Stars und Depression

 

Oft sehen wir reiche und berühmte Leute im Fernsehen oder in Zeitschriften und denken uns: Die haben`s geschafft, so ein Leben möchte ich auch haben, keine Probleme mehr und viele Freunde!


Zur Zeit sieht man am Beispiel von Sebastian Deisler, dass auch unsere Stars mit massiven persönlichen Problemen zu kämpfen haben.


Vor einigen Wochen waren er und seine Frau noch lachend auf der Wies`n zu sehen, kurz vor dem wichtigen Champions-League-Spiel am Dienstag bei Juventus Turin reiste der Jungstar aus Italien ab.


Anfang des Jahres waren alle voller Hoffnung, dass er die Depressionen überwunden habe. Zuvor musste er am Max-Planck-Institut behandelt werden.


In der Welt der Stars und Sternchen ist er nicht der einzige, der an der Volkskrankheit Depressionen leidet. Wie kann das bei den erfolgreichsten Menschen möglich sein?


Prof. Wolfgang Maier von der Klinik für Psychiatrie der Universität Bonn meint zu dem Thema: „Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass Menschen im Rampenlicht eine geringere Veranlagung zur Depression besitzen, resistenter sind, sonst hätten sie diesen Karriereweg schon früher abgebrochen. Denn hier muß man viel häufiger mit Kränkungen umgehen.“


Im Sportgeschäft gab es in jüngster Zeit einige Fälle von Depressionen. Im Februar erhängte sich der italienische Radrennfahrer Marco Pantani. Sven Hannawald, der Skispringer ist schon seit Monaten zu keinem Einsatz fähig. Im Mai verschwand Jan Simak, Fußballer von Hannover 96 plötzlich spurlos. Er hatte sich in einem Hotelzimmer verschanzt, schloss von innen ab und ließ die Vorhänge tagelang geschlossen.


Laut Prof. Marcella Rietschel vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim befinden sich 20 Prozent der Bevölkerung in einem Risikobereich für leichte Depressionsfälle, fünf bis acht Prozent sind von schweren Depressionen gefährdet. Die Welt-Gesundheits-Organisation bereitet sich auf Depression als die führende Krnakheitsursache weltweit neben Herz-Gefäß-Erkrankungen vor.


Auch in Robbie Williams‘ Lebensbericht „Feel“ dreht sich alles um die von ihm durchlebten Depressionen. Er schildert darin eine Begebenheit, als er zum x-ten mal in der Psychiarie aufwacht und seine Therapeuten erblickt: „Sie sagten: „Schreib alles auf, wonach du süchtig bist‘. Und ich schrieb alles nieder, das ich je zu mir genommen hatte: Heroin, Ecstasy, Marihuana, Kokain, Alkohol, Amylnitrat, Speed.“


Und weiter: „In meinen dunklelsten Momenten glaube ich, dass mein Leben leichter wäre, wenn ich nur 100 Pfund in der Tasche hätte… ich leide an einer Krankheit namens Depression. Je selbstsicherer ich wirke,desto mehr Schiß habe ich.“


Das ist dann wohl auch der Grund dafür, weshalb es im Pop-Biz immer wieder zu Abstürzen kommt: Die Stars fallen sturzbesoffen von der Bühne, sorgen im Drogenrausch für Skandale oder singen vermehrt Lieder über Themen wie Dunkelheit und Licht.


Anfang der 90er Jahre verkörperte eine ganze Musikrichtung die Depression: Der Grunge aus Seattle. Antidepressiva wie Prozac hatten Hochkonjunktur, der Anführer der Bewegung, Kurt Cobain, erschoss sich schließlich.


Auch in Deutschland, z.B. bei den HipHop-Stars Ferris MC oder Sabrina Setlur, ist die Schwermut ein großes Thema.


Depressionen scheinen der Fluch unserer heutigen Gesellschaft zu sein. „Wir besitzen eine enorm große individuelle Freiheit. Sie bedeutet aber zugleich auch eine Freiheit des Scheiterns…das ist hart, durch die viel größere Eigenverantwortung entsteht ein enormer Druck.“ sagt Marcella Rietschel.


So ist es nun einmal. Reichtum und Ruhm machen nicht wirklich glücklich, im Gegenteil, Leute, die sich in solchen Kreisen bewegen sind oft die allerunglücklichsten. Wahre Freude kann man nur bei Gott finden, wer ohne ihn lebt hat am Ziel des Lebens vorbei gelebt. Er hat uns ja geschaffen, damit wir mit ihm Freude erleben können. Wer Gott ausklammert, dem fehlt etwas, das er auch durch Geld und Ehre nicht ersetzen kann.


Über Gott steht in den Psalmen: „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.“ (Psalm 16,11)


 


Quelle: WELT.de

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