SonnY, mein Licht mein Leben mein Glauben und meine Liebe … Stefan, Du bist mein Herr mein Gott, Du mein Hirte, Du bist mein Licht, mein Wort, mein Gesang, mein Glaube, mein Leben … Mein Vater , Geiligt sei Dein Name, Dein Wille geschehe, ich sehe das Du kommst, und vergib denen, die mir wehgetan haben, vergib denen die uns wehgetan haben, und gib uns uns heute unser Vollkornbrot und erlöse uns von dem Bösen (lass es dass nach 10 Jahren die Sonne in mein Herz kommt …) und versuche uns nicht in Versuchung .. Denn Dein ist das Reich und der Wille und die Herrlichkeit in Ewigkeit …. Amen

    Shalom , Peace , Friede sei mit Euch (und mit deinem Herrn)

    Im Namen des Vaters des Sonnes und des heiligen Geistes

    Gruss an alle
    Sonnenscheinmoerder

    “Dort wo ich bin, dort ist der Glaube, dort ist das Licht, dort ist das Leben und die Liebe ….”

  2. sanke14

    Die Passion Christi

    Meiner Meinung nach ist die Passion ein ecklig, aber reeler Film ! Wenn man sich mal vorstellt das er für uns krepiert ist und wie wir mit dem Geschenk umgehen, dan wir mir ganz angst um unsere Zukunft.

  3. ali

      

      

    jesus ist das bild gottes. da hast recht. lies weiter.

    Gott begegnen – in Jesus Christus

    „Philippus spricht zu Jesus: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke.“ Johannes 14,8-10
    Texte zum Nachlesen: Hebräer 1,1-4  

    Jesus hatte gesagt: Wenn ihr mich kennen gelernt habt, dann habt ihr schon den Vater kennen gelernt. Eigentlich eine klare Aussage. Aber das ist dem Philippus zu kompliziert. Oder er hält es für eine metaphorische Redeweise Jesu. Vielleicht hat er auch gar nicht richtig hingehört. Er will jetzt den Vater sehn. Nicht mehr und nicht weniger. Jesus kennt er ja schon. Denkt er. Aber er kennt Jesus eben nicht.

    Wer Jesus sieht, sieht Gott!
    Wenn Philippus Jesus kennen würde, dann hätte er in ihm längst den Vater gesehen. Dann würde er nicht den Kopf nach allen Seiten drehen und fragen ‚Wo ist er denn nun, der Vater?‘ ‚Zeige ihn uns, mach ihn uns anschaulich. Lass uns verstehen, wie der himmlische Vater ist.‘ Jesus sagt es noch einmal, so prägnant, so kurz und knapp wie nur möglich: „Wer mich sieht, der sieht den Vater!“ So, wie Jesus ist, so voller Liebe und Erbarmen, so ganz darauf aus, den Menschen Gutes zu tun, so unbestechlich und ehrlich, so ist der Vater. Und so mitten drin im Leben seiner Menschen. So ist der Vater – das ist der Vater.

    Gott in Wort und Tat
    Es war ja für die Jünger auch schwer zu verstehen. Als Juden hatten sie doch gelernt, dass man Gott nicht sehen kann (2.Mo.33,20 ff). Und irgendwie bleibt es ja auch so. Gott ist der, „den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann“ (1. Tim. 6,16). Umso größer das Wunder, dass Gott sich in Jesus sichtbar und erfahrbar macht. Nicht nur seine Worte sind Worte des Vaters, auch was er tut, sind Werke des Vaters. Wer Jesus sieht, sieht Gott bei der Arbeit. Der Jesus, der den Kranken die Hände auflegt, ist Gott, der sich die Hände schmutzig macht. Wer Jesus sterben und auferstehen sieht, sieht Gott, wie er sich selbst für die Menschen hingibt und den Tod niederringt.

    Sehen braucht Glauben
    Also einfach nur hinschauen und den Vater sehen? Jesus fragt: „Glaubst du nicht …?“ Das Gottsein Jesu muss letztlich geglaubt werden. Es braucht Augen des Glaubens, es braucht ein Sicheinlassen auf Jesus. Nur dann sehen wir ihn, wie er wirklich ist, und nur dann sehen wir ihn als Gott.

    Jesus ist nicht nur ein Abgesandter Gottes. Jesus ist Gott. Wer Jesus begegnet, begegnet Gott. Besser: Wem Jesus begegnet, dem begegnet Gott.
      
    Tag der Anbetung
    „Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“ (Offenbarung 5,12)

      
    .

  4. marichen

    Welches Bild ist schöner ?

    Liebe Leser,
    wenn wir die Bibel lesen, bekommen wir in unserer eigenen Phanthasie von Gott ein Bild geschenkt.

    Wenn wir uns aberden Film uns ansehen, bekommen wireinanderes Bild vielleicht sogar ein falsches.Und das von Gott geschenkte Bild erlöscht.
    Im Film wird die Vorstellungen der Filmdrehers gezeit, seine Vorstellungen,die er sogar übertreibt.

    Wenn wir die Bibel lesen, finden wir die Stelle wo die Finsternis war.
    Wieso kam die Finsternis ???
    Gerade wo deischwersten Stunden der Kreuzigung kam die Finsternis.
    Gott wollte nicht das die Menschen ihn sahen!!!

    Im Film wird aber gezeigt, das Jesus sogar ein Auge ausgepickt wurde.
    Wo steht das in der bibel??? Nirgendwo !!!

    Wenn sie sich den Film angeschaut haben, haben sie ihrevon Gott geschenkten Vorstellungen kapput gemacht.
    Ist das nicht traurig.

    Aber, wenn nicht, dann bleiben sie vom Film weg lassen sie sich von Gott ein Bild schenken.

  5. fistulator

    @ SHA

    Hi!

    SHA, du sagtest, das der Film nur etwas für Menschen ist, die wissen, wer JESUS war. Ich wusste es bis zum Film nicht. Klar, jeder “kennt” JESUS, weiß von IHM – aber kennt IHN wirklich jeder? Ich glaube, ich habe IHN durch den Film kennen gelernt und mich für IHN interessiert. Ich besuche seit dem (ich habe den Film am Karfreitag (!) gesehen) eine freikirchliche Baptisten-Gemeinde, und ich stehe grade vor meiner wichtigsten Entscheidung. Ihr wisst, was ich meine.. Der Film hat dabei sehr geholfen.

    Be blessed.

  6. sorgelie

    passion christi

    ich fand den film zwar auch etwas zu brutal,aber vielleicht wird den menschen dadurch endlich einmal bewusst wie “böse” und gewalt orientiert sie sind.seit tausenden von jahren leben sie auf der “gleichen art und weise”miteinander ,bestrafen,stellen gesetze und regeln zugunsten der mächtigeren auf und diskriminieren die kleineren und schwächeren.das traurige daran ist,das sie immer noch nicht gemerkt haben das sich über die ganze zeit über nichts geändert hat.ein ratschlag Gottes:versucht mal mehr miteinander und füreinander ,als gegeneinander zu leben.niemand würde bzw. kommt zu kurz,es ist genug für alle da.

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