Romanthony, die Autotune-Stimme von Daft Punk ist tot.

Der US-House-Produzent, DJ und Sänger Romanthony ist tot. Anthony Wayne Moore, so sein bürgerlicher Name, verstarb bereits am 7. Mai im Alter von 46 Jahren. Auch die Maschinenmusiker müssen merken, dass ihr Leben endlich ist. Auch ihre Welt überlebt sich somit. Mit ihren Helmen und wohlig konserviertem Disco-Sound wollen Daft Punk ein künstliches Wir-Gefühl vermitteln. Aber das sind eben nur manipulierte Gefühle. Der Tod ist echt und die Show ist aus. Für Romanthony auf jeden Fall. Er hatte dieser Maschinenmusik eine menschliche Stimme gegeben. Aber nur kurz. Nix mehr „One More Time“.
Halt uns fest, du starker Gott, wenn der Boden unter uns wankt und unsere Lebensentwürfe zerbrechen, wenn wir erkennen, wie hohl vieles ist, was wir darstellen und behaupten,oder wenn uns das Ziel unseres Daseins verschwimmt.
„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.“ Psalm 90

Daft Punk – One More Time

Ray Manzarek ist tot. Der Keyboarder und Gründungsmitglied von The Doors starb in Rosenheim.

„James Douglas Morrison ist (schon seit 1971) ein toter Mann. (Seitdem sind auch die „Doors“ nicht mehr. Nach allem, was wir wissen und worauf wir uns geeinigt haben, nach allen mit extremer Vorsicht zu genießenden Erkenntnissen stirbt er irgendwann zwischen drei und fünf Uhr am Morgen des 3. Juli 1971 in der Badewanne seines Pariser Apartments im dritten Stock in der Rue Beautreillis 17, die er zusammen mit seiner heroinsüchtigen Freundin Pamela Courson bewohnt. Im Kino hatten sie sich zuvor einen alten Western mit Robert Mitchum angeschaut. Danach erledigt das Paar zu Hause den Abwasch und schnupft Heroin, wie üblich. Laut Courson hört Morrison danach bis spät in die Nacht hinein Musik, von den Doors, jeden einzelnen Song, sogar „The End“. Schon seit Tagen plagt ihn ein beharrlicher Schluckauf, und die Sache war immer schlimmer geworden. Nachts wacht er wegen akuter Atemprobleme auf, würgend, hustend. Courson verfrachtet ihn für eine kalte Dusche umgehend in die Badewanne. Der 27-Jährige kotzt auf die Fliesen, spuckt Blut. Er fühle sich „bizarr“, soll er gesagt und seine Freundin ins Bett zurückgeschickt haben, alles sei okay, er selbst wolle noch ein warmes Bad nehmen. Keine gute Idee während einer akuten Hämoptyse, wie der medizinische Fachbegriff für Lungenblutung lautet.
Als Courson wieder aufwacht, findet sie ihren Freund bereits leblos in der Wanne, mit dem Kopf auf dem Rand, einem leichten Lächeln auf den Lippen. Courson gelingt es nicht, Morrisons massigen Körper aus der Wanne zu hieven. In Panik ruft sie ausgerechnet ihren Ex-Freund und Dealer an, den Adeligen Jean de Breteuil, der gerade mit Marianne Faithfull im Bett liegt.“ www.musikexpress.de/magaz…-me-helden-the-doors.html

 

Die Rock-Welt trauert jetzt um eine weitere Legende. Manzarek starb gestern im RoMed-Klinikum Rosenheim an einer Krebserkrankung. Manzareks Orgelspiel machte den größten Song der „Doors“ „Light My Fire” zu einem der bekanntesten Sounds der Rockgeschichte….. Manzarek sagte damals dem deutschen Dienst der AP in einem Interview: „The Doors brachten Indie-Elemente von Jazz und Klassik in den einfachen Rock’n’Roll.
Der Rock’n’Roll begann mit Chuck Berry, Little Richard, Elvis Presley und Fats Domino. Wir haben auf dem aus den 50ern aufgebaut und es zu einer bewussteren Musikform erweitert. Die Sache mit den Doors ist die: Die Doors haben halluzinogene Substanzen genommen. Sie haben das Soma gegessen, haben LSD genommen, die Pforten der Wahrnehmung.
Da wir Absolventen der Filmhochschule waren, hatten wir die Kunst des Films studiert und unsere Studien in diese improvisierende, rhythmische Musik umgesetzt, die man Rock’n’Roll nennt.”
Angetrieben wurden die Doors vom „Zeitgeist der 60er Jahre”, erklärte Manzarek weiter. „Der Zeitgeist der 60er war eine Erweiterung des Bewusstseins”, sagt er.
Über den lange über ihr Ende hinaus andauernden Erfolg der Doors sagte Manzarek damals: „Ich denke, die Doors repräsentieren für die jungen Leute einer jeden Generation ein Gefühl von Freiheit: Der Freiheit, letztlich über allem zu stehen – Religion, Politik, Schule. Die Doors haben schließlich diese albernen Bereiche von Politik, organisierter Schule und strikt westlicher Schule überwunden. Sie hatten gesagt: Nein, wir sind freie Menschen auf diesem Planeten.
Wir haben die Pforten der Wahrnehmung geöffnet und sind jetzt frei. Es steht uns frei, gute, anständige, künstlerische, schlechte Menschen zu sein. Ich denke, das ist der Reiz.” (Bild.de)

https://www.youtube.com/watch?v=vBIxaVqvnpQ

When the Music’s over / turn out the Lights