Spiritualität und religiöse Erfahrung?

Immer mehr Menschen im Westen geben an, dass sie spirituell sind und dass sie religiöse Erfahrungen suchen. Sie lehnen aber oft jegliche Inhalte und Dogmen ab. Sie erleben Gott dann laut eigener Aussage im Sonnenuntergang, an einem Spaziergang im Strand oder auf einem Berg. Andere machen religiöse Erfahrungen in der Literatur, in der Kunst oder in der Musik. Mit dem traditionellen christlichen Glauben haben nur noch wenige etwas am Hunet. In eine Gemeinde gehen und sich offiziellen Lehren und Dogmen unterordnen, oder sich mit anderen Menschen auseinander setzen, das ist für viele unangenehm.

Es passt eben in unsere individualistische Zeit. Denn diese Spiritualität ist einfach nur das, was jeder einzelne sich ausdenkt und ausmalt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aber ehrlich gesagt sind diese tiefen und komplizierten Gedanken über sich selbst nichts besonderes. So etwas ist nicht schwer. Letztenendes ist es Egoismus und Träumerei, wie eine Pastorin in der Huffington Post geschrieben hat. Die Realität, so sagt sie, findet dort statt, wo man sich mit richtigen Menschen und richtigen Problemen auseinanderstetzt, z.B. in einer Gemeinde. Denn wenn man wirklich Hilfe braucht dann findet man Rat und Tat sicher nicht bei Angehörigen nebulöser Spiritualität sondern bei denjenigen, die einen konkreten Glauben an den Gott haben, auf den man sich stützen kann und der seine Liebe vor 2000 Jahren auf einem Hügel in der Nähe von Jerusalem gezeigt hat.