Sakrileg – neue Wahrheiten oder alte Lügen?


Dan Browns Bücher sind angesagt. Sehr angesagt. Sein “Illuminati” sieht man in der U-Bahn fast öfter als die Süddeutsche Zeitung. Nun ist sein US-Bestseller “The Da Vinci Code” (deutsche Version: “Sakrileg”) in Europa im Kommen.


In dem Buch geht es um die Aufdeckung einer Verschwörung seitens der Katholischen Kirche, die die Entdeckung geheimer Unterlagen zu verhindern versucht, in denen stehen soll, dass Jesus Christus eigentlich nur ein Mensch und deswegen verheiratet gewesen ist, und dass seine Nachkommen heute noch unter uns leben. Neu ist das nicht. Eine ähnliche Story kann man in “Sixtinische Verschwörung” von Philipp Vandenberg oder dem Film “Stigmata” finden. Stets ist es die Kirche, die um der Sicherung ihrer Machtposition willen Dokumente unterdrückt, die sie in ihren Fundamenten, wie der Lehre von der Gottheit oder der Auferstehung Jesu Christi, angreifen.


Zugegebenermaßen sind solche Geschichten äußerst spannend. Sie verleihen dem schon muffig gewordenen Bekannten des Christentums einen Schimmer von Geheimnis und Verschwörung. Sie wecken in uns eine oft lang vergessene Sehnsucht: die nach einer höheren Bestimmung, einem weltumfassenden Plan, einer unumstößlichen Wahrheit jenseits der Manipulation machtpolitischer Magnaten. Diese Wahrheit ist in “Sakrileg”: Gott besteht eigentlich aus einer männlichen und weiblichen Seite; Erleuchtung kommt durch das innere Erkennen der eigenen Androgynität; das Christentum ist keine eigenständige Religion, sondern hat sich fröhlich an heidnischen Symboliken bedient.


Um diesem gewagten Frontalangriff gegen das Christentum und die kanonische Bibel eine breite Basis zu geben, führt Brown angeblich wissenschaftliche Beweise und Autoritäten ins Feld. Seine wichtigste Quelle sind dabei die selbst in der profanen Fachwelt nicht ernst genommenen Briten Michael Baigent und Richard Leigh. Ihre absurden Thesen sind, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben, sondern mit Maria Magdalena verheiratet gewesen sei und Nachkommen in Frankreich habe. Eine sehr wissenschaftlich anmutende Behauptung ist dabei, der Vatikan habe versucht, die Veröffentlichung der 1947 gefundenen Qumran-Rollen zu verhindern, weil sie Schriften beinhalteten, die Jesus als ganz normalen Menschen darstellten. Dummerweise stammen die Qumran Rollen aus dem 2.Jahrhundert vor Christus und wurden und werden von der israelischen Antikenverwaltung überwacht.





Die Qumran-Rollen sind einer der eindrücklichsten Beweise für die Zuverlässigkeit der biblischen Überlieferung.








Laut Brown befinden sich noch in weiteren alten Handschriften Geheiminformationen über Jesus, so in den Nag-Hammadi-Schriften, dem Thomas- und dem Philippus-Evangelium. Tatsächlich existieren Schriften aus frühchristlicher Zeit, die einen anderen Jesus darstellen als das Neue Testament. Das verwundert nicht, war doch das Christentum von vornherein angefochten von der Strömung der sog. “Gnosis”, deren Einfluss sich im Thomas- oder Philippus-Evangelium klar erkennen lässt und u.a. vom Apostel Paulus entschieden bekämpft wurde (z.B. im Kolosserbrief). Auch die Nag-Hammadi-Schriften sind keine authentische Quelle über Jesus, wurden sie doch einige Zeit nach Niederschrift der Evangelien verfasst.


Dan Brown legt insgesamt eine Sachinkompetenz an den Tag, die Prof. James Robinson, Experte und Herausgeber der Nag-Hammadi-Schriften so beschreibt: “Dan Brown hat von der wissenschaftlichen Seite meines Arbeitsgebietes nicht viel Ahnung. Er hat die Befunde gewissermaßen ‘frisiert’, um sie aufregender zu machen. Beispielsweise bezeichnet er die Fundstücke von Nag-Hammadi als ‘Schriftrollen’, was sie nicht sind. Es sind Kodizes, Bücher mit einzelnen Seiten.”


Also müsste man zurück zum Neuen Testament. Dessen Glaubwürdigkeit wird jedoch auch in “Sakrileg” durch das beliebte Argument untergraben, die ursprünglichen Handschriften seien nachträglich verändert bzw. selektiert worden. Der römische Kaiser Konstantin habe eine gründliche “Säuberungsaktion” mit den Schriften durchgeführt. In Wirklichkeit geht der heutige Kanon auf etwa 200 n.Chr., also gut 100 Jahre vor Konstantin, zurück. Außerdem war Konstantin, der das Christentum zur Staatsreligion machte, einer der größten Förderer der biblischen Überlieferung, indem er 50 Prachtbibeln erstellen und im Römischen Reich verbreiten ließ.


Den Vogel schießt Brown jedoch ab, indem er Leonardo da Vincis Gemälde vom Abendmahl als Quelle “erdrückender Beweislast” für seine Theorien heranzieht. An Jesu Seite sitze Maria Magdalena und nicht Johannes und es enthalte verschlüsselte Geheimbotschaften über die “Muttergottheit”. Da Vinci-Experte Prof. Frank Zöller dazu: “Das ist völliger Unsinn!”





Da Vincis Bild vom letzten Abendmahl ist keine historische Quelle über Jesus Christus.












Fazit: Wahrheit findet man in “Sakrileg” nicht, vielmehr wissenschaftlich aufbereitete, ideologische Propaganda für New Age und Esoterik. Sein Erfolg ist ein Beweis für die Wahrheit der biblischen Prophetie:


“Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt, und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden.” (2.Timotheus 4,3-4).


Die einzige und absolut zuverlässige Quelle über Gott und Jesus Christus ist und bleiben die 66 Bücher des Alten und Neuen Testaments.


“Denn alle Schrift ist von Gott eingegeben…” (2.Timotheus 3,16)


Quellen:
www.sakrileg-betrug.de (Seite von Bibelfachmann Alexander Schick mit allen Quellenangaben und Verweisen)
Factum Magazin Online

Kommentare

  1. alin

    Stimmt, sehen wir das nicht so eng.
    Warum so einen Terz machen? Die Menschen sind ja alle höchst kritische und wohlinformierte Geister, kennen sich blendend in Sachen Textforschung und biblisches Christentum aus, und können deswegen alle Behauptungen in diesem Bereich sorgsam durchleuchten. Deswegen kann so ein Geschreibsel wie das von Dan Brown, auch wenn es über 40 Millionen Menschen lesen, keinerlei Veränderung in ihrem Denken hervorrufen. Der Film behauptet zwar, endlich nach 2000 Jahren die Wahrheit über das Christentum ans Licht zu bringen, aber das wird natürlich das messerscharfe und wahrheitsliebende Denken der Kinobesucher nicht im Geringsten tangieren…

  2. Munchkin

    Ist doch nur ein Roman

    Es ist nur ein Roman und im Rahmen der Prosa wurde ja schon so einiges den Vorstellungen des Autors angepasst. Und da es sich hier ohnehin um einwandfreie Bellitristik handelt in die manche Leser etwas zu viel hineininterpretieren würde ich das ganze nicht so eng sehen

  3. mihi

    Hallo xxo,

    ich muss Dir leider sagen, dass Du einer der Millionen von Menschen bist, die sich selbst eine Patchwork-Religion zusammenbasteln. Du glaubst ein wenig hiervon, ein wenig davon und alle Dinge, die nicht in Deine Idee vom Leben passen, die werden weggelassen. Du glaubst doch nicht wirklich, dass das so stimmen kann, oder?

    Ich selbst bin auch weder katholisch noch evangelisch. Ich glaube an die Bibel.

    Du hast Recht wenn Du sagst, dass es in vielen Religionen gute und positive Aspekte gibt, in denen sich auch einige Religionen einig sind.

    Aber lass mich Dir eine Frage stellen:

    In welchem Glauben noch -außer dem biblischen- bietet Dir Gott vollkommene Sündenvergebung und damit die Garantie auf den Himmel an?

    micha

    –> Lies die Bibel!

  4. xxo

    Pro dan Brown

    alin ich finde dein Artikel versucht sämtliche aussagen dab browns zu widerlegen welches auch dein recht ist.
    aber du schreibst so als würdest du der Vatikan sein der alle Bedrohungen versucht zu beseitigen aus angst davor das deine welt zusammen bricht.
    es gibt mehrere Wissentschaftler und autoren die sich der Meinung Browsn anschließen wie z.b. Jan van helsing in dem Buch “Hände weg von diesem Buch”.
    Ich würde dir empfehlen auch mal das buch “DEr Heilige Gral2 zu lesen von Lincoln,Baigent und Leighwelches ebenfalls im bastei und lübbe verlag erschien.

    doch muss ich zu gegebener maßen sagen dass man gewisse aussagen sehr wohl überdenken muss und verwerfen muss aber nichts destotrotz  sollt man gewisse tatsachen nicht unter den Tisch keheren.

    übrigens ich bin selbst christ zwar evangelisch, de aber  ebenfalls gewiise Punkte in der kathol. Kirche besser findet als bei den evangelen -muss dazu sagen dass ich sowieso nicht auf eine rekligion fixiert bin vor allem nicht auf Christentum ,judfenum oder islam  da Tora, Koran und BIBEl die größten Lügen der welt sind obwohl sie dennoch Wahrheiten über das Leben der Menschen preisgeben und hilfe leisten stellen können.

    denn ein wahrheit tragen alle drei Gottesbücher – der Mensch ist brutal,böse undmachtgierig und geht über leichen.

    dennoch glaub ich an das gute im menschen,  da ich mir diesen glaube nicht aus den 3 religionen hole besser gesaegt nicht aus dee kirche hole sonder aus dem Glauben an Gott der trotz alledem für mich existiert.

  5. Wolfheart

    Eine Ehefrau von Jesus

    Hallo,
    Sakrileg habe ich nicht gelesen, aber ich habe die Theorien einer möglichen Ehefrau gelesen. Aus biblischer Sicht: Wäre es möglich? Gibt es in der Bibel einen Hinweis darauf, dass Jesus eine Ehefrau hatte?
    Also, ich fände diese Idee garnicht mal schlimm oder gegen die biblische Lehre. obwohl ihr sagt Jesus = Gott, war er aber auch ein Mensch (“Gott wurde Mensch”), und hatte auch menschliche Wünsche (eben eine Partnerin an der Seite zu haben.
    Gibts da wirklich eine Frau neben ihm, oder deutet die Schrift darauf hin?
    Aber ganz ehrlich möchte ich sagen, ich finde es auch naiv, zu glauben, dass in der Bibel die reine Essenz göttlicher Weisheit und die absolute Wahrheit steht. Die Bibel ist 2000 Jahre alt, da hatte man viel Zeit zum manipulieren. Ihr wisst doch auch, wie Menschen sind, wenn sie Macht wittern. Und die Bibel wurde von Menschen geschrieben. Woher soll klar sein, dass diese ihre Botschaften alle von eurem Gott erhalten haben. Die Bibel wurde doch auch von Menschen zusammengesetzt, Menschen entschieden, was in die Lehre kommt. Glaubt ihr, diese Leute haben immer reinherzig gehandelt?
    So ein Buch kann man doch nicht als absolute Wahrheit hinstellen, und alle anderen Religionen hätten ihre Texte vom Teufel diktiert bekommen.
    Ich denke, Schriften wie die Apokryphen und Nag Hammadi sind ergänzend. Sie wurden ja eindeutig für ein anderes Puplikum geschrieben als das Volk Israel- Nag hammdi zB. für Ägypter, also konnten sie auch andere Aspekte des Lebens von Jesus schildern, seine “menschlichere Seite”. Die braucht man doch auch als Christ nicht wegleugnen, schließlich war seine Mutter ein Mensch.
    Was ist so schlimm daran, wenn Jesus sich mal “ganz menschlich benommen” hat.
    Für mcih ist die Bibel ein historisches Dokument, ein wichtiges, aber ein historisches. Ich leugne auch nciht, das Jesus gelebt hat. Aber für mich war er ein Mensch mit einem großen Auftrag.
    Außerdem, wenn Gott der himmlische Vater sein soll- wo ist dann die Mutter dazu? Oder ist Gott beides? Warum wird er dann mit “Vater” angesprochen?

  6. alin

    Wie könnten solche Romane so einschlagen, wenn nicht ohnehin schon der Glaube der Menschen dahin ist und ihr Unterscheidungsvermögen verkümmert? Dan Brown spiegelt doch in seinen Büchern nur das literarisch wieder, was die Leute seit Jahren sowieso schon glaubten, aber sich nicht in dieser Form auszusprechen trauten.
    Doch leider kitzeln diese Verschwörungstheorien nur nett in den Ohren, haben aber keine Substanz, keine Kraft, und sie verbauen den Zugang zu Dem, der die Antwort auf all unsere Nöte und Probleme ist: Jesus Christus.

  7. Peter123

    Sakrilegitastisch!

    Zu Sakrileg hab ich ne kurze Geschichte:
    Ich ging noch zur Schule und stand in der Raucherecke als ein Kollegiat dazukommt und mir erklärt, dass das “Letzte Abendmahl” von Da Vinci der Beweis sei, dass Jesus eine Frau hatte. Da meinte ich zu ihm, dass Da Vinci keine Zeitmaschine gehabt hätte und das Bild nur ein Gemälde von Mitte des zweiten Jahrtausends und kein authentisches Foto von Anfang des ersten Jahrtausends sei. Eine solch idiotische Beweisführung würde es jedem Menschen der einen Stift und einen Zettel hat möglich machen ALLES zu beweisen was er will, denn er kann ja mit dem Stift ein Beweisbild malen/ ein Beweisdokument anfertigen. Das hat er leider nicht verstanden und so glaubt er auch heute noch, dass Dan Brown in seinen Romanen nur die Wahrheit schreibt…
    …in seinen ROMANEN, um das nochmal deutlich zu machen. Es sind verfluchte ROMANE, keine wissenschaftlichen Abhandlungen… man… bis heute begegne ich andauernd Leuten die dank Dan Brown endgültig aufgehört haben zu zweifeln, die sich jetzt ganz sicher sind, dass es da nichts höheres geben kann…arr… Idioten…

  8. shufle

    schuldfrage?!

    hallo liebes soulsaver-team…

    ich bin selbst auf dem weg dazu mich dem glauben an gott anzuschliessen und studiere im moment täglich sämtliche sachen hier, sowie in der bibel.allerdings habe ich auch sakrileg gelesen, und muss sagen, dass mir das buch gefallen hat.
    ihr behauptet, dass das buch schlechte auswirkungen hat, auf die leute um uns herum, dass sie immer weiter vom rechten weg abdriften durch solche bücher und “h/ketzereien”…jedoch muss ich sagen, dass es leider oft an der naivität der leute und nicht an den autoren etc. liegt….wenn ich ein buch lese und es sofort glaube, dann bin ich naiv. das ist dasselbe wie in der bibel zu lesen und alles zu glauben, ohne zu zweifeln oder den texten fragen zu stellen. das ist auch naiv.
    ich finde es schade, dass die menschen ihre naivität nicht bemerken, jedoch sehe ich darin zu einem großen teil die schuld der kirche, die zwar krampfhaft versucht auf jugendlcihe einzugehen, sie aber so gut wie gar nicht erreicht.

    daher bin ich froh, seiten wie soulsaver weiterempfehlen zukönnen damit leuten die augen geöffnet werden…gott segne euch, haltet an ihm fest!

    liebe grüße,shufle.

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