Fröhliche Weihnacht überall

Alljährlich zu Weihnachten ist unser Leben bestimmt von Kontrasten. Es wird die Nächstenliebe gepredigt, das Schenken propagiert, die Familienbande betont. Belegschaften von Firmen versammeln sich in Wirtshäusern und der Chef zeigt sich spendabel. Radiosender sammeln Geld für Kinderheime und Helden des zu Ende gehenden Jahres werden ausgezeichnet. Man spricht von Besinnlichkeit und Rückschauhalten, Rücksichtnahme und Vergebung.

Auch wenn diese Attribute im Leben von manchem einzelnen vorhanden sein mögen, sind sie der Gesellschaft als Ganzes jedoch fremd. Die Schlagzeilen dieses Jahres waren bestimmt von Habgier, Maßlosigkeit, sexueller Verdorbenheit, Mordlust, prominenten Drogentoten und Selbsttötungen von Menschen des öffentlichen Lebens aufgrund von Versagensängsten und Erschöpfung.

Politiker, Musiker, Sportler und Banker sorgten für derartige Schlagzeilen, doch sind sie zutreffender Weise nur ein Spiegelbild vom ganzen „unwichtigen Rest“. Dass du und ich in diesem Jahr für keine Schlagzeile gesorgt haben, liegt nicht an unserer moralischen Überlegenheit, sondern eher daran, dass unsere gewöhnliches Durchschnittsleben warscheinlich kaum zur wirksamen Schlagzeile taugt.

Gemessen an dem Ist-Zustand unserer Gesellschaft klingen die Liedchen „Fröhliche Weihnacht überall“, „Kling Glöckchen klingelingeling“ und „Lasst uns froh und munter sein“ wie ein Hohn. Zu diesen Hymnen werden Massen an gebrannten Mandeln und glasierte Früchte verputzt und becherweise Glühwein weggeschlabbert. Man greift sich unter die Arme und schunkelt mit Unbekannten zum Evergreen „Last Christmas“. Die Welt liegt sich in den Armen und die vergangenen elf Monate sind vergessen.

Es scheint, als würde die Weihnachtszeit den gesellschaftlichen Soll-Zustand verkörpern. Es fühlt sich an, als würde sich eine ganze Nation in die Traumwelt eines Kinderkarussell verwandeln und keiner will mehr aufwachen. Doch es wird Zeit aufzuwachen. Es wird Zeit zu bekennen, dass die Weihnachtszeit einen mit all dem konfrontiert, was man nicht hat.

Mit welcher Familie sollte man auch Weihnachten feiern wollen? In der Regel hat man zwei oder mehr davon. Die Familie vom Vater und die Familie von der Mutter. Dazu noch ein paar Geschwister, die eigentlich keine sind. Möglicherweise hat man auch zwei Mütter, manchmal auch zwei Väter. Vielleicht weiß man auch gar nicht so genau, ob man Mutter oder Vater ist, geschlechtliche Verbindlichkeit ist schließlich nur noch etwas für ultra Konservative.

Doch wie wir dank MediaMarkt nun alle wissen, ist das Glück des Menschen nicht mehr abhängig von solch einem überholten Gut wie Familie oder anderen traditionellen Werten, sondern nur von dem, was unterm Baum liegt. Dort wird Weihnachten entschieden. Und diese Konsumtheologie wird von uns allen geschluckt. Wir schlagen unsere Zelte vor dem Applestore auf, und nicht etwa, weil es dort Brot für hungrige Mägen gäbe… Die Kohlenhydrate des Postmodernen sind die Produkte von Apple & Co.

In der Bibel findet sich folgende Aussage von Jesus:

„Und er sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung.“ (Lukas 12, 22-23, Hervorhebungen durch mich)

Es leuchtet jedem spontan ein, was Jesus dazu motiviert hat, diese simple Tatsache in Erinnerung zu rufen. Der Unglaube eines Menschen, also seine Leugnung der Existenz Gottes bzw. seine Gleichgültigkeit über Gottes Existenz, lässt ihn verkommen und den Sinn für seine wahre Bestimmung verlieren. Sein Sinnen dreht sich um das Notwendige, aber nicht um das Wichtige.

Ein Löwe reißt ein Zebra, verspeist es und leckt sich anschließend seine Pfoten. Ein Löwe sorgt sich um seinen Magen und seine „Kleidung“. Ein Mensch ohne Gott degeneriert zu einem Raubtier. In der heutigen Zeit werden wir Menschen zu solchen Tieren erzogen. Die Botschaft, die auf allen Kanälen gepredigt wird, ist adressiert an unsere Eitelkeit und die Bedürfnisse unseres Körpers. Günstige Kredite zur Erfüllung unserer materiellen Träume, Schönheitsoperationen, Mode, Trends. Wenig geht ins Herz und erinnert einen daran, ein „übertierliches“ Wesen zu sein. Nicht einmal mehr Weihnachten.

Wenig später im obigen Abschnitt trifft Jesus diese Aussage:

„Doch trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, so wird euch das alles (Nahrung, Kleidung) zufallen.“ (Lukas 12, 31, Ergänzungen durch mich)

Jesus leugnet nicht die Notwendigkeit von Nahrung und Kleidung, sondern priorisiert sie anders. Der Mensch muss essen und sich kleiden, doch muss er vor allem seiner heimlichen Sehnsucht nach dem Himmel nachgeben und ihn suchen. Gott kam uns auf dieser Suche entgegen und brachte in Jesus den Himmel auf die Erde.

Wende dich mit deinem ganzen Lebenshunger an diesen Jesus und du wirst endlich satt werden. Lass dich nicht länger abspeisen mit Zuckerwatte und Weihnachtsstollen. Verspeise das Brot des Himmels, indem du Jesus deine ganze Schuld und Sünde des Unglaubens bringst und dir Vergebung und Ewiges Leben schenken lässt.

„Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ (Johannes 6,35)

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